Eine Osteoporose begünstigt die Entstehung einer Rippenfraktur. Die Osteoporose führt zu einer verminderten Knochendichte, so dass es allgemein leichter zu Knochenbrüchen kommt als bei gesunden Menschen.
Normalerweise sind Rippenbrüche die Folge einer massiven Gewalteinwirkung auf den Thorax, den Brustkorb. Die Rippen sind bei gesunden jungen Menschen hart genug und der Brustkorb mit seinen knorpeligen Verbindungen elastisch, so dass sie den meisten Einflüssen standhalten können. Dennoch kann es bei starkem punktuellem Druck zu einer Rippenfraktur kommen.
Anders sieht es aus, wenn eine Osteoporose besteht. Bei der Osteoporose ist das Risiko erhöht, dass auch bei sehr geringen Einwirkungen Rippen brechen. Selbst eine herzliche Umarmung, starkes Husten oder Niesen können dann ausreichen, um eine Rippe zu brechen.
Eine Rippenfraktur macht sich normalerweise durch Schmerzen und durch eine eingeschränkte Atmung bemerkbar. Allerdings kommt es bei einem Rippenbruch mit geringfügigem Anlass - wie es meist bei Osteoporose der Fall ist - kaum zu Prellungen, Quetschungen, schweren Blutergüssen oder Gewebeverletzungen. Daher bestehen bei Brüchen aufgrund Osteoporose oftmals auch keine Schmerzen und es kommt vor, dass Betroffene sie nicht bemerken.
Osteoporose betrifft vor allem ältere Menschen, insbesondere Frauen durch hormonelle Veränderungen nach den Wechseljahren. Es gibt auch weitere mögliche Ursachen wie z.B. andere Hormonstörungen, Medikamente, Untergewicht oder erbliche Formen der Osteoporose.
Manchmal ist ein Rippenbruch das erste auffallende Symptom einer Osteoporose. Die Osteoporose entsteht allmählich, verläuft zu Anfang schmerzfrei und zunächst unbemerkt. Erst später treten spontane Knochenbrüche ohne erkennbare äußere Einwirkungen auf. Typisch für Osteoporose sind Wirbelbrüche und instabile, in sich zusammensackende Wirbelkörper, die zu ständigen, schwer einzuordnenden Rückenschmerzen führen und im Laufe der Zeit den Rücken krumm werden lassen.
Rippenbrüche können schwerwiegende Folgen haben, auch wenn sie durch Osteoporose entstehen. So können ein Pneumothorax (Kollaps eines Lungenflügels) oder eine Blutung eintreten. Ist die Atmung erheblich behindert, kann eine Lungenentzündung (Pneumonie) entstehen.
Bei Rippenschmerzen beziehungsweise dem Verdacht auf Rippenbruch sollte ein Arzt aufgesucht werden. Dieser kann anhand einer Röntgenaufnahme feststellen, ob es sich um einen Rippenbruch handelt. Rippenschmerzen bei Osteoporose entstehen nicht immer durch einen Rippenbruch. Die Schmerzen können auch durch eine Reizung von Nerven bei einem Wirbelbruch verursacht werden. Patienten, bei denen es ohne eine stärkere Einwirkung zu einem Rippenbruch gekommen ist, sollten auf Osteoporose untersucht werden. Eine wesentliche Untersuchung ist die Knochendichtemessung.
Die Behandlung bei einem osteoporosebedingten Rippenbruch unterscheidet sich nicht wesentlich von der Behandlung bei Rippenfrakturen anderer Ursachen. Knochenbrüche bei Osteoporose heilen allerdings prinzipiell langsamer als bei knochengesunden Menschen. Körperliche Schonung, Schmerzmittel oder auch physiotherapeutische und weitere Maßnahmen können helfen. Zusätzlich wird die Osteoporose behandelt. Bei einer ausreichend frühen Diagnose können Medikamente (Bisphosphonate) das Fortschreiten der Erkrankung aufhalten, unterstützt durch Einnahme von Kalzium und Vitamin D. Krafttraining und eine ausgewogene Ernährung können die Knochen stabilisieren. Mit Hilfsmitteln wie Rollatoren können Stürze verhindert werden, wenn z.B. älteren Personen das Gehen schwerfällt, und somit Rippenbrüchen vorgebeugt werden.
aktualisiert am 18.12.2020