Eine Labioplastik oder Schamlippenverkleinerung ist ein Routineeingriff. Erfahrungsgemäß verheilen die Nähte ohne Probleme, da die Haut im Intimbereich ausgezeichnet durchblutet ist. Doch einige Regeln gilt es zu beachten, damit Komplikationen gar nicht erst auftreten. Dazu gehören
In den ersten Tagen nach dem Eingriff dürfen Patientinnen kein Toilettenpapier benutzen. Stattdessen wird im operierten Bereich mit einer Kompresse vorsichtig abgetupft. Die Kompresse kann mit einem milden, hautverträglichen Desinfektionsmittel getränkt sein, dies wird jedoch nicht immer empfohlen. Eine ebensolche Kompresse wird im Wundbereich in die Unterhose eingelegt. Darunter kann ein Kühlpad verwendet werden. Kühlen verschafft in den ersten Tagen nach der Operation deutliche Erleichterung. Zudem lassen sich so Schwellungen verhindern.
Überdies ist es empfehlenswert, die Labialkorrektur in die erste Hälfte des Monatszyklus zu legen. Steht eine Monatsblutung unmittelbar bevor, stören sowohl Binden als auch Tampons erheblich. Sie führen zu Schmerzen und erhöhter Infektionsgefahr im Intimbereich.
Der Arzt gibt der Patientin Empfehlungen oder Präparate zur Narbenpflege mit: Dexpanthenol-Salbe oder Silikon-Narben-Gel beispielsweise, die auch in der Apotheke problemlos erhältlich sind. Damit die Narben weich und geschmeidig bleiben und gut verheilen, ist die Behandlung etwa zweimal täglich angezeigt. Wie gut und schnell Narben im Intimbereich heilen, ist individuell unterschiedlich. Die Pflege sollte mindestens vier Wochen lang fortgesetzt werden.
Duschen ist bereits ab dem ersten Tag nach dem Eingriff gestattet. Auch hier sollte die Patientin direkten, unvorsichtigen Kontakt vermeiden und den Bereich vorsichtig trockentupfen.
Von Sitzbädern raten Mediziner ab: Dabei würde die Haut im Intimbereich nur unnötig aufgeweicht, was die Heilung nicht unterstützt.
Selbst wenn Schmerzen sich nach einer Schamlippenverkleinerung in Grenzen halten, ist Ruhe wichtig. Zu den möglichen kritischen Nachwirkungen nach dem Eingriff gehört hauptsächlich eine Nachblutung, die dann eine schnelle Behandlung erfordert. Wer sich an alle Vorsichtsmaßnahmen hält, hat jedoch wenig zu befürchten.
Für die Dauer von etwa 14 Tagen ist Sitzen beschwerlich. Liegen oder leichte Bewegung fördern den Heilungsprozess. Wer berufsbedingt viel sitzt, kann einen Sitzring verwenden.
Für mindestens vier Wochen verboten sind der Patientin Besuche im Schwimmbad und in der Sauna. Auf Sport und jede Art anstrengender körperlicher Betätigung sollte sie ebenfalls für mindestens vier Wochen verzichten. Reit- oder Radsportlerinnen dehnen diese Wartephase am besten auf sechs Wochen aus. Auch Geschlechtsverkehr ist für sechs Wochen zu meiden.
Kneifende Unterwäsche ist schon im normalen Alltag kaum erträglich. Bei OP-Narben im Intimbereich ist ein hoher Tragekomfort besonders wichtig. Ein festes, gut sitzendes Höschen unmittelbar nach der Operation unterstützt das Gewebe durch leichten Druck. Auf diese Weise schützt es vor Nachblutungen und Schwellungen. Tragefreundlicher, atmungsaktiver Stoff, Nähte oder Bündchen, die nicht reiben oder drücken, liegen am besten bereits vor dem Eingriff bereit.
Leibwäsche wie Einlagen sollten aus Baumwolle bestehen, die die Anforderungen am besten erfüllt. Synthetische Stoffe führen leicht zu einem Stau von Körperwärme und Feuchtigkeit im Intimbereich. Vorsicht gilt bei farbiger Wäsche oder Einlagen, ebenso bei der Wahl von Waschmitteln und Weichspülern: Alles muss gut hautverträglich sein und darf keine Allergene enthalten.
In den ersten Tagen nach dem Eingriff sind Slipeinlagen empfehlenswert. Sie sind ausreichend oft zu wechseln. Vorsichtige Intimhygiene und Duschen sind möglich. Spätestens nach zwei Wochen, wenn Nähte gezogen werden, sind die Einlagen nicht mehr notwendig. Auch sie dürfen nicht übermäßig drücken oder reiben.
Für die Dauer von ein bis zwei Wochen verzichtet die Patientin auf enge Hosen mit drückenden Nähten im Schritt. Lockere, luftige und bequeme Kleidung ist ihr in dieser Zeit viel angenehmer.
Neben der Anwendung von Wundsalbe verordnet der Arzt meist Schmerzmittel, die zugleich entzündungshemmend wirken. Gehen die Schmerzen trotz Schmerzmitteleinnahme nicht zurück, sollte eine erneute ärztliche Untersuchung durchgeführt werden.
Aus dem Bereich der Homöopathie können Arnika-Globuli die Heilung ebenfalls unterstützen: Dreimal täglich können sie helfen, Schwellungen und Hämatome einzudämmen.
Deutsche Gesellschaft für Intimchirurgie und Genitalästhetik e.V. (DGintim) – Leitlinie zur Korrektur der Schamlippen und des Klitorishäutchens: https://www.dgintim.de/qualitaet/leitlinie-zur-korrektur-der-inneren-schamlippen-und-des-klitorishautchens/ (online, letzter Abruf: 04.10.2021)
Plastische Chirurgie Frankfurt Hochtaunus – Allgemeine Ratschläge zum Verhalten bei einer Labienverkleinerung / Schamlippenverkleinerung: https://plastische-frankfurt.de/wp-content/files_mf/1439543219Merkblatt_Labienverkleinerung_Schamlippenverkleinerung.pdf (online, letzter Abruf: 04.10.2021)
aktualisiert am 04.10.2021