Frauen, die sich mit Besonderheiten im Intimbereich unwohl fühlen, fürchten häufig operative Eingriffe. Tatsächlich sind Vollnarkosen oder auch das Risiko einer Narbenbildung durch Wundheilungsstörungen für viele wahre „Schreckgespenster“. Selbst wenn viele solche Befürchtungen unbegründet sind: Ein Blick auf neue Technologien im Bereich der ästhetisch-plastischen Behandlungen lohnt sich.
Labioplastik oder Schamlippenverkleinerung wie auch andere Komponenten einer Vaginalstraffung sind in einem bestimmten Rahmen auch ohne OP möglich.
Veranlagung, Schwangerschaften mit entsprechenden hormonellen Veränderungen oder Geburten und die Folgen (verletztes Gewebe oder Risse im Intimbereich) sowie der natürliche Alterungsprozess führen dazu, dass Haut und Gewebe im Intimbereich erschlaffen oder sich dehnen. Unsymmetrische oder vergrößerte innere Schamlippen sind oft nur eines der Symptome. Häufig ist auch die Vagina geweitet. Inkontinenz (ungewollter Abgang von Urin) sowie Schmerzen oder Dysfunktion beim Geschlechtsverkehr zählen zu den möglichen Folgen.
Eine moderne, nicht-invasive Korrekturmethode bedient sich der Radiofrequenzenergie. Die Zahl der Arztpraxen, die diese neue Technologie anbieten, nimmt stetig zu. Dazu notwendige Geräte sind in den USA bereits seit längerer Zeit mit Erfolg im Einsatz.
Eine Vaginalstraffung auf diesem Wege dauert etwa 30 Minuten. Eine Anästhesie (Betäubung) ist nicht erforderlich. Eine bis drei Behandlungen im Abstand von mehreren Wochen führen zu einem guten Ergebnis. Die Kosten belaufen sich auf etwa 1000 Euro. Für einen nachhaltigen Erfolg ist die Behandlung jeweils nach einem Jahr zu wiederholen.
Das Besondere bei dieser Therapie ist, dass der weibliche Genitalbereich als Ganzes behandelt wird. Zahlreiche Probleme, die nach Geburten oder altersbedingt auftreten, können damit in wenigen Sitzungen behandelt werden.
Der Heilungsprozess nach einer operativen Gewebestraffung beträgt bis zu sechs Monate. Die Karenzzeit, in der die Patientin auf Schwimmbadbesuche, Sport oder auch sexuelle Aktivität verzichten muss, dauert bis zu vier Wochen. All diese Wartezeiten entfallen bei der nicht-invasiven Methode.
Die Gewebeschichten unter der Schleimhaut im Vaginalbereich oder der inneren Schamlippen zieht sich bei Wärme über 40 Grad Celsius zusammen. Zudem fördert die Wärme die Neubildung des Gewebeproteins Kollagen. Ein Plastikstab von etwa Fingerstärke wird in die Scheide eingeführt und gibt hier die wärmeerzeugende Radiofrequenzenergie ab. Die Frau spürt meist nichts von diesem Ablauf. Die Therapie wirkt zusätzlich gegen Scheidentrockenheit oder Beckenbodenschwäche. Damit kann sich bei einigen Patientinnen auch eine Inkontinenz bessern.
Bei massivem Gewebeüberschuss der inneren Schamlippen ist ein invasiver Eingriff allerdings empfehlenswerter. Dieser muss, im Gegensatz zu einer Radiofrequenztherapie, auch nicht wiederholt werden.
aktualisiert am 08.10.2021