Eine Rippenblockade in der Schwangerschaft kann oft nicht auf die klassische chirotherapeutische Art („Einrenken“) gelöst werden. Dennoch gibt es Möglichkeiten, eine Blockade durch Eigenübungen und sanfte therapeutische Techniken positiv zu beeinflussen und bestenfalls wieder zu lösen.
Bei einer Rippenblockade kommt es zu einer schmerzhaften Bewegungseinschränkung in einem Rippen-Wirbel-Gelenk (Articulatio costovertebralis). Diese Gelenke werden jeweils vom Rippenkopf und der entsprechenden Gelenkfläche des zugehörigen Wirbelkörpers gebildet.
Prinzipiell sind alle Ursachen denkbar, die auch für Nichtschwangere gelten:
Zusätzlich kann besonders bei Schwangeren die Rückenmuskulatur ein Auslöser für eine Blockade sein. Mit zunehmender Größe des Bauches muss diese Muskulatur für eine aufrechte Haltung ständig dem Zug auf der Vorderseite entgegenwirken. Durch den verstärkten Muskelzug können Rippenblockierungen ausgelöst werden. Auch über den Zug an den Rippen über die immer stärker gedehnte Bauchmuskulatur ist eine Blockierung im Rippen-Wirbel-Gelenk denkbar.
Klassischerweise zeichnet sich eine Rippenblockade durch folgende Beschwerden aus:
Diese Symptome können auch Hinweise auf einen Herzinfarkt oder andere, teilweise schwerwiegende Komplikationen in der Schwangerschaft sein. Deshalb sollte zum Schutz der Schwangeren und des Ungeborenen in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden. Nur er kann abklären, ob es sich um eine harmlose Rippenblockade handelt.
Manchmal löst sich die Blockade spontan von selbst. In diesem Fall gehen auch die Beschwerden rasch zurück.
Auch mit Hilfe von Eigenübungen können Rippenblockaden oft wieder gelöst werden. Je nach Stadium der Schwangerschaft und Größe des Bauches sind die folgenden Übungen denkbar.
Alle Übungen können mit der Atmung kombiniert werden. Bei der Bewegung nach vorne beziehungsweise zu den Seiten wird ausgeatmet und auf dem Weg zurück zur Mitte wird eingeatmet.
Diese Übung kann auch mit der Atmung kombiniert werden. Dabei wird ausgeatmet, wenn die Knie sich zur Seite bewegen und eingeatmet, wenn sie wieder zurück zum Mitte kommen. Auch ein längeres Verweilen in der Dehnposition ist möglich.
Wenn diese Maßnahmen nicht helfen, um die Blockade zu lösen, kann ein Arzt, Therapeut oder Osteopath die Rippe mit sanften Techniken mobilisieren. Oft kann mit diesen Techniken, manchmal über mehrere Sitzungen hinweg, eine Deblockierung erreicht werden.
Vorbereitend und unterstützend können Wärmeanwendungen oder leichte Massagen (nach Rücksprache mit dem Frauenarzt) schmerzhafte Muskelverspannungen positiv beeinflussen. Häufig gelingt das Lösen der Blockade danach leichter.
Dr. Gumpert – Schmerzen an den Rippen in der Schwangerschaft: https://www.dr-gumpert.de/html/schmerzen_rippen_schwangerschaft.html (online, letzter Abruf: 26.10.2021)
aktualisiert am 26.10.2021