Rheuma ist keine einheitliche Erkrankung, sondern ein Überbegriff zu mehr als 400 unterschiedlichen Leiden. Eine der häufigsten rheumatischen Erkrankungen ist die rheumatoide Arthritis, die auch als Gelenkrheuma bekannt ist. Bei dieser und bei einer Vielzahl weiterer Formen von Rheuma ist es von großem Vorteil, die Erkrankung zu einem frühen Zeitpunkt festzustellen. Je eher die Patienten gezielt behandelt werden, umso besser sind die Aussichten. Verschiedene Tests auf Rheuma geben Anhaltspunkte, ob eine solche Krankheit vorliegen könnte.
Menschen, die eine rheumatische Erkrankung bei sich für möglich halten, können sich selbst testen, indem sie auf typische Anzeichen von Rheuma achten. Die einzelnen rheumatischen Erkrankungen führen dabei zu unterschiedlichen Beschwerden, es gibt jedoch häufig Überschneidungen. Die unten aufgeführten Symptome können durch Rheuma ausgelöst werden, aber auch aus ganz anderen Gründen auftreten. Umgekehrt können bestimmte Anzeichen bei einer rheumatischen Erkrankung auftreten, sie müssen es aber nicht. Vor allem wenn es zu mehreren der Symptome kommt, kann der Verdacht auf eine Rheumaerkrankung fallen. Besteht ein solcher Verdacht, dann sollte bald ein Arzt aufgesucht werden, der genauere Untersuchungen auf die Ursache der Beschwerden durchführt.
Charakteristische frühe Anzeichen für eine rheumatoide Arthritis (Gelenkrheuma) sind:
Die Anzeichen anderer rheumatischer Erkrankungen sind vielfältig und abhängig davon, welches Krankheitsbild vorliegt. Zu den möglichen Symptomen gehören (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
Ein Selbsttest, mit dem sich das Risiko ermitteln lässt, an entzündlichem Rheuma erkrankt zu sein, ist der Rheuma-Check des Rheumazentrums Rhein-Ruhr.
Hier gelangen Sie zum Rheuma-Check: http://rheumacheck.rheumanet.org/default.aspx
Dieser wissenschaftlich fundierte Fragebogen wird zur Früherkennung von entzündlichen rheumatischen Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis, Lupus erythematodes oder systemischer Sklerodermie eingesetzt. Bei knapp 80 Prozent der Betroffenen kann eine Erkrankung durch das Ergebnis des Tests erkannt werden. Der Fragebogen kann online selbst ebenso wie in Arztpraxen ausgefüllt werden. Bei einem Ergebnis, das auf eine Rheumaerkrankung hinweist, kann bereits zu einem frühen Zeitpunkt ein Arzt für Rheumatologie zur weiteren Diagnostik aufgesucht werden.
Sicher und genau diagnostiziert werden kann eine Erkrankung des rheumatischen Formenkreises nur beim Arzt. Der spezialisierte Arzt für rheumatische Erkrankungen ist der Rheumatologe. Rheumatologen sind Ärzte für Innere Medizin, für Orthopädie und Unfallchirurgie oder für Kinderheilkunde, die eine weitere Qualifikation zur Rheumatologie abgeschlossen haben. Dem Rheumatologen steht eine Fülle von Tests zur Verfügung, um die zugrundeliegende Krankheit zu ermitteln und die geeignete Behandlung zu finden.
Im Wesentlichen bestehen die ärztlichen Untersuchungen aus:
In der Anamnese versucht der Arzt einzugrenzen, welche Erkrankungen in Frage kommen. In diesem Gespräch sind Informationen darüber wichtig, an welchen Stellen und zu welchen Zeitpunkten und Anlässen die Beschwerden wie Schmerzen oder Bewegungseinschränkung auftreten. Die rheumatologische Untersuchung umfasst die Beurteilung von möglichen Auffälligkeiten am ganzen Körper des Patienten inklusive Betrachtung der Haut und Prüfung der Beweglichkeit aller Gelenke.
Um Rheuma zu erkennen, können sich Ärzte am GALS-Test orientieren, der die Funktion des Bewegungsapparates untersucht. Dabei handelt es sich um einen Screening-Test, um auf Anzeichen für entsprechende Krankheiten aufmerksam zu werden. GALS steht als Abkürzung für die englischen Begriffe Gait (Gang), Arms (Arme), Legs (Beine) und Spine (Wirbelsäule). Dies sind die hauptsächlichen Punkte, die mit dem Test beurteilt werden. Wichtig sind dabei die Körperhaltung, die Bewegung und eventuelle krankhafte Veränderungen.
Einen zentralen Stellenwert in der Rheumatologie haben Bluttests. Damit können über die Standard-Blutuntersuchung hinaus die sogenannten Rheumafaktoren bestimmt werden, die bei verschiedenen rheumatischen Erkrankungen erhöht sind. Ebenfalls wird das Blut auf bestimmte Antikörper (wie ANCA, ANA, ACPA) getestet, die bei einigen Formen von Rheuma nachweisbar sind. Ein weiterer Blutwert, der bei vielen Rheumaerkrankungen eine Rolle spielt, ist HLA-B27, ein menschliches Eiweiß. Wird es als Merkmal bei einem Patienten festgestellt, dann ist die Wahrscheinlichkeit von Erkrankungen wie Morbus Bechterew deutlich erhöht. Akute Entzündungsvorgänge können über die Bestimmung des CRP (C-reaktiven Proteins) und die Ermittlung der Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) festgestellt werden. Ist eine Entzündung im Gange, sind die beiden Werte erhöht. Je nach Bedarf und zur Unterscheidung (Differenzialdiagnose) einzelner Krankheiten können weitere spezielle Blutwerte bestimmt werden.
Ärzteblatt – Interaktiver Fragenbogen: RheumaCheck: https://www.aerzteblatt.de/archiv/52409/Interaktiver-Fragebogen-RheumaCheck (online, letzter Abruf: 11.12.2019)
DGRh – Untersuchungskurs des Bewegungsapparates: https://dgrh.de/Start/Aus-,-Fort----Weiterbildung/Ausbildung/Einf%C3%BChrung-und-Inhalt.html (online, letzter Abruf: 11.12.2019)
Internisten im Netz – Rheumatoide Arthritis: Anzeichen & Symptome: https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/rheumatoide-arthritis/anzeichen-symptome.html (online, letzter Abruf: 11.12.2019)
Allgemeinarzt-online, PD Dr. med. Boris Ehrenstein – Verdacht auf Rheuma - Diagnostik und Erstmaßnahmen durch den Hausarzt: https://www.allgemeinarzt-online.de/innere-medizin/a/diagnostik-und-erstmassnahmen-durch-den-hausarzt-1638982 (online, letzter Abruf: 11.12.2019)
Deutsche Rheuma-Liga – Ist es Rheuma?: https://www.rheuma-liga.de/rheuma/ist-es-rheuma (online, letzter Abruf: 11.12.2019)
NRAS – Laboratory tests used in the diagnosis and monitoring of rheumatoid arthritis: https://www.nras.org.uk/laboratory-tests-used-in-the-diagnosis-and-monitoring-of-rheumatoid-arthritis (online, letzter Abruf: 11.12.2019)
aktualisiert am 12.12.2019