Bei einer Prostatitis handelt es sich um eine ernstzunehmende Erkrankung. Die Entzündung der Prostata sollte auf keinen Fall nur eigenmächtig behandelt werden, es ist ein Arzt hinzuzuziehen. Dennoch gibt es eine Reihe von Hausmitteln, die bei vielen Patienten die Beschwerden lindern.
Vor allem die akute Prostata-Entzündung sollte mit Antibiotika behandelt werden, da hier normalerweise Bakterien im Spiel sind und damit gute Erfolgsaussichten bestehen. Wird eine akute Prostatitis nicht behandelt und besteht über einen längeren Zeitraum, kann sie in die chronische Form der Prostatitis übergehen. Diese ist dann nicht mehr so leicht zu behandeln wie während der akuten Phase. Die Behandlung einer chronischen Prostatitis ist langwierig und die Rückfallquote nach der Abheilung hoch. Je schneller bei einer Prostata-Entzündung die ärztliche Therapie erfolgt, desto größer sind die Aussichten auf eine dauerhafte Heilung. Daher sind Hausmittel nur zusätzlich zur ärztlich verordneten Therapie zusetzen und dürfen diese nicht ersetzen. Sie bieten gerade bei der chronischen Form der Entzündung aber eine gute Möglichkeit, einen günstigen Verlauf zu unterstützen und die Symptome zu reduzieren.
Für eine Unterstützung der Prostata bei einer Entzündung sind viele verschiedene Hausmittel bekannt. Nebenwirkungen sind eher selten, dennoch muss die Anwendung von zusätzlichen Mitteln mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.
Auch wenn es bisher nicht durch Studien belegt ist, gehen bestimmte Theorien davon aus, dass die regelmäßige Ejakulation Prostata-Problemen vorbeugt und bei einer chronischen Prostatitis die Heilungschancen erhöht. Grundlage der Theorie ist die Annahme, dass durch das Freispülen der Gänge in der Prostata beim Samenerguss auch Bakterien und Entzündungsprodukte ausgeschwemmt werden und die Durchblutung verbessert wird. So sollen die Möglichkeiten für eine rasche Heilung verbessert werden.
Patienten, die viel Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte zu sich nehmen, können ihre Heilungschancen dadurch verbessern. Auch auf eine reichliche Flüssigkeitszufuhr sollte unbedingt geachtet werden. Gerade bei Problemen beim Wasserlassen, wie sie bei einer Entzündung der Prostata relativ häufig vorkommen, neigen die Patienten eher dazu, zu wenig zu trinken.
Natürlich sollten nur Getränke verwendet werden, die die Blase nicht reizen. Auf Kaffee oder schwarzen Tee sollten die Betroffenen während einer Prostata-Entzündung daher lieber verzichten. Auch zu fettreiches Essen oder Zucker in größeren Mengen verschlechtert die Chancen, dass die Erkrankung bald überstanden ist. Alkohol sollte ebenfalls gemieden werden - hier besonders auf Bier, denn der enthaltene Hopfen kann die Beschwerden ebenfalls deutlich verschlimmern.
Bei einer Roggenpollen-Kur trinken die Patienten täglich mindestens zwei Tassen eines Roggenpollen-Tees. Dieser kann entweder selber zubereitet werden, aber auch in der Apotheke oder im Reformhaus fertig gekauft werden. Für die Dauer der Kur gibt es unterschiedliche Empfehlungen. Oft findet die Anwendung über drei bis neun Wochen statt. Während der Roggenpollen-Kur wird eine ausschließlich vegetarische Ernährung empfohlen.
Der tägliche Verzehr von Kürbiskernen stärkt die Prostata. Kürbiskerne enthalten Phenylglykoside, das sind pflanzliche Hormone, welche eine positive Wirkung auf das Beckenboden-System haben. Durch den regelmäßigen Verzehr von Kürbiskernen kann somit das Rückfallrisiko deutlich gesenkt werden. Einen sicheren Schutz bieten auch sie allerdings nicht.
Ein ausreichendes Maß an Bewegung, beispielsweise leichtes Joggen, bringt vielen Betroffenen vor allem mit einer chronischen Prostata-Entzündung eine Linderung. Gezielt können Patienten ein Beckenbodentraining durchführen.
Stressabbau und Entspannungsübungen kommen auch der Prostata zugute und können der Schlüssel zu einer Besserung der Beschwerden sein. Eine Wärmebehandlung, am besten in Form von warmen Sitzbädern ist ebenfalls zu empfehlen.
aktualisiert am 16.09.2016