Durch eine Schilddrüsenentzündung (Thyreoiditis) kommt es nicht immer zu direkten Symptomen. Die Art der Symptome hängt zumeist davon ab, ob bei einem Patienten eine akute, subakute oder chronische Thyreoiditis vorliegt. Schmerzen im Bereich der Schilddrüse treten beispielsweise zumeist nur bei einer akuten Thyreoiditis auf. Eine subakute und chronische Thyreoiditis verläuft schmerzfrei. Diese beiden Arten der Thyreoiditis zeigen sich daher in der Regel erst, wenn der Patient unter den Symptomen eine Schilddrüsenüberfunktion oder -unterfunktion leidet.
Beim Verdacht auf eine Thyreoiditis nehmen die Ärzte kombinierte Blutuntersuchungen vor. Mit deren Hilfe kann festgestellt werden, ob ein Patient unter einer Schilddrüsenentzündung leidet. In erster Linie ist hierbei die Konzentration bestimmter Schilddrüsenhormone im Blutbild wichtig. Hierdurch kann ein Arzt erkennen, ob beim Patienten eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse vorliegt. Zudem wird im Blutbild der TSH-Wert ermittelt, wodurch der Arzt Rückschlüsse auf die Ursache einer Schilddrüsenfehlfunktion zieht. Liegt ein Verdacht für eine chronische Hashimoto-Thyreoiditis vor, wird im Blutbild zudem nach speziellen Antikörpern gesucht.
Deuten die Symptome des Patienten auf eine Schilddrüsenüberfunktion oder -unterfunktion hin, muss die Konzentration von Schilddrüsenhormonen im Blut ermittelt werden. Hierfür ist die Konzentration der Hormone T3 und T4 im Blut von Bedeutung. Anhand der Konzentrationswerte im Blutbild kann der Arzt erkennen, ob die Schilddrüse eine zu geringe oder zu hohe Menge dieser Hormone produziert. Hierbei richten sich die Ärzte nach bestimmten Regelbereichen. Liegen die Werte innerhalb dieser Regelbereiche, gilt die Funktion der Schilddrüse als normal. Dies sagt jedoch noch nichts über eine mögliche Schilddrüsenentzündung aus. Liegen die Werte über oder unter dem Regelbereich, so erkennt der Arzt im Blutbild eine Funktionsstörung der Schilddrüse. Der Mediziner kann aus dem Blutbild Folgendes schließen:
Wie bereits erwähnt, ist auch der TSH-Wert im Blutbild von Wichtigkeit. Dieser Blutwert gibt Auskunft über die Ursache der Schilddrüsenfunktionsstörung.
Die Bezeichnung TSH steht für ein Hormon, welches von der Hypophyse (Hirnanhangdrüse) produziert wird. TSH ist die Abkürzung für Thyreoidea-stimulierendes Hormon, ein weiterer Name ist Thyreotropin. Die Aufgabe dieses Hormons ist es, die Produktion und Ausschüttung von den Schilddrüsenhormonen T3 und T4 zu regulieren. Die Hypophyse ist in der Lage, die Konzentration von T3 und T4 im Blut zu „messen“, und schüttet entsprechend des Hormonspiegels im Blut das TSH aus.
Liegt eine Überfunktion der Schilddrüse vor, so produziert das Organ zu viele Schilddrüsenhormone. In diesem Fall zeigt das Blutbild des Patienten einen niedrigen TSH-Wert an. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion ist der TSH-Wert im Blutbild entsprechend höher. Der Körper versucht durch die vermehrte Ausschüttung von TSH die Schilddrüsenhormonproduktion anzuregen.
Die Ärzte orientieren sich bei der Analyse des Blutbildes an den sogenannten Referenzbereichen. Hierbei handelt es sich vereinfacht gesagt um Normalbereiche der Werte. Der klare Vorteil der TSH-Werte bei Schilddrüsenerkrankungen ist, dass diese Werte eine Funktionsstörung auch dann anzeigen können, wenn die T3- und T4-Werte noch innerhalb des Referenzbereichs liegen. Die Referenzbereiche für T3, T4 und TSH sind:
Nur eine kleine Menge der Schilddrüsenhormone im Blut ist nicht an Bluteiweiße gebunden und kann auf die Organe im Körper wirken. Diese freien Schilddrüsenhormone werden als fT3 und fT4 bezeichnet. Für die Bestimmung der Schilddrüsenwerte im Blutbild sind diese freien T-Hormone von hoher Wichtigkeit. T4 wird im Blut zu T3 umgewandelt und daher sind bei einer Störung der Schilddrüse meist beide Werte außerhalb des Referenzbereichs. Es kann jedoch vorkommen, dass nur einer dieser beiden Werte auffällig ist. Daher ist der TSH-Wert so wichtig für die Diagnose.
Der Verdacht auf eine Schilddrüsenentzündung besteht dann, wenn die außerhalb des Referenzbereichs liegen. Die Ärzte schließen aus diesen Werten auf Informationen über den Zustand des Organs.
Der TSH-Wert gibt ebenfalls indirekt Auskunft über eine mögliche Schilddrüsenentzündung. Folgende Schlüsse können aus dem TSH-Wert gezogen werden:
Für eine sichere Diagnose ist es wichtig, im nächsten Schritt nach Antikörpern im Blut zu suchen. Hiedurch wird in Kombination mit den oben gezeigten Werten ermittelt, ob eine Schilddrüsenentzündung aufgrund einer Autoimmunerkrankung vorliegt.
Im Rahmen dieser Blutuntersuchung wird das Blut des Patienten auf ganz spezielle Antikörper hin getestet. Diese Tests beziehen sich auf Antikörper, die gegen das Gewebe der Schilddrüse wirksam sind. Diese Antikörper sind:
Werden diese Antikörper im Blut nachgewiesen, so untermauern die Werte im Blutbild den Verdacht auf eine Hashimoto-Thyreoiditis. Stehen bezüglich der Schilddrüsenentzündung nach der Blutuntersuchung generell noch Zweifel im Raum, können diese vom Arzt mithilfe bildgebender Diagnoseverfahren und durch eine Gewebeuntersuchung beseitigt werden.
aktualisiert am 22.01.2019