Die Prostata liegt direkt unterhalb der Blase und umschließt die Harnröhre. Durch diese engen anatomischen Beziehungen der einzelnen Strukturen untereinander kommt es dazu, dass eine Prostata-Entzündung das Wasserlassen beeinträchtigt.
Die Symptome einer Prostata-Entzündung können leicht mit denen eines Harnwegsinfektes verwechselt werden. Die Patienten leiden unter häufigem Harndrang und haben Schmerzen beim Wasserlassen. Auch eine Belastungsinkontinenz ist möglich, also der ungewollte Verlust von Urin bei Anstrengung.
Bei einer Entzündung schwillt die Prostata an und wird größer als normal. Da sie die Harnröhre umschließt, wird diese bei einer Schwellung der Prostata eingeengt. Das führt dazu, dass die Patienten deutlich schlechter Wasser lassen können. Der Harnstrahl ist bei einer Prostata-Entzündung weniger kräftig und der Harn wird oft in mehreren Portionen mit kleinen Pausen dazwischen abgelassen. Auch Schmerzen beim Wasserlassen sind keine Seltenheit. Nach dem Wasserlassen kommt es zum sogenannten „Nachträufeln“, der Patient verliert tropfenweise Urin, obwohl der eigentliche Prozess des Wasserlassens beendet ist.
Diese Probleme können eine große psychische Belastung für die betroffenen Männer darstellen, vor allem wenn sie über einen längeren Zeitraum bestehen. Das führt nicht selten zu einem Teufelskreis, eine angeschlagene Psyche kann zu Verspannungen der Muskulatur des Beckenbodens führen und die Prostatitis weiter verschlimmern. Daher ist auch psychologische Hilfe ein wesentlicher Bestandteil bei der Therapie der chronischen Prostatitis.
Genauso wie einer Blasenentzündung sich in die Prostata ausbreiten kann, ist auch der umgekehrte Weg möglich. Führt einer Prostata-Entzündung zu einer Entzündung der Blase, kann es dadurch zu Symptomen von Inkontinenz kommen. Der Patient verspürt durch die entzündete Blase ständigen Harndrang und hat Probleme, den Urin zu halten.
Das häufigste Problem beim Wasserlassen mit einer Entzündung der Prostata ist der Harnverhalt. Durch die Einengung der Harnröhre haben die Männer Schwierigkeiten, ihre Blase zu entleeren. Schmerzen beim Wasserlassen und Harnträufeln stellen für viele Betroffene eine große Belastung dar. Eine echte Inkontinenz dagegen tritt zum Glück nur selten auf, meistens wenn die Blase mit von der Entzündung betroffen ist und eine chronische Prostatitis über einen sehr langen Zeitraum besteht.
Bei einer akuten Prostatitis leiden die Patienten unter starken Symptomen. Neben Fieber und Schüttelfrost können auch starke Schmerzen im gesamten Beckenbodenbereich hinzukommen. Durch die Schmerzen und den beeinträchtigten Allgemeinzustand des Patienten kann es passieren, dass der Betroffene zeitweise Urin verliert. Dieser Zustand ist jedoch nicht von langer Dauer. Eine akute Prostatitis kann in den meisten Fällen innerhalb einer kurzen Zeit behandelt werden. Klingt die Entzündung ab, verschwindet normalerweise auch die Inkontinenz. Spätfolgen sind nicht zu erwarten.
aktualisiert am 14.12.2023