Rote Augen können harmlose Gründe haben, aber manchmal auch auf schwerwiegende Erkrankungen hinweisen. Insbesondere wenn weitere Beschwerden bestehen, kann die Augenrötung das Symptom einer Krankheit sein. Meist ist es die Bindehaut, die gerötet ist. Zu den häufigsten Ursachen von roten Augen zählen Schlafmangel, Reizung und Bindehautentzündung. Auch kann am Auge (Bindehaut) ein Blutungsfleck zu sehen sein, hier ist meist einfach ein Äderchen geplatzt, dies ist in aller Regel harmlos. Sollten zusätzlich zu einem roten Auge Symptome wie stärkere Schmerzen, Sehverschlechterung oder ein eiterndes Auge bestehen, sollte rasch ein Arzt den Befund beurteilen.
Gerötete Augen können aufgrund von vielen Auslösern entstehen. Harmlos sind rote Augen aufgrund von Müdigkeit und Schlaflosigkeit oder aufgrund von äußeren Einflüssen, die das Auge bloß reizen. Dazu gehören etwa Staub, Lufttrockenheit, Zigarettenrauch, Betrieb einer Klimaanlage, langes Sitzen vor dem Computer, ans Auge gelangendes Make-Up, nachlässiger Umgang mit Kontaktlinsen oder auch häufiges Reiben am Auge. In diese Ursachengruppe gehört auch das gerötete und gereizte Auge aufgrund einer nicht korrigierten Fehlsichtigkeit (Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit, Hornhautverkrümmung).
Akute Krankheiten können jedoch ebenfalls hinter den Augenrötungen stecken. Eine häufige Erkrankung mit roten Augen ist die Bindehautentzündung. Sie ist oft durch Erreger (Viren, Bakterien) bedingt. Eine allergische Reaktion am Auge führt ebenfalls zu einer Art Entzündung und zur Rötung des Auges. Eine weitere Krankheit, die die Rötung bedingen können, ist die Augentrockenheit (Sicca-Syndrom). Ist ein Fremdkörper auf dem Auge, z. B. ein Metallspan nach dem Flexen, kommt es häufig zur Rötung. Verätzungen des Auges führen verständlicherweise auch zur Augenrötung, die Ursache dürfte im Einzelfall bekannt sein.
Störungen an den Lidern können auch eine Bindehautrötung bedingen, so ist dies z. B. oft bei der Lidrandentzündung (Blepharitis), einem Hagelkorn (Chalazion) oder einem Gerstenkorn (Hordeolum) der Fall. Wenn das Lid einwärts gedreht ist (Entropium) und am Auge reibt oder wenn es auswärts gedreht ist (Ektropium), ist ein rotes Auge eine der Folgen. Erkrankungen der Lider sowie auch Hautkrankheiten können zu einer Rötung um das Auge herum führen.
Unter Umständen sind schwerwiegende Erkrankungen die Ursache, wenn das Auge selbst gerötet ist. Dazu gehört der Glaukomanfall (plötzliche starke Erhöhung des Augendruckes), der innerhalb kurzer Zeit zur bleibenden Einschränkung des Sehvermögens bis hin zur Erblindung des Auges führen kann. Ebenso kann eine Entzündung innerhalb des Auges (Uveitis, Iritis) zu einem schmerzhaft geröteten Auge führen und dauerhafte Schäden verursachen. Eine Entzündung auf der Hornhaut ist eine weitere schwere mögliche Erkrankung des Auges mit Rötung und weiteren Beschwerden.
Eine Unterblutung der Bindehaut durch eine geplatzte Ader im Auge ist zwar auffällig, aber normalerweise ungefährlich. Sie kann z. B. schon bei heftigem Niesen entstehen, wird aber durch hohen Blutdruck oder weitere Erkrankungen begünstigt.
In vielen Fällen besteht eine Rötung des Auges nur kurz und verschwindet bald wieder, ohne dass weitere Probleme auftreten. Bleiben die geröteten Augen über einige Zeit bestehen, dann kann dies ein Hinweis auf eine krankhafte Ursache sein.
Bei roten Augen, die auf eine Störung oder Erkrankung zurückzuführen sind, gibt es meist auch weitere Symptome. So kann es zu Augenschmerzen und Augenbrennen kommen, zu Lichtempfindlichkeit, zum Augentränen oder als Begleiterscheinung etwa zu Übelkeit und Erbrechen. Manche schweren Augenerkrankungen können eine Rötung zusammen mit einer Sehstörung (sowie weiteren Beschwerden wie z. B. Schmerzen) verursachen. Heftige Kopfschmerzen können zusammen mit der Augenrötung auftreten und dann ein Zeichen eines möglichen Glaukomanfalls sein (starke Erhöhung des Augendruckes).
Auf eine äußerliche Entzündung (z. B. Bindehautentzündung) deutet ein vermehrtes Augensekret oder Eiter am Auge hin. Die Augen können bei solchen Ursachen etwas verklebt sein und sich eventuell morgens schwierig öffnen lassen. Bei einer entzündeten Bindehaut oder vor allem auch einer Allergie juckt das Auge. Zu einem Fremdkörpergefühl zusammen mit einem geröteten Auge kann eine Bindehautentzündung, Abschürfung der obersten Hornhautschicht, Hornhautentzündung oder ein tatsächlicher Fremdkörper führen.
Wenn ein Äderchen in der Bindehaut platzt, ist oft ein sehr auffälliger, vielleicht erschreckender Blutungsfleck im Weißen im Auge zu sehen (Hyposphagma). In aller Regel bestehen keine weiteren Beschwerden. Ein solcher Befund ist im Normalfall völlig unproblematisch, die Erscheinung dürfte innerhalb weniger Wochen wieder zurückgehen. Falls solche Bindehautblutungen aber öfter auftreten, dann können Allgemeinerkrankungen wie eine Blutdruck-Erhöhung, eine Blutgerinnungsstörung oder die Nebenwirkung eines Medikaments die Ursache sein. Dies sollte ärztlich untersucht werden, denn eine eventuelle solche Erkrankung kann zu weiteren Schäden am Körper führen, die weitaus schlimmer sein können.
Eine häufige Erscheinung in der Augenheilkunde ist die Rötung des Lids. Diese kann bei einigen Erkrankungen örtlich begrenzt vorkommen, bei anderen manchmal den ganzen Augenbereich umfassen. Zum geröteten Augenlid können ebenfalls weitere Symptome kommen von Schwellungen über die Rötung der Bindehaut bis hin zu Schmerzen.
Menschen mit geröteten Augen und gleichzeitigen weiteren Beschwerden sollten sich zum Augenarzt begeben. Besonders bei heftigen Schmerzen sollte kurzfristig ein Augenarzt beurteilen, ob eine schwere Erkrankung die Ursache ist (z. B. der Glaukomanfall, der das Augenlicht bedroht). Auch wenn die Rötung nach ein bis zwei Tagen nicht besser wird, sollte lieber eine augenärztliche Untersuchung erfolgen.
Der Arzt wird in der so genannten Anamnese nach den Beschwerden fragen sowie nach Vorerkrankungen, nach dem Gesundheitszustand und nach möglichen Einwirkungen auf das Auge, die zur Rötung geführt haben könnten. Daraufhin erfolgt ein kurzer Sehtest. Der Arzt betrachtet das Auge genauer, normalerweise über die Spaltlampe (Untersuchungseinheit mit Vergrößerungsoptik). Der vordere Augenabschnitt wird gründlich beurteilt, aber meist schaut der Arzt auch auf den Augenhintergrund. Der Augeninnendruck wird gemessen. Ein fraglicher Befund kann der Anlass für weitere Untersuchungen sein, um die Ursache der Störung zu ermitteln.
Weil rote Augen ein Symptom sind und keine Erkrankung an sich, richtet sich die Therapie danach, was die Ursache ist. Ist die Augenrötung die Folge einer leichten Ursache wie trockener Luft, Schlafmangel, lange Anstrengung der Augen, dann sollte dieser Einfluss ausgeschaltet werden. Meist brauchen keine weiteren Therapiemaßnahmen angewendet zu werden.
Erkrankungen, die rote Augen als Symptom haben, lassen sich wie folgt behandeln:
Viele weitere Erkrankungen haben jeweils bestimmte Therapiemethoden, die wirksam sind.
Rote Augen normalisieren sich häufig von selbst oder können durch die Behandlung einer zugrunde liegenden Erkrankung behoben werden. Hier hängt die Prognose davon ab, wie schwerwiegend die Erkrankung ist und ob eine geeignete Therapie erfolgt. Zum größten Teil der Fälle ist eine vollständige Abheilung zu erwarten. Eine gewissenhafte Behandlung ist bei Erkrankungen wie Glaukomanfall, Entzündung im Augeninneren oder Verätzung notwendig - die Erfolgsaussichten hängen vom Einzelfall ab.
aktualisiert am 16.12.2020