Rippenbrüche kommen recht häufig vor. In der Mehrzahl der Fälle sind sie auf einen Sturz oder Unfall zurückzuführen. Ein heftiger Schlag oder Stoß auf den Brustkorb, eine starke Stauchung oder Quetschung kann zu einfachen oder auch zu Serien-Rippenbrüchen führen. Hämatome und Gewebeschädigungen verstärken die Rippenschmerzen, die eine Fraktur der Rippen ohnehin mit sich bringt. Insbesondere das Einatmen oder Husten, abrupte Bewegungen oder das Heben von Gegenständen mit einer gleichzeitigen Verdrehung des Oberkörpers können über Wochen großes Ungemach mit sich bringen.
Die Schmerzreaktionen beschränken sich dabei keineswegs nur auf den unmittelbaren Umkreis der eigentlichen Rippenfraktur. Sie ziehen den gesamten Brustkorb in Mitleidenschaft und machen tiefes Durchatmen zur Qual.
Rückenschmerzen sind bei einer oder mehrerer Rippenfrakturen eine mögliche Begleiterscheinung:
- In der Regel brechen Rippen im vorderen Bereich der Brust, seltener in der Nähe der Wirbelsäule. Doch weil die Rippen mit der Wirbelsäule verbunden sind, sind besonders bei Frakturen im hinteren Brustkorb auch erhebliche Rückenschmerzen zu erwarten.
- Die Einwirkung, die die Rippenfrakturen auslöst, hat möglicherweise auch Wirbel oder Bandscheiben verschoben, Nerven geschädigt oder eingeklemmt: Die Rückenschmerzen sind damit eine weitere Folge des Unfalls, wenn auch keine direkte Konsequenz des Rippenbruchs.
- Bei Rippenfrakturen ist vor allem die Stelle auf und um den Bruch geschwollen und druckempfindlich. Meist liegt ein größeres Hämatom (Bluterguss) vor. Weil der Brustkorb sich beim Einatmen weitet und beim Husten ruckartig nach innen gezogen wird, entsteht immer wieder Bewegung im Bereich der Fraktur: Die dadurch ausgelösten Schmerzen können zu massiven Atembeschwerden bis hin zur Atemnot führen. Unter Umständen wird wegen mangelnder Belüftung der Lunge sogar eine Lungendrainage notwendig, mit der eine einengende Flüssigkeitsansammlung oder Luftansammlung ausgeleitet wird.
Damit verbunden ist häufig eine starke Verkrampfung der Muskulatur im Schulter- und Oberkörperbereich: Der Patient nimmt eine verkrümmte Schonhaltung ein, die nicht nur wie beschrieben die Lungenfunktion beeinträchtigt, sondern auch Schulter- und Rückenschmerzen auslöst.
Wird eine Rippenfraktur diagnostiziert, verordnet der Arzt daher aus gutem Grund starke Schmerzmittel und Ruhe, eine Krankschreibung erstreckt sich dann oft über drei Wochen und mehr. Ein guter Physiotherapeut kann dazu noch weitere erleichternde Maßnahmen durchführen, die unter anderem helfen, Verspannungen zu lösen.