Im Normalfall erfüllt die Rachenmandel im Körper eine wichtige Schutzfunktion. Sie gehört dem Immunsystem an und wehrt verschiedene Krankheitserreger ab. Allerdings kann die Rachenmandel selbst von einer Entzündung betroffen sein, welche dann als Adenoiditis bezeichnet wird. Während eine akute Rachenmandelentzündung innerhalb weniger Tage bis Wochen auskuriert wird, verursacht die chronische Variante dauerhafte Beschwerden. Im Allgemeinen ist von einer chronischen Rachenmandelentzündung die Rede, wenn die Entzündung sechs Monate andauert. Eine wichtige Therapiemethode der chronischen Form stellt meist die Entfernung der Rachenmandel dar.
Die Rachenmandel (Tonsilla pharyngealis) ist Teil des lymphatischen Rachenrings und dient damit der Immunabwehr des Körpers. Sie befindet sich im hinteren Teil des Rachens, direkt hinter der Nase und neben der Verbindung zum Mittelohr (Tuba auditiva). Gemeinsam mit den Gaumenmandeln übt sie eine Schutzfunktion gegen verschiedene Krankheitserreger aus. Allerdings kann es passieren, dass die Rachenmandel selbst entzündet ist. In den meisten Fällen sind Viren für eine Rachenmandelentzündung verantwortlich, doch auch Bakterien können die Ursache sein.
Betroffene leiden unter folgenden Symptomen:
Weiterhin können eher untypische Symptome wie akutes Fieber, Mundgeruch oder Halsschmerzen auf einer Erkrankung der Rachenmandeln hinweisen. Eine solche Entzündung ist in jedem Alter möglich, besonders häufig sind allerdings Kinder betroffen.
Der Grund für viele dieser Symptome ist die Anschwellung der Rachenmandel. Aufgrund der vergrößerten Mandel werden die Atemwege blockiert und Betroffenen fällt das Atmen durch die Nase deutlich schwieriger. In der Regel ist der Körper jedoch in der Lage, selbstständig mit einer akuten Mandelentzündung fertig zu werden. In einigen Fällen kann es allerdings zu einer chronischen Mandelentzündung kommen. Der Körper ist dann nicht in der Lage, die Viren oder Bakterien endgültig zu bekämpfen. Eine chronische Rachenmandelentzündung, die in der Medizin als chronische Adenoiditis bezeichnet wird, führt zu langfristigen Beschwerden.
Wenn die Rachenmandel chronisch entzündet ist, kann es zu unterschiedlichen weiteren Symptomen kommen:
Darüber hinaus kann die geschwollene Rachenmandel die Atemwege so stark blockieren, dass die Patienten unter Atemnot leiden. Geht die Schwellung nicht zurück, kann es im schlimmsten Fall sogar zur Erstickung kommen.
Betroffene mit einer akuten Rachenmandelentzündung sollten sich ausreichend schonen und Bettruhe genießen. Sollte eine bakterielle Infektion der Rachenmandel vorliegen, wird der Arzt Antibiotika verschreiben. Bei einer virusbedingten Rachenmandelentzündung reicht eine Behandlung mit schmerzlindernden Medikamenten wie Ibuprofen und Paracetamol oftmals aus. Halten sich Patienten an die Empfehlung des Arztes, ist die Entzündung nach ein bis zwei Wochen überstanden.
Anders sieht die Therapie bei einer chronischen Adenoiditis aus. Antibiotika und andere Medikamente führen keine deutliche Besserung der Symptome mehr herbei. Damit die Beschwerden ein Ende nehmen, ist meist eine Entfernung der Rachenmandeln notwendig. Wichtig ist vor dem operativen Eingriff, dass andere Leiden wie Tumore ausgeschlossen werden. Gerade im Kindesalter ist es außerdem keine Seltenheit, dass die Vergrößerung der Rachenmandeln von alleine zurückgeht.
Bei der operativen Entfernung der Rachenmandeln handelt es sich um einen eher kleinen Eingriff, der jedoch unter Vollnarkose durchgeführt wird. In der Fachsprache wird diese Operation als Adenotomie bezeichnet. Der Chirurg führt mit speziellen Instrumenten eine Ausschälung durch, sodass das entzündete Gewebe abgetragen wird. Eine anschließende Wundnaht ist nicht notwendig, sodass Betroffene im Anschluss an die OP nach Hause gehen können (ambulante Operation).
aktualisiert am 16.11.2023