Diese Frage ist pauschal schwer zu beantworten, denn bei der Dauer einer Erkrankung mit einer Phlegmone kommt es vor allem darauf an, wie weit die Krankheit zum Zeitpunkt der Behandlung bereits fortgeschritten ist.
Die Phlegmone wird sehr häufig durch eine kleine, nicht weiter beachtete Hautverletzung ausgelöst, durch die die Bakterien in den Organismus gelangen. Die Inkubationszeit kann zwei bis sieben Tage betragen. Nach diesem Zeitraum kommt es oft zu Fieber, Schüttelfrost und allgemeinem Krankheitsgefühl. Viele Patienten stellen jedoch keinen Zusammenhang mit der zuvor erfolgten Bagatellverletzung her und messen teilweise auch einer Rötung und Schwellung im betroffenen Bereich keine allzu große Bedeutung bei.
Generell ist es jedoch so, dass eine Phlegmone umso schneller ausheilt, je eher sie erkannt und behandelt wurde. Wird die Phlegmone früh erkannt und haben sich die krankmachenden Bakterien noch nicht allzu weit ausgebreitet, kann die Phlegmone innerhalb einiger Tage durch Ruhigstellung des betroffenen Körperteils und die Einnahme von Antibiotika in Tablettenform bekämpft werden. Dabei müssen auch die Eintrittsstellen der Bakterien behandelt werden, um sicherzustellen, dass keine neuen Erreger eindringen können.
Wird die Phlegmone jedoch erst spät diagnostiziert, kann die Behandlung langwierig werden. Sie kann in diesem Fall auch Operationen und Krankenhausaufenthalte nach sich ziehen.
Anders als bei anderen eitrigen Entzündungen wie beispielsweise dem Abszess ist die Phlegmone nicht abgekapselt. Sie breitet sich daher ungehindert im Gewebe aus. Bei dem sogenannten Einschmelzen kommt es zu eitrigen Prozessen, in deren Folge sich das Gewebe verflüssigt und abstirbt.
In diesen Fällen ist ein chirurgischer Eingriff unabwendbar, denn das abgestorbene Gewebe muss entfernt werden. Zusätzlich wird die betroffene Stelle lokal mit einem Antiseptikum (keimtötenden Mittel) behandelt. Des Weiteren müssen Wundspülungen vorgenommen werden und es muss eine Drainage gelegt werden, damit die Wundflüssigkeiten und Eiter ablaufen können. In diesen Fällen ist außerdem eine hochdosierte Gabe von Antibiotika notwendig in Form eines intravenösen Zugangs. Ein Aufenthalt im Krankenhaus ist bei einer fortgeschrittenen Phlegmone unumgänglich. Je nach Schwere der Erkrankung kann er eine oder mehrere Wochen andauern.
Bei einer Phlegmone, die sich unbehandelt im Körper ausbreitet, besteht außerdem die Gefahr, dass die Krankheit auf Knochen und Gelenke übergreift oder zu einer Lymphgefäßentzündung führt. Auch in diesen Fällen ist mit einer längeren Behandlungsdauer zu rechnen. Schlimmstenfalls kann die unbehandelte Phlegmone sogar lebensgefährlich werden, wenn eine Blutvergiftung (Sepsis) hinzukommt.
Um eine lange Behandlungsdauer bei der Erkrankung mit einer Phlegmone zu verhindern, ist es wichtig, auch kleine und scheinbar harmlose Verletzungen gut zu versorgen und vor allem zu desinfizieren.
Besteht der Verdacht auf eine Erkrankung mit einer Phlegmone, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Verdächtig ist es, wenn beispielsweise wenige Tage nach einer scheinbaren Bagatellverletzung Fieber oder Schüttelfröste ohne sonstigen erkennbaren Grund auftreten. Je früher die Phlegmone erkannt wird, desto einfacher und besser lässt sie sich behandeln. Im Frühstadium ist es oft damit getan, den betroffenen Körperteil zu schonen und einige Tage ein Antibiotikum einzunehmen.
Eine frühzeitige ärztliche Behandlung ist daher der einzige Weg, einen langwierigen Krankenhaus-Aufenthalt mit Operationen und unter Umständen sogar bleibenden Schäden oder schlimmstenfalls einen tödlichen Verlauf durch eine Sepsis zu verhindern.
aktualisiert am 02.03.2021