Der Schienbeinknochen bildet zusammen mit dem Wadenbein und den entsprechenden Weichteilen den Unterschenkel. Eine Schienbeinprellung entsteht durch ein stumpfes Trauma (Verletzung). Dies kann ein Schlag oder Tritt gegen das Schienbein sein, aber auch ein Sturz mit dem Schienbein gegen einen harten Gegenstand. Ein Hauptsymptom der Schienbeinprellung sind Schmerzen. Die Dauer dieser Schmerzen kann Tage, aber auch Wochen bis Monate betragen und hängt vorwiegend vom Ausmaß der Verletzung ab.
Der vordere Bereich des Schienbeinknochens liegt ungeschützt direkt unter der Haut. Es gibt keine Muskeln und kein Fettgewebe, die Krafteinwirkungen auf den Knochen und die äußerst empfindliche Knochenhaut (Periost) abpuffern könnten.
Als Folge der mechanischen Einwirkung kommt es typischerweise zu Verletzungen an kleineren Gefäßen und im Gewebe. Dadurch können Blutergüsse und Schwellungen durch Gewebs- oder Lymphflüssigkeit entstehen. Diese lösen durch Druck und Reizung des Gewebes oft zusätzlich Schmerzen aus.
Zu Beginn treten typischerweise Schmerzen an der Stelle der Prellung auf. Diese verstärken sich bei Druck. Auch Bewegungen der angrenzenden Gelenke können Schmerzen auslösen oder verstärken. Schmerzen in Ruhe machen sich besonders nachts bemerkbar.
In der akuten Verletzungssituation sollte zunächst die PECH-Regel angewendet werden. Dies bedeutet:
Zusätzlich hierzu gilt:
Bei starken Krafteinwirkungen auf den Schienbeinknochen kann es zu Mikrofrakturierungen (kleinen Brüchen) oder zu vollständigen Schienbeinbrüchen kommen. Auch Begleitverletzungen an anderen Strukturen (wie Bändern, Muskeln oder Menisken) sind möglich.
Ein erfahrener Mediziner kann aufgrund des geschilderten Unfallmechanismus häufig schon abschätzen, um welche Art von Verletzung es sich handelt. Die Art des Schmerzes und die körperliche Untersuchung liefern weitere Hinweise. Die Diagnose Schienbeinprellung ist häufig eine Ausschlussdiagnose. Dies bedeutet, dass andere mögliche Verletzungen wie Frakturen (Knochenbrüche) ausgeschlossen werden, um sich auf die Diagnose Schienbeinprellung festlegen zu können.
Um einen Knochenbruch auszuschließen, wird ein Röntgenbild angefertigt. Wenn der Verdacht besteht, dass weitere Strukturen wie Bänder oder Menisken mitverletzt sind, oder eine Knochenprellung (Bone Bruise) sicher festgestellt werden soll, wird auch eine Magnetresonanztomografie (MRT) angefertigt.
Lumedis, Dr. Nicolas Gumpert – Schienbeinprellung: https://www.lumedis.de/schienbeinprellung.html#c1439 (online, letzter Abruf: 03.09.2021)
schienbeinkantensyndrom.com, Michael Mitterer – Schienbein Prellung – Symptome, Ursache&Therapie: https://www.schienbeinkantensyndrom.com/schienbein-prellung.html (online, letzter Abruf: 03.09.2021)
Dr-Gumpert.de – Knochenprellung: https://www.dr-gumpert.de/html/knochenprellung.html (online, letzter Abruf: 03.09.2021)
healthline, Ann Pietrangelo – What Is a Bone Bruise?: https://www.healthline.com/health/bone-bruise (online, letzter Abruf: 03.09.2021)
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aktualisiert am 03.09.2021