Abgesehen von einem geschlossenen Rippenbruch ist ein Unfall gerade noch glimpflich abgegangen. Außer Ruhe und Schmerzmitteln kann der Patient ohnehin nicht viel tun, bis die Fraktur zu heilen beginnt. Doch kann eine längst gebuchte Flugreise nun angetreten werden oder nicht?
Dabei sind einige Fragestellungen entscheidend:
Sollten während des Fluges heftige Turbulenzen aufkommen, ist mit Rucken und Stößen zu rechnen. Gleiches gilt für jede Art von Gedränge oder für das Tragen schweren Gepäcks: Bei Rippenserienbrüchen ist der Brustkorb (Thorax) zuweilen instabil.
Und selbst bislang stabil stehende Bruchkanten können sich unter ungünstigen Umständen verschieben. Das ist nicht nur äußerst schmerzhaft, sondern auch gefährlich, denn dabei können auch die Lunge oder wichtige Blutgefäße verletzt werden.
Letztlich sollte der Arzt nach einer gründlichen Diagnose der Fraktur – ob gebrochen, angebrochen, stabil, in welchem Bereich des Brustkorbes – entscheiden, ob eine Flugreise dem Patienten zuträglich ist. Im Zweifelsfalle und bei sehr starken Schmerzen mit Beeinträchtigung der Atmung sollte tatsächlich eine Flugreise für zwei bis vier Wochen verschoben werden. Dann hat sich wieder neuer Knochen gebildet und die Fraktur weitgehend geschlossen.
Wurde beispielsweise ein Bluterguss per Eingriff aus der Umgebung der Fraktur entfernt, beträgt die empfohlene Wartezeit bis zu einer längeren Flugreise sogar sechs Wochen.
aktualisiert am 19.05.2022