Rippenfrakturen lassen dem Arzt nur wenige Auswahlmöglichkeiten bei einer Behandlung. Ein Gipsverband wäre kontraproduktiv: Er würde den elastischen Brustkorb einengen und die Atmung behindern. Patienten mit Rippenfraktur leiden ohnehin meist unter starken Schmerzen, möglicherweise sogar gepaart mit Atemnot. Diese würde durch einen Gips sogar noch verstärkt. Der Gips selbst könnte zur Stabilisierung von einer oder mehreren gebrochenen Rippen nur wenig beitragen.
Untersuchung: Häufig handelt es sich um einen einfachen, geschlossenen Rippenbruch im vorderen Bereich des Brustkorbes. Mit bildgebenden Diagnoseverfahren lässt sich feststellen, wo genau die Fraktur sitzt, ob sie stabil ist oder ob sich Bruchenden gegeneinander verschoben haben. Wichtig ist zu ermitteln, ob innere Organe, vor allem die Lunge, durch Bruchenden oder Knochensplitter verletzt sind oder verletzt werden könnten. Das Ergebnis der Untersuchung bestimmt die weitere Vorgehensweise.
Heilen lassen: In den meisten Fällen verheilen geschlossene Rippenfrakturen von selbst. Meist sind starke Schmerzmittel erforderlich, um die Schmerzen beim Einatmen, Husten oder bei nächtlichem Umdrehen in Grenzen zu halten. Eine schmerzbedingt stark verkrümmte Schonhaltung des Patienten kann eine Atemschulung oder auch eine Lungendrainage (Ableitung von Flüssigkeit oder Luft, die die Lunge einengt) notwendig machen. Eine Krankschreibung erfolgt bei einem Rippenbruch in jedem Fall: Starke körperliche Belastung ist zu vermeiden. Ein verschobener Bruch lässt sich möglicherweise durch Druck wieder in die richtige Position bringen, in allen übrigen Fällen bleibt die Heilung allein der Zeit überlassen. Bis zur Bildung von Knochenersatzsubstanz vergehen etwa zwei Wochen, ab diesem Zeitpunkt lassen üblicherweise auch die Schmerzen beim Atmen nach.
aktualisiert am 02.03.2021