Bei der Prostata-Entzündung wird zwischen der akuten und der chronischen Form unterschieden. Während die akute bakterielle Prostatitis schnell mit Antibiotika in den Griff bekommen werden kann, ist der Verlauf bei einer chronischen Prostatitis langwierig.
Auch bei einer akuten Prostatitis kann es zu Problemen bei der Heilung kommen. Heilt eine akute Entzündung der Prostata nicht vollständig aus, kann sie in die chronische Form übergehen. Die Symptome bessern sich oft innerhalb von ein bis zwei Wochen, insbesondere wenn die richtigen Antibiotika gegeben werden. Es kann aber deutlich länger dauern, bis die Beschwerden ganz verschwunden sind.
Vor allem bei der chronischen Form der Prostatitis ist eine längere Therapie notwendig. Die chronische Prostata-Entzündung wird unterteilt in die bakterielle und die abakterielle Form.
Bei der bakteriellen Form der chronischen Prostatitis sind Erreger im Prostata-Sekret und im Urin nachweisbar. Sie wird daher mit einer gezielten Antibiotika-Therapie behandelt. Auf Grund des chronischen Verlaufes ist eine Einnahme der Medikamente über sechs bis acht Wochen erforderlich.
Die abakterielle chronische Prostatitis (chronisches Schmerzsyndrom des Beckens) ist die am häufigsten vorkommende Form der Prostata-Entzündung. Hier sind keine Erreger nachweisbar, die für die Entzündung verantwortlich sein könnten. Trotzdem kann hier in manchen Fällen eine Antibiotika-Behandlung erfolgreich sein. Leider ist bisher keine hochwirksame Therapie dieser Erkrankung bekannt, so dass die Behandlung der abakteriellen chronischen Prostatitis andauern kann und in manchen Fällen nicht zum Erfolg führt.
Die Rezidivrate (Rate, dass die Prostata-Entzündung erneut auftritt) ist insgesamt recht hoch. Vor allem bei der chronischen Prostatitis ist die Gefahr, erneut zu erkranken, sehr groß: Bis zu 50 Prozent der Patienten mit einer chronischen Prostatitis erkranken nach erfolgreicher Behandlung der Entzündung auch ein zweites Mal. Auch nach einer akuten Prostatitis kann es zu Rückfällen kommen.
Um einen zu vermeiden, können Patienten aktiv dazu beitragen, das Risiko einer erneuten Erkrankung zu senken. So sollten Prostatitis-Patienten während und nach der Erkrankung Unterkühlungen vermeiden (nasse Kleidung, Zugluft, etc). Auch Getränke, durch die die Blase gereizt wird, erhöhen das Risiko für einen Rückfall. Daher sollten koffeinhaltige Getränke und schwarzer Tee in begrenzten Maßen konsumiert werden. So wird das Risiko für eine Blasenentzündung deutlich reduziert und senkt gleichzeitig das Prostatitis-Risiko.
Eine mechanische Belastung des Beckenbodens kann ebenfalls zu einer Reizung führen und eine Entzündung begünstigen. Auf Radfahren muss zwar nicht komplett verzichtet werden, Risikopatienten sollten aber darauf achten, dass die Belastung durch einen gepolsterten und gefederten Sattel minimiert wird.
Sicher vermeiden lässt sich ein Rückfall durch diese Maßnahmen nicht, vor allem die bakterielle Prostatitis kann jederzeit wieder auftreten.
aktualisiert am 16.11.2017