Prostatakrebs ist eine häufige Krebserkrankung bei Männern. Wird das Prostatakarzinom rechtzeitig erkannt, stehen die Chancen gut, den Krebs zu heilen. Allerdings sind über die Ursachen dieses Tumors bislang wenig Kenntnisse vorhanden. Bekannt ist, dass das Risiko an Prostatakrebs zu erkranken, mit dem Alter steigt. Darüber hinaus spielt das männliche Hormon Testosteron als Risikofaktor eine große Rolle. Bei einigen betroffenen Männern gibt es zudem Hinweise auf vererbbare Gene. Doch auch Aspekte der Lebensführung sind an der Entstehung von Prostatakrebs beteiligt. An diesem Punkt können Männer zur Vorbeugung von Prostatakrebs ansetzen.
Ganz allgemein gibt es einige Faktoren, die das Prostatakrebsrisiko nachweislich erhöhen:
Der Lebensstil des Mannes spielt eine wichtige Rolle, wobei das Alter der größte Risikofaktor ist. Bei einem 45-Jährigen liegt die Wahrscheinlichkeit, innerhalb von zehn Jahren an Prostatakrebs zu erkranken, bei 1:220. Bei einem 75-Jährigen ist die Wahrscheinlichkeit dagegen 1:17. Derzeit sind sich Mediziner noch unschlüssig, inwieweit die familiäre Veranlagung für die Entstehung von Prostatakrebs eine Rolle spielt. Sind der Vater oder Großvater an Prostatakrebs erkrankt, haben Männer ein höheres Risiko, selbst daran zu erkranken. Das Risiko steigt bei Männern, je mehr Familienangehörige erkrankt sind und je jünger diese Angehörigen zum Zeitpunkt der Diagnose waren. Deshalb sollten Männer, in deren naher Verwandtschaft Fälle mit Prostatakrebs aufgetreten sind, ab dem 40. Lebensjahr zur Vorsorgeuntersuchung gehen. Die Früherkennung von Prostatakrebs erlaubt es häufig, die Erkrankung rechtzeitig zu diagnostizieren und noch bei einer günstigen Prognose behandeln zu können.
Jeder kann persönlich dazu beitragen, die aufgezählten Risikofaktoren (außer die Veranlagung und das Alter) zu senken. Dazu zählen:
In zahlreichen Untersuchungen wurden einzelne Nährstoffe, Arzneimittel, Bestandteile des Lebensstils und Umweltfaktoren daraufhin geprüft, ob sie zur Vorbeugung gegen Prostatakrebs geeignet sind oder das Risiko sogar erhöhen. Bei den Nährstoffen erfolgte die Zufuhr zum Teil in Form von Lebensmitteln und zum Teil durch Präparate zur Nahrungsergänzung, die wie Arzneimittel generell eine Gefahr der Überdosierung beinhalten.
Verschiedene neuere Studien belegen, dass die Entstehung von Prostatakrebs mit der Ernährung zusammenhängt. Bislang konnten Forscher allerdings keine einzelnen Ernährungsfaktoren identifizieren, die in der Vorbeugung eindeutig nützlich wären. Auch scheint es nicht allein der Fettanteil in der Nahrung zu sein, die zu der speziellen Tumorerkrankung führen können. Daraus schließen die Forscher, dass es keine spezielle Diät gegen Prostatakrebs gibt. Allerdings gibt es Studien, die erkennen lassen, dass Übergewicht das Krebsrisiko steigert. Daher ist es am besten, mit einer gesunden Mischung aus ausreichend körperlicher Bewegung sowie einer ausgewogenen und nicht zu kalorienreichen Ernährung das Körpergewicht normal zu halten. Zu der gesunden Bewegung trägt nicht nur Sport bei, sondern auch genügend körperliche Aktivität im Alltagsleben wie beispielsweise Garten- und Hausarbeit oder Fahrradfahren.
Verschiedene Medien im Gesundheitsbereich berichten, dass das Spurenelement Selen (Se) in Kombination mit bestimmten Enzymen wichtige Verbindungen im Körper vor der Oxidation durch freie Sauerstoffradikale, also vor der Schädigung durch gefährliche Sauerstoffverbindungen, schützt. Die besten Quellen für Selen sind Innereien (Niere), Pilze, Nüsse (vor allem Paranüsse), Weizen (Vollkorn, Kleie, Keime), Fisch und Fleisch. Bis vor wenigen Jahren ist man davon ausgegangen, dass sowohl selenhaltige Lebensmittel als auch die Einnahme von Selen das Prostatakrebsrisiko senken. Genauere Untersuchungen sprechen allerdings dafür, dass es mit steigendem Selenspiegel in Blut und Gewebe sogar zu einer geringfügigen Erhöhung der Rate an Prostatakarzinom kommen kann. Entsprechende Nahrungsergänzungsmittel mit Selen weisen demnach keinen besonderen Nutzen auf.
Tatsächlich galt lange Zeit die Meinung, dass die Entstehung von Prostatakrebs nicht mit dem Genuss von Nikotin und Alkohol zusammenhängt. Diese Annahme konnte jedoch zweifelsfrei widerlegt werden. Das Risiko durch Zigarettenkonsum steigt nicht nur bei Gesunden, sondern auch bei bereits Erkrankten, die während der Therapie weiterrauchen. Außerdem konnten Mediziner in den vergangenen Jahren einen Zusammenhang zwischen Alkohol und Prostatakrebs sowie zwischen der Testosteronproduktion und Alkoholkonsum herstellen, denn Alkohol beeinflusst hormonelle Regelkreise zumindest bei starken Trinkern.
Die wichtigsten Risikofaktoren zur Entstehung von Prostatakrebs sind also bekannt und es gibt Maßnahmen zur Vorbeugung, allerdings kein Patentrezept zur Verhinderung der Erkrankung. Eine gesunde Lebensführung spielt jedoch eine Hauptrolle.
aktualisiert am 15.01.2019