Je nachdem, welche Art der Schilddrüsenentzündung bei einem Patienten vorliegt, dauert der Krankheitsverlauf länger oder kürzer an. Die Mediziner unterscheiden zwischen der akuten, subakuten oder chronischen Schilddrüsenentzündung. Die chronische Schilddrüsenentzündung in ihrer häufigsten Form (Hashimoto-Thyreoiditis) entsteht aufgrund einer Reaktion des Immunsystems gegenüber dem eigenen Schilddrüsengewebe (Autoimmunreaktion) und ist eine langwierige oder konstante Erkrankung. Diese Art der Schilddrüsenentzündung heilt in seltenen Fällen vollständig aus. Die akute Thyreoiditis und subakute Thyreoiditis de Quervain verlaufen hingegen über eine begrenzte Dauer und die Entzündungen klingen nach einiger Zeit ab.
Die Hashimoto-Thyreoiditis ist eine chronische Schilddrüsenentzündung. Es handelt sich hierbei um eine Autoimmunerkrankung. Der Körper zerstört die Zellen der Schilddrüse mit Antikörpern. Die Schilddrüse entzündet sich und das funktionstüchtige Schilddrüsengewebe nimmt mehr und mehr ab. Die Hashimoto-Thyreoiditis zeigt je nach Patient einen anderen Verlauf auf. Bei wenigen Patienten klingt die Entzündung vollständig ab. In manchen Fällen ersetzt der Körper das geschädigte Schilddrüsengewebe mit Bindegewebe. Bei vielen Patienten zeigt sich durch die Autoimmunreaktion eine Rückbildung der Schilddrüse. Hieraus resultiert früher oder später eine Unterfunktion der Schilddrüse.
Besteht als Folge der Entzündung eine Schilddrüsenunterfunktion, verspürt der Patient entsprechende Symptome. Das Organ kann durch die Schäden aufgrund der Entzündung keine ausreichende Menge an Schilddrüsenhormonen produzieren. Der Patient muss ein Hormonpräparat einnehmen. Dieses Hormonpräparat gleicht das Defizit an Schilddrüsenhormonen aus und die Symptome der Unterfunktion klingen ab. Das Präparat muss in vielen Fällen ein Leben lang eingenommen werden.
Eine chronische Schilddrüsenentzündung kann auch bei anderen Zusammenhängen entstehen. Der Morbus Basedow ist eine Erkrankung, die ebenfalls autoimmun bedingt ist und zu einer Schilddrüsenentzündung mit Schilddrüsenüberfunktion sowie zu weiteren Erscheinungen führt. Sie kann nach circa einem Jahr beendet sein oder auch dauerhaft bestehen bleiben und muss behandelt werden. Darüber hinaus gibt es weitere seltene Formen der Schilddrüsenentzündung, die chronisch sein können und damit lange andauern.
Eine subakute Thyreoiditis de Quervain wird durch eine Vireninfektion der oberen Atemwege ausgelöst. Die subakute Entzündung der Schilddrüse tritt ungefähr zwei bis drei Wochen nach der Infektion mit den Viren auf. Die Bezeichnung „subakut“ bedeutet, dass der Patient die Schilddrüsenentzündung zu Beginn nicht bemerkt. Die Krankheit verläuft vorerst schleichend, bis sich nach einiger Zeit die ersten Symptome zeigen. In vielen Fällen heilt die subakute Thyreoiditis de Quervain spontan innerhalb von drei bis sechs Monaten eigenständig ab. Eine medikamentöse Behandlung mit Entzündungshemmern beeinflusst den Krankheitsverlauf nicht maßgeblich. Allerdings kann eine Linderung der Symptome durch die Behandlung erreicht werden.
Im Gegensatz zu einer subakuten Thyreoiditis de Quervain zeigt eine akute Schilddrüsenentzündung innerhalb kurzer Zeit Symptome auf. Der Patient leidet bereits im Anfangsstadium unter Schmerzen und Krankheitsgefühlen. Die akute Thyreoiditis wird häufig von Bakterien verursacht. Die Erreger gelangen über die Blutbahn zur Schilddrüse. Dieser Art der Schilddrüsenentzündung geht oft eine bakterielle Infektion der oberen Atemwege oder des Mittelohrs voraus. Die akute Schilddrüsenentzündung kann aber auch andere Ursachen haben. Die akute Thyreoiditis heilt durch eine gezielte Behandlung innerhalb weniger Tage oder Wochen aus. Ist die Thyreoiditis mit einer Eiterbildung verbunden, verordnet der Arzt Antibiotika. Eine nichteitrige Thyreoiditis lässt sich mit einem entzündungshemmenden Medikament eindämmen.
aktualisiert am 15.02.2018