Ein Rippenbruch, meist in Folge eines Unfalls, verheilt im Regelfalle ohne weitere Komplikationen. Allerdings brauchen Patienten nach einer Rippenfraktur Geduld und wirksame Schmerzmittel, denn mit Schmerzen ist zu rechnen. Die Schmerzen können nicht nur den Brustkorb betreffen, sondern neben weiteren Körperregionen wie der Brustwirbelsäule und den Schultern auch die Magengegend.
An den Rippen entstehende Schmerzen strahlen aus: Ist eher der rückwärtige Teil einer oder mehrerer Rippen von einer Prellung oder Fraktur (Knochenbruch) betroffen, treten die Schmerzen mehr im Bereich der Brustwirbelsäule auf. Die 11. und 12. Rippe am unteren Ende des Brustbeins sind dem Zwerchfell und dem Bauchraum am nächsten - entsprechend kann es bei dortigen Brüchen zu vermeintlichen Magenbeschwerden kommen.
Magenschmerzen können zusätzlich auf eine andere Weise entstehen. Weil nach einem Rippenbruch das Atmen schwer fällt, flüchten Patienten oft in eine verkrampfte, verkrümmte Schonhaltung, die den gesamten Brustkorb zusammendrückt, und atmen extrem flach. Diese Haltung sorgt für Verspannungen in Schultern, Armen und dem oberen Rücken. Auch das bewegliche Zwerchfell, das Brust- und Bauchraum voneinander trennt, und die Zwischenrippenmuskulatur können dabei verkrampfen. Dann fällt es schwer, die Schmerzquelle genau zu lokalisieren: Der Patient empfindet unter anderem „Bauchweh“.
Nicht bei allen Rippenbrüchen kommt es zu Bauchschmerzen. In einigen Fällen, insbesondere wenn ein durch Osteoporose vorgeschädigter Knochen bricht, kann die Rippenfraktur sogar ganz ohne Schmerzen verlaufen.
Nach einem Unfall mit Verdacht auf Rippenprellung oder Rippenfraktur sollte mit bildgebenden Diagnoseverfahren (Röntgen, Ultraschall) ein komplizierterer Rippenbruch mit einer Gefährdung des umliegenden Gewebes durch Bruchkanten ausgeschlossen werden. Ist das geschehen, kann ein Physiotherapeut dem Patienten helfen, der verkrampften Haltung und der flachen Atmung entgegenzuarbeiten, die Lunge wieder besser zu belüften und das Zwerchfell zu entspannen. Wirksame Schmerzmittel und das Beibehalten einer möglichst aufrechten Oberkörperhaltung bringen in diesen Fällen bald Erleichterung. Weitere Spannungsschmerzen können unterbunden werden. Das ermöglicht auch eine "freiere" Atmung und kann Komplikationen wie eine Lungenentzündung verhindern. Mit Schmerzen aufgrund eines Rippenbruches ist meist für zwei bis vier Wochen nach dem Ereignis zu rechnen.
aktualisiert am 27.08.2023