Die Symptome eines Piriformis-Syndroms ähneln oft stark denen eines Bandscheibenvorfalls. Bei beiden kommt es zu einer Kompression des Ischias-Nervs. Beim Piriformis-Syndrom ist die Ursache ein stark verspannter oder verdickter Piriformis-Muskel. Da der Ischias-Nerv in unmittelbarer Nähe, manchmal auch durch den Muskel hindurch verläuft, kann er durch einen verspannten Muskel unter Druck geraten. Typische Symptome sind dann tiefsitzende Schmerzen im Gesäß. Diese strahlen oft auch in den hinteren Oberschenkel aus. Begleiterscheinungen wie Kribbeln oder Taubheit im gleichen Gebiet sind ebenfalls möglich. Neben Entlastung und physiotherapeutischen Maßnahmen können auch Medikamente die Heilung unterstützen.
Die Unterstützung der Heilung durch Medikamente bei einem Piriformis-Syndrom ist auf verschiedene Arten möglich. Häufige Mittel und Maßnahmen sind:
Das Ziel aller medikamentösen Maßnahmen ist es, die Spannung im Piriformis-Muskel zu reduzieren. Dies bewirkt gleichzeitig eine Entlastung des Ischias-Nervs und damit eine Linderung der Symptomatik. Hierdurch werden die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass alle weiteren konservativen (ohne Operation vorgenommenen) Therapiemaßnahmen erfolgreich sein können.
Vor allem die Dehnung des Piriformis-Muskels ist ein Hauptaspekt der Therapie. Diese sollte mehrmals täglich von Patienten in Eigenregie durchgeführt werden. Eine vorherige Anleitung durch einen Therapeuten ist sinnvoll, da eine korrekte Ausführung bei diesen Übungen wesentlich ist. Vorherige oder begleitende Wärmeanwendungen können die Dehnübungen noch unterstützen. Wärme verbessert die Durchblutung und trägt damit zur Entspannung von Muskulatur bei. Auch Stoßwellentherapie wurde zur Behandlung des Piriformis-Syndroms schon erfolgreich angewendet.
Weiterhin ist es wichtig, nach auslösenden Faktoren zu suchen. Nur so können erneute Beschwerden vermieden werden. Dies können statische Ungleichgewichte wie Beinlängendifferenzen oder Fußfehlstellungen sein. Aber auch ungünstige Trainingsprinzipien bei Sportlern können ein Piriformis-Syndrom mitverursachen.
In der Regel heilt ein Piriformis-Syndrom mit konservativen Maßnahmen (ohne Operation) innerhalb von Wochen bis Monaten folgenlos aus. Eine Operation mit einer Durchtrennung der Sehne des Piriformis-Muskels kommt sehr selten und nur in den Fällen vor, bei denen die anderen Therapiemaßnahmen keine Besserung bewirkt haben.
aktualisiert am 08.11.2021