Schamlippenkorrektur (Labioplastik), Vaginalstraffung und ähnliche Eingriffe im Genitalbereich liegen „im Trend“. Die Nachfrage in den Praxen der ästhetisch-plastischen Chirurgen steigt. Mit wachsender Routine sinken die Risiken postoperativer Komplikationen oder bleibender Defekte.
Trotzdem sind nach der Operation Geduld und Vorsicht gefragt. Auch mit Schmerzen und Empfindungsstörungen ist zu rechnen. Und wie bei jedem chirurgischen Eingriff kann es in Einzelfällen zu unerwünschten, sogar dauerhaften Nachwirkungen kommen.
In den ersten 24 bis 48 Stunden nach dem Eingriff zur Schamlippenverkleinerung sind Brennen und Schmerzen im Genitalbereich normal. Die Beschwerden erinnern an die Symptome einer Blasenentzündung. Vorsorglich werden daher für diese Anfangsphase einige Tage Entzündungshemmer und Schmerzmittel verordnet, etwa Ibuprofen. Das sollte genügen, um der Patientin das Unbehagen zu nehmen. Für die folgenden 14 Tage dürfen bei Bedarf Paracetamol oder Metamizol eingesetzt werden.
Aus homöopathischer Sicht hat sich die Gabe von Arnika-Globuli bewährt: Sie können unterstützend eingesetzt werden, um ebenfalls Schmerzen nach der Schamlippenverkleinerung zu lindern, die Heilung zu fördern und beispielsweise dabei zu helfen, Hämatome abzubauen.
Schmerzen, die sich mit diesen Mitteln nicht unter Kontrolle bringen lassen, machen eine Nachuntersuchung erforderlich. Ebenso gilt dies für Beschwerden, die die genannte Zeitspanne von ein bis zwei Tagen überschreiten. Wundheilungsstörungen oder die übermäßige Bildung von Narbengewebe können dafür verantwortlich sein.
In den ersten Tagen nach dem Eingriff sollte sich die Patientin ausruhen, dabei möglichst wenig sitzen und die operierte Region kühlen. Geringfügige Schwellungen bilden sich in dieser Phase normalerweise schnell zurück. Verstärken sie sich stattdessen und stellt sich Fieber ein, ist eine sofortige Nachbehandlung notwendig.
Jeder Patient wird vor einem operativen Eingriff über allgemeine Risiken informiert. Dazu zählen Narkose-Risiken, Infektionen oder Wundheilungsstörungen. Im Fall einer Labialkorrektur oder Vaginalstraffung kann sich unter anderem eine Blasenentzündung einstellen. Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen über die ersten 48 Stunden nach der Operation hinaus wären ein Hinweis darauf.
Gereizte Nerven führen zu Beschwerden oder Krämpfen beim Wasserlassen – auch wenn keine Infektion der Harnwege vorliegt.
Zu den unangenehmsten Nachwirkungen des Eingriffs gehört eine postoperative Blutung. Gehen die üblichen Schwellungen im Gewebe nicht zurück, sondern verstärken sich, und tropft ständig Blut in die Einlage, ist dies ein Alarmsignal.
Glücklicherweise selten bilden sich größere Hämatome. Auch diese müssen nachbehandelt werden.
Die Bildung verhärteten oder übermäßig wuchernden Narbengewebes ist ebenfalls nicht häufig, aber wenn sie auftritt, sehr unangenehm.
Bis zu sechs Wochen sollten Patientinnen warten, bis sie wieder Geschlechtsverkehr haben. Hier kann es zu Empfindungsstörungen oder sogar Schmerzen kommen. Im Lauf des weiteren Heilungsprozesses sollten diese jedoch abklingen.
Seriöse ästhetisch-plastische Chirurgen beraten ihre Patientinnen gründlich. Es ist wichtig, sich im eigenen Körper wohl zu fühlen. Doch es gilt immer abzuwägen, ob das Ergebnis die Risiken rechtfertigt. Ein Trend, eine negative Selbstwahrnehmung allein tun das nicht.
Plastische Chirurgie Frankfurt Hochtaunus – Allgemeine Ratschläge zum Verhalten bei einer Labienverkleinerung / Schamlippenverkleinerung: https://plastische-frankfurt.de/wp-content/files_mf/1439543219Merkblatt_Labienverkleinerung_Schamlippenverkleinerung.pdf (online, letzter Abruf: 04.10.2021)
Deutsche Gesellschaft für Intimchirurgie und Genitalästhetik e.V. (DGintim) – Leitlinie zur Korrektur der Schamlippen und des Klitorishäutchens: https://www.dgintim.de/qualitaet/leitlinie-zur-korrektur-der-inneren-schamlippen-und-des-klitorishautchens/ (online, letzter Abruf: 04.10.2021)
aerzteblatt.de – Labioplastik: Gynäkologen warnen vor neuem Trend: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/72911/Labioplastik-Gynaekologen-warnen-vor-neuem-Trend (online, letzter Abruf: 04.10.2021)
aktualisiert am 04.10.2021