Bei der Diagnose der Prostata-Entzündung werden Proben von Urin, Blut und gegebenenfalls Ejakulat genommen. Hierdurch kann der Erreger einer bakteriellen Prostata-Entzündung bestimmt oder festgestellt werden.
Wird ein Erreger nachgewiesen, dessen Übertragung auf sexuellem Wege möglich ist, sollte Geschlechtsverkehr vermieden werden, bis der Erreger beseitigt wurde. Wann in diesem Falle wieder ungeschützter Verkehr stattfinden kann, sollte mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.
Eine akute Prostatitis geht meistens mit Fieber und Schüttelfrost einher. Die Patienten fühlen sich müde und abgeschlagen und es ist wichtig, dass sie sich schonen. Geschlechtsverkehr ist bei einer akuten Entzündung nicht empfehlenswert, da Anstrengung vermieden werden sollte. Da die Patienten sich bei einer akuten Entzündung ohnehin nicht wohlfühlen, ist Sex während der Krankheit meist auch kein Bedürfnis.
Männer mit einer Prostata-Entzündung haben häufig Schmerzen bei der Ejakulation oder direkt danach. Beim Samenerguss zieht sich die Vorsteherdrüse zusammen und das Prostatasekret wird gemeinsam mit den Samenzellen nach außen befördert. Bei einer entzündeten Prostata kann dieser Vorgang schmerzhaft sein. Auch während des Geschlechtsverkehrs haben einige Betroffene Schmerzen, auch ohne Ejakulation.
Auf Grund des unangenehmen Schmerzes vermeiden die Patienten den Geschlechtsverkehr häufig von alleine. Eine regelmäßige Ejakulation soll aber laut einigen Annahmen die Heilung der Prostata-Entzündung fördern, da hierbei das Prostata-Sekret herausgepresst wird und die Prostata so „gespült“ wird. Aus den gleichen Gründen kann eine regelmäßige Massage der Prostata durchgeführt werden. Dieses Vorgehen soll ebenfalls den Sekretfluss verbessern und die Durchblutung der Prostata anregen. Diese Theorie ist jedoch nicht hinreichend durch Studien belegt und gilt somit als Spekulation. Bisher konnte keine schnellere Heilung der Entzündung durch Prostata-Massage oder regelmäßiges Ejakulieren festgestellt werden.
Die Prostata produziert ein Sekret, welches bei der Ejakulation gemeinsam mit den Spermien ausgeworfen wird. Das Prostata-Sekret verflüssigt das Ejakulat und sorgt dafür, dass die Spermien beweglich bleiben und sich auf den Weg zur Eizelle machen können.
Durch eine Entzündung der Prostata kann die Zusammensetzung dieses Sekrets verändert sein. So kann es sein, dass die Spermien weniger beweglich sind und die Zeugungsfähigkeit eingeschränkt oder aufgehoben ist.
Wird die Prostatitis erfolgreich behandelt und liegt danach keine Entzündung der Prostata mehr vor, normalisiert sich auch die Zusammensetzung des Sekrets wieder.
Ob die Fortpflanzung bei einer länger andauernden Prostata-Entzündung beeinträchtigt ist, kann letztendlich nur eine Untersuchung des Ejakulats klären, da die Verläufe sehr unterschiedlich sind. Bei einer schlecht behandelbaren Prostatitis und bestehendem Kinderwunsch bei eingeschränkter oder nicht vorhandener Zeugungsfähigkeit besteht die Möglichkeit, eine künstliche Befruchtung durchführen zu lassen. So kann der Kinderwunsch trotz der Umstände doch noch erfüllt werden.
aktualisiert am 02.03.2021