Personen, die vermuten, sich eine Rippe gebrochen zu haben, sollten sich ärztlich untersuchen lassen. Auch gilt es, einige Verhaltenshinweise zu beachten, um die Beschwerden möglichst gering zu halten und die Gefahr von Komplikationen zu vermindern.
Rippen können bei Unfällen mit starker Gewalteinwirkung auf den Brustkorb brechen. Bei Menschen mit brüchiger Knochensubstanz (Osteoporose) genügen oft geringere Einflüsse wie eine starke Umarmung oder ein Hustenanfall, um einen Rippenbruch herbeizuführen. Starke Schmerzen und eingeschränktes Atmen legen den Verdacht nahe, sich eine Rippenfraktur zugezogen zu haben; manchmal sind leise knirschende Geräusche zu vernehmen.
Eine medizinische Untersuchung ist auch bei bloßem Verdacht auf Rippenbruch ohne sichtbare äußere Anzeichen ratsam. So können das Vorhandensein, die Form, der Grad und der Verlauf einer oder mehrerer Frakturen im Röntgenbild eindeutig bestimmt werden. Mit einer Ultraschalluntersuchung lassen sich eventuelle Schäden am umliegenden Gewebe ermitteln und entsprechend behandeln. Eine Knochendichtemessung kann bei Rippenbrüchen ohne nennenswerte Einwirkung sinnvoll sein, um eine Osteoporose feststellen zu können. Rechtzeitig erkannt, ist es möglich, das Fortschreiten einer bislang nicht bemerkten Osteoporose mit Medikamenten zu verlangsamen.
In den meisten Fällen sind Rippenverletzungen harmlos. Bei schweren Unfällen und offenen Rippenbrüchen ist aber eine sofortige und unmittelbare ärztliche Versorgung angezeigt. Blutungen, stark ausgeprägte Hämatome und Schwellungen können unmittelbar, aber auch erst Stunden nach einem Trauma auftreten. Daher sollten verunfallte Patienten sich ruhig verhalten und möglichst rasch ärztliche Hilfe suchen. Schwerere Brustkorbverletzungen können die Lunge, die Blutgefäße oder andere Organe in Mitleidenschaft ziehen. Gegebenenfalls muss eine Operation durchgeführt werden, um verschobene Rippenbruchstücke wieder in die richtige Position zu bringen und eventuell mit Metallteilen zu stabilisieren.
Die Natur selbst diktiert weitgehend das richtige Verhalten bei Rippenverletzungen wie Rippenfraktur und Rippenprellung. Von körperlicher Arbeit sollten Patienten mit derartigen Symptomen für einige Wochen Abstand nehmen. Bis zur Abheilung werden Patienten ohnehin
ganz intuitiv vermeiden.
Betroffene sollen auf Sport verzichten. Insbesondere Sportarten, die die gebrochene Rippe belasten (Kontaktsportarten, Sport mit Zugwirkung auf den Oberkörper, Sport mit Sturzgefährdung) sind zu unterlassen. Ebenso sollten keine beanspruchenden Tätigkeiten wie schweres Heben ausgeführt werden. Stattdessen sind leichte, geeignete Bewegungsübungen und Atemübungen sinnvoll.
Wer stark mit Atemnot zu kämpfen hat, weil die Schmerzen zu einer Muskelverkrampfung und extremer Schonhaltung führen, benötigt Schmerzmittel. Die Mittel werden vom Arzt verschrieben. Auch Husten sollte mit einem wirksamen Medikament behandelt werden, um diesen einzudämmen.
Bandagen oder andere Methoden der Ruhigstellung bewirken im stark beweglichen Rippenbereich nur sehr wenig. Elastische Kinesiotapes haben eine leicht stabilisierende Wirkung. Bei Bandagen und Tapes muss bedacht werden, dass sie die Beweglichkeit des Brustkorbs weiter einschränken können.
Gut sechs Wochen oder mehr können insgesamt vergehen, bis der Betroffene nach einem Rippenbruch wieder voll körperlich belastbar ist.
aktualisiert am 27.08.2023