Nach einem Rippenbruch möchten sich viele Menschen bald wieder bewegen und Sport treiben - sei es, um fit zu bleiben, um ihrem Bewegungsdrang nachzugehen, etwas für die Gesundheit zu tun oder als Leistungssportler nicht zu sehr in einen Rückstand zu geraten. Im Allgemeinen wird empfohlen, sich körperlich zu schonen, so dass dem Bruch Zeit zur Abheilung gegeben wird. Vor allem ist schweres Heben nicht erlaubt, weil das die Heilung des Bruches negativ beeinträchtigen kann. Wer kleine Kinder zu Hause hat, weiß wie schwer es ist, sich an diese Regel zu halten. Es dauert mindestens drei bis vier Wochen, bis eine gebrochene Rippe weitgehend zusammengeheilt ist. Kontaktsport sollte sogar sechs Wochen lang vermieden werden.
In der Regel verhindern die starken Schmerzen, dass man zu früh mit dem Sport anfängt. Sport ist aber nicht grundsätzlich schlecht bei einer gebrochenen Rippe. Betroffene dürfen sich sogar im Rahmen der Möglichkeiten körperlich bewegen, um nicht "einzurosten". Für den Sport nach einem Rippenbruch gibt es keine genaue Richtlinie. Wichtig ist, dass die Rippe in Ruhe heilen kann und nicht belastet wird. Schweres Heben und Kontaktsport sind nicht erlaubt. Rippenfrakturen haben von Fall zu Fall einen unterschiedlichen Verlauf. Patienten können sich daran orientieren, wie schmerzhaft der Rippenbruch für sie noch ist. Wenn die Bechwerden nachlassen, kann man langsam wieder körperlich aktiver werden. In der Regel sind die Schmerzen nach einigen Wochen verschwunden.
Leistungssportler fangen mitunter schon wesentlich früher mit intensivem Training oder sogar Wettkämpfen an, wenn sie geeignete Schmerzmittel einnehmen. Voraussetzung ist eine gute medizinische Betreuung. So hatte sich der Radprofi Tyler Hesjedal 2013 zu Beginn der Tour de France eine Rippe gebrochen. Er wurde medizinisch betreuut und konnte das Rennen fortsetzen.
Sportler, bei denen die Rippenfraktur durch eine typische Einwirkung ihrer Sportart entstanden ist, müssen auf solche Aktivitäten verzichten. Bei ihnen dienen andere Übungen dazu, die allgemeine Kondition zu erhalten.
Freizeitsportler sollten die nötige Geduld mitbringen, damit der Rippenbruch vollständig verheilen kann.
Aktivitäten sollten vermieden werden, die ein Risiko mit sich bringen, dass die Rippenverletzung nicht richtig verheilt oder wieder aufbricht. Für vier bis sechs Wochen sollten Betroffene
Ebenfalls sollte für durchschnittlich vier bis sechs Wochen auf gefährdende sportliche Aktivitäten verzichtet werden:
Der Arzt kann, nachdem er die Verletzung beurteilt hat, Emfpehlungen geben, wann Sport-Aktivitäten wieder ausgeübt werden können.
Trotz aller Vorsicht gibt es eine große Anzahl von Übungsmöglichkeiten, die Patienten mit Rippenbruch durchführen können oder sogar sollten. Schonende Bewegung ist vorteilhaft für die Gesundheit im Allgemeinen, das Herz-Kreislauf-System und die Atmung. Auf keinen Fall sollten es Betroffene mit Rippenfrakturen mit der sportlichen Aktivität aber übertreiben.
Atemübungen sind besonders wichtig und sollten einmal alle ein bis zwei Stunden ausgeführt werden. Ein Kissen, das an die Stelle der Fraktur gehalten wird, kann dabei die Schmerzen vermindern. Zu den Übungen gehören tiefes Atmen und leichtes Husten. Damit kann die Gefahr für Komplikationen wie eine Lungenentzündung reduziert werden.
Ebenfalls problemlos können Spaziergänge gemacht werden. Auch leichtes Radfahren auf ebenem Gelände (Erschütterungen können sehr schmerzhaft sein) kann bei mäßigem Tempo ein sinnvoller und schonender Sport sein.
Streck- und Dehnübungen sind sinnvoll, um die Muskeln zu lockern. Die Übungen sollten so gewählt werden, dass die Brust nicht zusammengequetscht wird, sondern eher gestreckt (z.B. Arme hinter den Rücken oder Schulterblätter hinten zusammenziehen). Im Sitzen kann der Oberkörper gedreht werden, aber nur so weit, bis ein leichtes Spannungsgefühl ohne Schmerzen besteht.
Als Rückenübung bei Schmerzen im Rücken kann sich der Patient zur Übung auf alle Viere begeben und den Rücken rund machen und abwechselnd den Lendenbereich nach unten drücken und hochziehen.
Kraftsport sollte vor allem nicht an Geräten geschehen, die im Fitnessstudio stehen, da vieles den Brustkorb zu sehr belastet. Stattdessen sind diese Übungen sinnvoll
Weitere gemäßigte Bewegungsübungen sind möglich, und viele Tätigkeiten des Alltags tragen zum Pensum der körperlichen Bewegung bei.
Je weniger Beschwerden bestehen, umso mehr kann die Stärke der Übungen gesteigert werden. So kann allmählich die Dauer und die Intensität der Einheiten erhöht werden. Treten Probleme oder stärker werdende Beschwerden wie eine Atemnot auf, dann sollte mit den Übungen aufgehört werden - bei einer Atemnot sollte zudem ein Arzt gerufen werden. Die Ursache kann eine Einblutung der Lunge sein. Eine Lungenentzündung kann die Folge sein. Von vornherein sollte bei großen Schwierigkeiten mit der Atmung auf die sportliche Betätigung verzichtet werden.
Übrigens verhält es sich mit sexuellen Aktivitäten ähnlich wie mit dem Sport. Auch hier gilt, dass sie prinzipiell möglich sind, aber keine unnötige Belastung oder Gefährdung für die Rippen darstellen sollen.
aktualisiert am 12.11.2019