Rückenschmerzen haben eine Vielzahl möglicher Ursachen. Als Hinweis auf einen Rippenbruch lassen sie sich nur bedingt deuten.
Eine Rippenfraktur ist in den meisten Fällen deshalb besonders schmerzhaft, weil die beschädigte Rippe an allen Atem-Bewegungen des Brustkorbes, sowie Erschütterungen bei Husten oder Niesen mit beteiligt ist. Sehr viel häufiger sind die Rippen im vorderen, unteren Brustkorbbereich von einer Fraktur bedroht. Doch auch Verletzungen des Brustkorbskeletts im Rückenbereich nahe der Wirbelsäule kommen durchaus vor. Folgende Rückenschmerz-Szenarien lassen unter Umständen einen Rippenbruch vermuten:
- Massive Einwirkung auf den rückwärtigen Brustkorb durch Aufprall, Prellung, Stauchung etwa bei einem Unfall führen zwangsläufig auch zu Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule. Auslöser sind wie üblich nicht die Fraktur selbst, sondern Hämatome (Blutergüsse) und Gewebequetschungen. Durch die Verbindung zwischen Brustwirbelsäule und Rippen treten beim Ein- und Ausatmen und entsprechenden Dehnen des Brustkorbs möglicherweise nicht nur Rippen-, sondern Rückenschmerzen auf.
- Das die Rippenfraktur auslösende Trauma (Unfall) hat auch Nerven oder Wirbelkörper in Mitleidenschaft gezogen.
- Die Atembeschwerden bei einer Rippenfraktur zwingen viele Patienten in eine verkrampfte Schonhaltung. Auch nachts ist keine völlige Entspannung möglich, da jedes Umdrehen erneut Schmerzen verursacht. Als Folge verkrampfen viele Muskeln, diese führen zu starken Rückenbeschwerden.
In diesen Fällen ist es plausibel, dass sich Schmerzen durch Prellungen oder Brüche im rückwärtigen Brustkorb nicht genau lokalisieren lassen, ausstrahlen und entsprechend eher dem Rücken zugeordnet werden, auch wenn das eigentliche Problem die Rippenfraktur ist.
Eine weitere Möglichkeit sind spontane Rippenfrakturen bei älteren Menschen oder bei Patienten mit einer fortgeschrittenen
Osteoporose: Rippenbrüche werden hier oft schon durch eine herzliche Umarmung oder starken Husten ausgelöst und bleiben dabei häufig längere Zeit unerkannt, da kein spezifischer Vorfall mit Prellungen und anderen Verletzungen stattfinden muss. Möglicherweise erstreckt sich die Schmerzreaktion auch nicht auf den eigentlichen Auslöser in Form einer gebrochenen oder angebrochenen Rippe, sondern wird als Rückenschmerz wahrgenommen.
Rückenschmerzen sind nur sehr selten ein Symptom für eine Fraktur der Rippen. Die Spanne der möglichen Ursachen für Rückenprobleme ist tatsächlich sehr groß. Sie reicht von Muskelverspannungen oder Muskelzerrungen bis zum Bandscheibenvorfall, zu Nervenschädigungen und knochenschädigenden Krebserkrankungen. Bei fortgeschrittener Osteoporose brechen zuweilen die Wirbelkörper ein.
Bei undefinierbaren Rückenproblemen sollte ein Orthopäde verschiedene Ursachen in Betracht ziehen und notfalls an eine Kombination der Ursachen denken.