Korrekturen im weiblichen Genitalbereich, sprich eine Labioplastik an den inneren oder äußeren Schamlippen, werden nach verschiedenen Methoden durchgeführt. Diese Vorgehensweisen zur Schamlippenkorrektur stehen zur Verfügung.
Der Eingriff wird durchgeführt mit
Die Methoden mit Laser und Hochfrequenz-Gerät sind schonender und das Risiko von Wundheilungsstörungen ist etwas geringer als bei der herkömmlichen Arbeitsweise mit dem Skalpell.
Als Nahtmaterial werden immer mehr selbstauflösende Fäden eingesetzt. So lässt sich die oft schmerzhafte Prozedur des Fädenziehens im sensiblen Genitalbereich umgehen. Zur Betäubung reicht die Lokalanästhesie (örtliche Betäubung) aus. Eine Teil- oder Vollnarkose ist etwas aufwändiger und für die Patientinnen teurer. Normalerweise wird die Schamlippenverkleinerung ambulant vorgenommen. In einigen Fällen, zum Beispiel bei Vollnarkose, kann eine Klinikübernachtung in Betracht kommen. Zur besseren Kontrolle eines eventuellen Nachblutungs-Risikos kann dies die bessere Variante sein.
Die inneren Schamlippen sind auf der Innenseite mit Schleimhaut geschützt. Im Idealfall werden sie von den äußeren Schamlippen vollständig verdeckt. Doch in den wenigsten Fällen bringt eine Abweichung von der Norm ästhetische oder medizinische Probleme mit sich. Veränderungen und Gewebelockerungen treten beispielsweise nach Geburten auf und sind als völlig normal zu betrachten. Bei einigen Frauen sind die inneren Schamlippen asymmetrisch und etwas vergrößert. Erst die Tendenz, den Intimbereich zu rasieren, lenkte die Aufmerksamkeit auf „Abweichungen“ und vermehrte den Wunsch nach Schamlippenoperationen.
Eine operative Korrektur der inneren Schamlippen dauert zwischen 60 und 90 Minuten. Dabei werden die inneren Schamlippen in Form und Größe so angepasst, dass sie von den äußeren Schamlippen verdeckt werden. Überschüssiges Gewebe, das beispielsweise bei Geschlechtsverkehr, Sport oder unter enger Kleidung zu Beschwerden führt, wird entfernt. Ein weiteres Ziel des Operateurs ist: Narben sollen unsichtbar bleiben und gut verheilen, ohne dass es später zu problematischen Verziehungen (Dehiszenz) im Gewebe kommt. Der Bereich um die empfindliche Klitoris wird gemieden. Nicht alle Korrekturen von „Abweichungen“ vom gewünschten Bild sind chirurgisch ausführbar.
Bei diesem Eingriff kommen wahlweise Laser, Skalpell oder hochfrequente Radiowellen zum Einsatz. Bei den inneren Schamlippen ist die nicht-invasive Behandlung (Schamlippenkorrektur ohne OP) weniger üblich und weniger erfolgversprechend. Doch das hängt immer vom Einzelfall und der Expertise des Facharztes ab. Gleiches gilt für die Wahl der Schnittführung: Die besten Heilungschancen und die geringste Funktionsstörung im Genitalbereich sind dabei entscheidend. Randschnitte sind im Allgemeinen die sicherste Variante mit guten Ergebnissen und Heilungsaussichten. Doch auch eine Schamlippenverkleinerung mit Keilschnitten oder zentraler Gewebeentfernung kann von erfahrenen Intimchirurgen erfolgreich durchgeführt werden, hier können allerdings eher Wundheilungsprobleme auftreten. Im Einzelnen gibt es eine Reihe von Techniken, mit denen die Operation vorgenommen werden kann.
Einige Frauen wünschen sich eine Straffung oder Verkleinerung der äußeren Schamlippen. Häufig bilden sich Fett-Depots im Labialbereich bis in den Schamhügel. Eine Fettabsaugung oder chirurgische Entfernung von Gewebeüberschuss beseitigen diese.
Altersbedingt wird Fettgewebe in diesem Bereich auch abgebaut, was dann zu einer Gewebeerschlaffung führt. Die chirurgische Straffung kann diese ebenfalls bessern. Ein Schnitt wird dort gesetzt, wo die Schleimhaut in die äußere Haut übergeht.
Elektrochirurgische Methoden verschließen schon während des Vorgangs alle Blutgefäße im Umfeld. Hier genügt eine lokale Betäubung.
Ein Eingriff per Laser dauert etwa 30 Minuten und verläuft ebenfalls in aller Regel ohne größere Blutungen. Die Ergebnisse sind gleichmäßig und akkurat. Auch hier genügen Beruhigungsmittel und örtliche Betäubung.
Die inneren Schamlippen sind gut durchblutet und hochempfindlich. Daher ist bei einer Operation mit dem Skalpell eine Teil- oder Vollnarkose ratsam. Nach dem Eingriff muss eine starke Naht gesetzt werden. Das Gewebe schwillt bei einem Schnitt sofort stark an und ist überdies sehr weich, was die Genauigkeit des Eingriffs beeinträchtigen kann.
Welche Methode der Operateur wählt, hängt von seiner eigenen Erfahrung und Klinikausstattung ab. Ebenso entscheidend sind die anatomischen Gegebenheiten der Patientin. Nicht alle Korrekturen lassen sich mit Laser oder Radiofrequenzwellen durchführen.
Eines der größten Risiken bei einer Schamlippen-Operation ist eine Nachblutung. Selbst wenn die Schnitte nicht sehr groß oder tief sind, ist die Durchblutung im Intimbereich ausgeprägt. Das fördert einerseits eine schnelle Heilung, umgekehrt führen viele verletzte Blutgefäße zu Problemen. Eine strikte Überwachung der Patientin etwa in der ersten Nacht nach dem Eingriff ermöglicht ein zeitnahes Eingreifen, falls dieses Risiko eintritt.
Schwellungen und aufgequollenes Gewebe klingen meist schnell ab, wenn die Patientin den Bereich kühlt und Ruhe hält. Das ist auch bei Hämatomen (Blutergüssen) der Fall. Wundinfektionen sind möglich, aber treten nur selten auf. Blasen- oder Harnwegsinfektionen sind unangenehm und bedürfen einer schnellen Behandlung mit Antibiotika.
Deutsche Gesellschaft für Intimchirurgie und Genitalästhetik e.V. (DGintim) – Leitlinie zur Korrektur der Schamlippen und des Klitorishäutchens: https://www.dgintim.de/qualitaet/leitlinie-zur-korrektur-der-inneren-schamlippen-und-des-klitorishautchens/ (online, letzter Abruf: 13.10.2021)
aktualisiert am 16.11.2023