Eine Phlegmone ist eine Entzündung der tieferen Hautschichten, die entsteht, wenn Bakterien durch eine Verletzung in die Haut eindringen. Meist handelt es sich bei den Bakterien, die eine Phlegmone hervorrufen, um Staphylokokken. In selteneren Fällen können auch Streptokokken oder andere Bakterien für die Erkrankung verantwortlich sein.
Prinzipiell sind diese Bakterien ansteckend beziehungsweise übertragbar. Gelangen die Bakterien zum Beispiel in die Wunde eines anderen Patienten, kann es durchaus zu einer Ansteckung kommen. Dies ist aber nicht immer der Fall. Einige Risikofaktoren begünstigen die Infektion. Ist die Haut intakt und die Person ansonsten gesund, kommt es häufig zu keiner Ansteckung.
Bakterien wie Staphylokokken und Streptokokken können nicht nur Wundinfektionen bedingen, sondern auch verschiedene andere Erkrankungen verursachen.
Streptokokken und Staphylokokken können durch kleinste Hautverletzungen in den Körper eindringen und dort eine Entzündung hervorrufen. Menschen, in deren Umfeld ein Patient an einer Phlegmone erkrankt ist, sollten daher peinlich genau auf Sauberkeit und Hygiene achten, um eine Übertragung der Bakterien auszuschließen. Dazu gehören in erster Linie gründliches Händewaschen, im Bedarfsfall das Desinfizieren der Hände sowie die Desinfektion auch kleinster und scheinbar banaler Hautverletzungen.
Das Gleiche gilt auch für den Umgang mit Patienten, die an einer Wundrose, dem sogenannten Erysipel, erkrankt sind. Die Wundrose wird in erster Linie durch Streptokokken verursacht und ist eine Entzündung der oberen Hautschichten. In schweren Fällen und wenn die Entzündung in tiefer liegende Gewebsschichten vordringt, kann sie sich jedoch zu einer Phlegmone entwickeln. Auch hier ist daher eine gründliche und gewissenhafte Hygiene angeraten, um eine Ansteckung mit den Bakterien zu vermeiden.
Der Mensch ist in seiner Umwelt täglich einer Vielzahl von Bakterien ausgesetzt. Darunter sind auch Staphylokokken und Streptokokken, doch nicht mit jeder kleinen Verletzung kommt es gleich zu einer Infektion oder einer Phlegmone. Manche Menschen jedoch leiden immer wieder unter den schmerzhaften Hautinfektionen, auch ohne dass sie eine ursächliche Verletzung benennen können. Grund dafür ist, dass es Risikofaktoren gibt, die das Ausbrechen einer Infektion mit Staphylokokken und Streptokokken begünstigen. Menschen, die zu diesen Risikogruppen gehören, haben entsprechend auch ein höheres Risiko, sich im Umgang mit Patienten, die an einer Phlegmone erkrankt sind, anzustecken.
Der größte Risikofaktor ist dabei ein geschwächtes Immunsystem. Dies kann entweder durch eine Krankheit wie beispielsweise HIV oder durch Medikamente bedingt sein. Vor allem Menschen mit einem Spenderorgan, die hochdosierte Immunsuppressive einnehmen müssen, oder auch Krebspatienten leiden an einem geschwächten Immunsystem. Sie infizieren sich besonders leicht mit Bakterien wie Streptokokken und Staphylokokken.
Ein weiterer Risikofaktor sind Durchblutungsstörungen. Sie können beispielsweise durch Diabetes, eine Venenschwäche oder eine periphere arterielle Verschlusskrankheit ausgelöst werden. Diese Durchblutungsstörungen erleichtern es den Bakterien, in tiefere Hautschichten vorzudringen und das Gewebe dort zu infizieren.
Ein weiterer Risikofaktor für einer Ansteckung mit einer Phlegmone sind Vorschädigungen der Haut. Dabei spielen Hauterkrankungen wie beispielsweise eine Neurodermitis oder Dekubitus (Wundliegen) ein Rolle. Durch die vorgeschädigte Haut können die Erreger leicht eindringen und in den tieferen Gewebsschichten zu Erkrankungen führen.
Für Menschen mit diesen Risikofaktoren besteht eine größere Gefahr einer Ansteckung mit einer Phlegmone. Sie sollten im Umgang mit anderen Menschen, die an einer Phlegmone erkrankt sind, besonders stark auf Hygiene und Sauberkeit achten. Für sie ist es ratsam, bei Besuchen in Krankenhäusern und Pflegeheimen auf eine gründliche Handdesinfektion zu achten. Gerade in diesem Umfeld kommen die Bakterien häufig vor.
Auch im Krankenhaus kommt es immer wieder zur Infektion mit Staphylokokken oder Streptokokken, die eine Phlegmone auslösen können. Da in Krankenhäusern und Pflegeheimen viele Menschen an einem geschwächten Immunsystem leiden, haben es die Bakterien dort leicht, sich zu verbreiten. Neben der im Krankenhaus und bei allen Behandlungen erforderlichen Hygiene, die durch die Ärzte und das Klinikpersonal aufrecht gehalten werden müssen, sollten Patienten und auch Besucher in diesem Umfeld besonders auf persönliche Hygiene achten. Die regelmäßige Benutzung von einem Handdesinfektionsmittel ist angeraten und auch die allerkleinsten Wunden sollten ordnungsgemäß desinfiziert werden.
aktualisiert am 29.05.2020