Die meisten Rippenfrakturen verheilen von selbst und verursachen keinerlei Komplikationen – auch wenn der Heilungsprozess sehr schmerzhaft und langwierig sein kann. In vielen Fällen verschieben sich die Bruchkanten kaum gegeneinander, die Knochenhaut sichert ein Minimum an Stabilität, bis die Kallusbildung, die Entstehung von Knochenersatzsubstanz, einsetzt. Dieser Prozess benötigt etwa zwei Wochen. In dieser Phase ist ein Rippenbruch sehr schmerzhaft: Ein- und Ausatmen sind beschwerlich, die unwillkürlich eingenommene Schonhaltung des Patienten tut der Lunge nicht gut, sie wird dann unter Umständen schlechter durchlüftet.
Der Brustkorb ist elastisch und dehnbar, um die Ausdehnung der Lunge beim Atmen zu gestatten. Die damit verbundene Elastizität verhindert auch bei schweren Unfällen, Stößen, Schlägen oder Stürzen schwerere Verletzungen an Lunge, Herz, Milz und anderen Organen oder an wichtigen Blutgefäßen im oder nahe am Brustkorb.
Die Atembewegung im Brustkorb erschwert es jedoch, bei komplizierteren Knochenbrüchen die betroffene Rippe ausreichend lange ruhig zu stellen. Bandagen oder Gipsverbände sind eher kontraproduktiv. In sehr seltenen, lebensbedrohlichen Fällen (unter einem Prozent) findet daher die Operationsmethode der Osteosynthese Anwendung: Die Rippenfragmente werden meist mit Metallplatte oder Draht verbunden, um den Brustkorb stabil zu halten und um kleinere Bruchstücke zu fixieren. Damit werden weitere Gewebeschädigungen in der Umgebung der Fraktur verhindert.
aktualisiert am 10.09.2019