Kaum ist die Erkältung überstanden, zeigen viele Kleinkinder schon wieder die ersten Symptome eines grippalen Infekts. Die Kinder leiden unter einer verstopften Nase, Ohrenschmerzen und Hustenreiz. Viele Eltern entscheiden sich für den Besuch beim Hals-Nasen-Ohren-Arzt, der gerade bei Kindern im Alter zwischen zwei und fünf Jahren oft eine Vergrößerung der Rachenmandel feststellt. Obwohl viele Ärzte zu einer operativen Entfernung der Rachenmandeln raten, ist auch die homöopathische Behandlung ein oft eingesetztes Mittel.
Vergrößerte Rachenmandeln, die im Volksmund auch als „Polypen“ bezeichnet werden, treten besonders häufig bei Kleinkindern auf. Oftmals wächst die Rachenmandel schneller als der restliche Kopf, sodass die vergrößerte Mandel zu diversen Beschwerden führt. Diese Mandel sitzt direkt hinter der Nase am Eingang zum Mittelohr. Die Vergrößerung (Hyperplasie) führt schließlich dazu, dass die Atmung über die Nase nur noch erschwert oder gar nicht mehr möglich ist. Die Kinder leiden unter folgenden Symptomen:
Bei anderen Kindern zeigen die vergrößerten Rachenmandeln dagegen kaum oder keine Symptome.
Stellt der behandelnde Arzt jedoch die Polypen fest, rät er üblicherweise zu deren operativer Entfernung. Zwar verspricht eine solche Operation eine schnelle Besserung der Leiden, doch nicht immer ist der Eingriff notwendig. Sind die Beschwerden nur schwach ausgeprägt, versprechen leichtere Maßnahmen wie homöopathische Präparate eine Linderung der Krankheitsanzeichen. Zudem bilden sich die vergrößerten Rachenmandeln spätestens in der Pubertät zurück. Sollte die Lebensqualität des Kindes nicht zu sehr eingeschränkt sein, wie beispielsweise durch eine verzögerte Sprachentwicklung oder mehrere Mittelohrentzündungen pro Jahr, kann es sich lohnen, zu warten und auf die alternativen Medikamente zu vertrauen.
Bei Polypen handelt es sich um ein Leiden, das die Atemwege betrifft. Deswegen gelten in der Homöopathie (unter Einbeziehung der Krankheits- und Begleitsymptome) folgende Präparate als geeignet:
Weiterhin haben sich die Mittel Calcium hypophosphoricum sowie Calcium phosphoricum als erfolgreich in der homöopathischen Behandlung von Polypen gezeigt. Letztendlich kann ein erfahrener Homöopath oder alternativmedizinisch tätiger Arzt am besten entscheiden, welches homöopathische Mittel am besten bei dem jeweiligen Fall geeignet ist.
Sobald die Entscheidung für einen Wirkstoff gefallen ist, kann entweder die Einnahme von Tropfen, Globuli oder Tabletten erfolgen. Bei Tabletten genügt es im Normalfall, dreimal täglich eine Tablette zu schlucken. Globuli, bei denen es sich um Streukügelchen handelt, werden im Allgemeinen ebenfalls dreimal täglich eingenommen. Kleinkinder erhalten eine Dosis von je drei Globuli, bei Kindern und Jugendlichen darf die Dosis auf fünf Kügelchen erhöht werden. Normalerweise lässt man die Globuli auf der Zunge zergehen. Weil Kleinkinder die Mittel jedoch einfach herunterschlucken würden, ist es sinnvoller, die Kügelchen in Tee oder Wasser aufzulösen und dem Kind mit einem Plastiklöffel zu verabreichen. Wer sich für die Behandlung mit homöopathischen Tropfen entscheidet, der nimmt dreimal täglich zwischen 5 und 20 Tropfen des jeweiligen Präparats zu sich.
Selbst wenn homöopathische Mittel in vielen Fällen zum gewünschten Erfolg führen, sind sie bei anderen Patienten wirkungslos. Sollten sich die Beschwerden verschlimmern, sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen und eine medizinisch notwendige Behandlung wie die operative Entfernung der Rachenmandel nicht unnötig in die Länge ziehen.
aktualisiert am 24.04.2020