Wenn ein Kind dauerhaft unter einer vergrößerten Rachenmandel leidet, entscheiden sich viele Ärzte für eine Entfernung. Der Eingriff dauert nur wenige Minuten an und führt in der Regel zu sehr guten Erfolgen. Allerdings passiert es in seltenen Fällen, dass die Rachenmandel erneut wächst, sodass ein weiterer Eingriff notwendig werden kann.
Die Rachenmandel ist ein Teil unseres Immunsystems und gehört dem sogenannten lymphatischen Ring an. Sie befindet sich direkt am Eingang zum Mittelohr und sitzt am Übergang zwischen Rachen und Nasenhöhle. Gerade bei Kleinkindern kann es passieren, dass die Rachenmandel größer wird und damit zu Beschwerden führt. In diesem Fall spricht man entweder von einer Wucherung (Polypen) oder einer krankhaften Vergrößerung, die als Hyperplasie bezeichnet wird. Die vergrößerte Mandel blockiert die Nasenhöhle, sodass die Kinder nur noch durch den Mund atmen können. Weitere mögliche Symptome sind:
Je stärker die Beschwerden ausgeprägt sind, desto eher wird sich der behandelnde Arzt für die Entfernung der Rachenmandeln entscheiden. Bei dem Eingriff, der auch als Adenotomie bezeichnet wird, schält der Arzt mit einem speziellen Instrument die Rachenmandel soweit aus, dass sie keine Beschwerden mehr verursacht.
Bei der Mehrheit der Patienten führt der Eingriff zum gewünschten Ergebnis: Die Kinder können wieder durch die Nase atmen und die Symptome finden ein Ende. Allerdings wachsen bei rund 10 Prozent der Betroffenen die Rachenmandeln wieder nach. Besonders häufig sind Kleinkinder unter vier Jahren betroffen, bei Jugendlichen oder Erwachsenen ist das Risiko deutlich geringer.
Der Grund für das erneute Wachstum ist, dass die Rachenmandel nur ausgeschält wird. Das Organ selbst befindet sich immer noch im Rachenraum des Patienten und ein Teil des Gewebes bleibt bestehen. Eine nachwachsende Rachenmandel kann sogar so groß werden, dass ein erneuter Eingriff notwendig wird. Wie lange es in solchen Fällen dauert, bis die Mandeln nachwachsen, ist von individuellen Gegebenheiten abhängig. Verhindern kann man dieses Nachwachsen nicht. Eltern sollten nach dem Eingriff darauf achten, ob die Symptome wieder auftreten, und gegebenenfalls erneut einen Arzt aufsuchen.
Direkt nach der OP sollten Betroffene vermeiden, dass es zu einem Blutdruckanstieg im Kopf kommt. Deswegen sollte man vorerst auf heißes Duschen, Haarewaschen und Baden verzichten. Zwar hat der Blutanstieg keine Auswirkungen auf das Wachstum der Rachenmandeln, aber die Wunde kann dadurch nachbluten, sodass sich die Wundheilung verzögert.
aktualisiert am 12.10.2017