Bei Fehlsichtigkeiten (Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit, Stabsichtigkeit) besteht die Möglichkeit, eine Augenlaser-Operation durchzuführen, um ein scharfes Sehen ohne Brille oder Kontaktlinsen zu erreichen (Refraktive Chirurgie). Eines der Verfahren ist die PRK (Photorefraktive Keratektomie), bei der ein Teil der Hornhaut abgetragen wird, um die Brechkraft günstig zu verändern. Dieses Verfahren ist bei einigen Patienten möglich, bei denen andere bewährte Methoden wie die LASIK nicht vorgenommen werden können, weil etwa die Hornhaut zu dünn ist. Dafür ist mit der PRK nur bis zu einem mäßigen Grad der Kurzsichtigkeit (bis -5 Dioptrien) eine Korrektur möglich und nur bei recht geringer Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) oder Weitsichtigkeit.
Kurzsichtigkeit (Myopie), ebenso Weitsichtigkeit (Hypermetropie) und Stabsichtigkeit (Hornhautverkrümmung, Astigmatismus) sind in den meisten Fällen angeboren. Stärkere Kurzsichtigkeit kann sich auch im Laufe der Lebensjahre entwickeln. Die Fehlsichtigkeiten können manchmal auch durch Hornhautnarben, beispielsweise nach Entzündungen, nach einer Hornhauttransplantation oder bei verschiedenen Augenerkrankungen entstehen.
Bei der Kurzsichtigkeit (Myopie) ist das Auge im Verhältnis zur Brechkraft der Hornhaut zu lang. Parallele Lichtstrahlen vereinigen sich nicht wie beim normalsichtigen Auge auf einem Punkt der Netzhaut. Der Patient sieht in der Nähe scharf, aber ab einer bestimmten Entfernung unscharf.
Bei einer Stabsichtigkeit (Astigmatismus, Hornhautverkrümmung) ist die Hornhaut in einer Richtung stärker gewölbt ist als in anderen Richtungen. Parallele Lichtstrahlen vereinigen sich nicht auf einem Punkt, sondern auf einer Linie. Das wahrgenommene Bild ist verschwommen und verzogen. Die Stabsichtigkeit besteht oft zusätzlich zur Kurz- oder Weitsichtigkeit.
Neben dem Verschwommensehen kann es bei Fehlsichtigkeiten unter anderem zu Kopfschmerzen kommen.
Es erfolgt die Befragung des Patienten (Anamnese), ein genauer Sehtest mit Ermittlung der bestmöglichen Sehschärfekorrektur und die Betrachtung des Auges unter Vergrößerung. Der Augendruck wird bestimmt. Zur Begutachtung des Augenhintergrundes muss die Pupille weitgestellt werden. Neben einigen anderen Parametern wird insbesondere die Hornhautoberfläche mit einem speziellen Gerät vermessen, damit durch den Laser eine genaue Korrektur möglich ist. Auch die Hornhautdicke muss bestimmt werden, da beim Lasern nicht zu viel Substanz abgetragen werden darf.
Verschiedene andere Augenerkrankungen können eine Herabsetzung der Sehschärfe des Auges bedingen, z. B. Schäden an der Netzhaut. Ebenso kann eine Unterentwicklung des Sehens in der Kindheit (Amblyopie) eine dauerhaft eingeschränkte Sehfähigkeit auf einem Auge ohne organische Merkmale bewirken.
Bis zu einem gewissen Grade können die Fehlsichtigkeiten durch das Tragen einer Brille oder Kontaktlinsen ausgeglichen werden.
Eine PRK (Photorefraktive Keratektomie) kann sinnvoll sein, wenn Brillen oder Kontaktlinsen Trageprobleme bereiten oder wenn der Patient allgemein ohne die Verwendung einer Sehhilfe scharf sehen möchte. Die Behandlung mit einem Augenlaser ist nur bis zu bestimmten Werten der Fehlsichtigkeit möglich. Mit der PRK können Korrekturen einer Kurzsichtigkeit bis ungefähr -5 oder -6 Dioptrien sowie bei einer geringgradigen Stabsichtigkeit und niedriger Weitsichtigkeit vorgenommen werden.
In aller Regel muss keine Erweiterung der Laser-Operation erfolgen.
Weitere Möglichkeiten einer refraktiven Chirurgie (chirurgische Korrektur von Sehfehlern) bestehen in anderen Laser-Operationen (z. B. LASIK) sowie in mehreren Verfahren zur Einpflanzung einer Kunstlinse in das Auge.
Schmerzen und Augenbrennen sowie vermehrtes Tränen bestehen sehr häufig nach dem Eingriff. Auch eine Augentrockenheit kann auftreten. Narben ergeben sich oftmals (Haze), verschwinden innerhalb von Monaten in aller Regel wieder. Daher ist die Sehfähigkeit in dieser Zeit unter Umständen etwas eingeschränkt. Insbesondere in den ersten Monaten kann eine erhöhte Blendungsempfindlichkeit bestehen. Der Sehfehler kann unter- oder überkorrigiert werden. Auch ist die Abtragungsstelle in sehr seltenen Fällen nicht genau zentriert, so dass es zu verzerrten und unscharfen Bildern kommen kann. Es kann durch den Eingriff zu einer wiederkehrenden Hornhautabschürfung kommen. Durch die offene Hornhaut können Infektionen und somit Hornhautgeschwüre entstehen. In manchen Fällen kann es zu dauerhafter Sehverschlechterung bis hin zur Erblindung oder dem Verlust des Auges kommen. Allergische Reaktionen können nicht ausgeschlossen werden.
Hinweis: Dieser Abschnitt kann nur einen kurzen Abriss über die gängigsten Risiken, Nebenwirkungen und Komplikationen geben und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Das Gespräch mit dem Arzt kann hierdurch nicht ersetzt werden.
In den meisten Fällen ist durch die PRK eine gute Korrektur der Fehlsichtigkeit möglich, sofern vorher nicht die vorausgesetzten Dioptrien-Werte überschritten waren. Es ist dennoch nicht auszuschließen, dass das Sehen nach dem Eingriff nicht besser oder sogar schlechter wird. In ungefähr 10 Prozent der Fälle muss weiterhin eine Brille oder Kontaktlinsen getragen werden. Eine Altersweitsichtigkeit (Presbyopie), bei der die Linse sich zunehmend versteift, kann nicht korrigiert werden. Ein Nachteil der PRK ist, dass sich häufig gewisse Narben ausbilden können.
Meist ist schon am Folgetag der Laser-OP eine Sehverbesserung ohne Korrektur bemerkbar. Das Endergebnis kann vollständig erst nach mehreren Monaten beurteilt werden, in dieser Zeit kann die Sehkraft noch schwanken.
Die Kosten der Operation werden von den Krankenkassen in der Regel nicht getragen.
Am Tag des Eingriffs sollte keine Schminke und auch kein Parfüm verwendet werden.
In den allermeisten Fällen erfolgt die Operation ambulant. Ist dies der Fall, so muss sich der Patient abholen lassen, da er für 24 Stunden kein Auto mehr fahren darf, außerdem dürfen keine Maschinen bedient werden und keine bedeutsamen Entscheidungen getroffen werden.
Ein frisch operiertes Auge erfordert einen vorsichtigen Umgang. Für 6 Stunden nach dem Eingriff sollten die Augen nicht geöffnet werden. In den Tagen nach der Operation sollte nicht an den Augen gerieben werden. Es sollte keine zu starke körperliche Tätigkeit ausgeübt werden, ebenfalls sollte kein Schwimmbad besucht und kein Make-up aufgetragen werden. Augentropfen, Augensalbe und weitere Medikamente sollten nach Anordnung regelmäßig angewendet beziehungsweise eingenommen werden. Nachuntersuchungen sollten unbedingt wahrgenommen werden.
Eine Photorefraktive Keratektomie (PRK) hat Auswirkungen auf spätere Messungen des Auges. Daher sollte der Patient den Augenarzt vor einer Augendruckmessung oder einer Voruntersuchung zu einer Operation des Grauen Stars (Katarakt-OP) auf den abgelaufenen Lasereingriff hinweisen.
Sollten sich Auffälligkeiten ergeben, die auf Komplikationen hindeuten könnten, so sollte rasch der Arzt verständigt werden.
aktualisiert am 01.10.2020