Die Osteoporose ist eine chronische Erkrankung. Im Laufe der Zeit nimmt die Knochendichte immer weiter ab. Dies hat zunächst keine Auswirkungen auf Gesundheit oder Wohlbefinden. Das ändert sich erst, wenn eine kritische Grenze überschritten ist, sprich: wenn Symptome auftreten. Das Tückische an der Osteoporose ist, dass diese zunächst ohne Symptome verläuft. Spätestens wenn die ersten Warnzeichen und Symptome auftreten, sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen. Zu diesem Zeitpunkt lassen sich die Beschwerden und Einschränkungen meist noch gut behandeln.
Osteoporose ist eine systemische Erkrankung, die das gesamte Skelett betrifft. Nach und nach nimmt die Knochendichte und damit die Stabilität der Knochen ab. Hierdurch kann es schon bei geringen Belastungen zu Knochenbrüchen kommen. Diese Knochenbrüche können wiederum weitere gesundheitliche Probleme nach sich ziehen, denn Veränderungen am Knochengerüst wirken sich auch auf Muskeln, Sehnen und Bänder aus. Zudem können Knochenbrüche Schmerzen auslösen, die die Betroffenen eine so genannte Schonhaltung einnehmen lassen. Dies verursacht weitere Schmerzen. Außerdem kann es zu Gangunsicherheiten kommen, wodurch das Risiko für Stürze und damit weitere Knochenbrüche erhöht wird.
In jedem Stadium der Osteoporose ist eine Behandlung möglich, die die Lebensqualität erhöht. Doch je früher die Osteoporose diagnostiziert wird, desto besser. Daher ist es wichtig, die Osteoporose-Symptome zu kennen.
Osteoporose ist eine Erkrankung, die vorrangig ältere beziehungsweise körperlich gealterte Menschen betrifft. Daher sollten die „echten Osteoporose-Symptome“ vor allem dann ernst genommen werden, wenn die folgenden allgemeinen Warnzeichen erfüllt sind. Grundsätzlich können die unten aufgeführten Symptome auch andere Ursachen haben als eine Osteoporose. In folgenden Fällen besteht ein erhöhtes Risiko, an Osteoporose zu leiden:
Der Knochenschwund, wie die Osteoporose im Volksmund gerne genannt wird, verringert die Knochendichte. Hierdurch verlieren die Knochen an Stabilität. In der Folge können Knochen auch bei leichten Belastungen oder Stürzen brechen. Manchmal genügt es schon, wenn ein schwerer Gegenstand hochgehoben wird oder sich der Betroffene stößt.
Zu den häufigen Knochenbrüchen bei einer Osteoporose gehören:
Natürlich können Knochenbrüche unterschiedliche Ursachen haben. Und auch bei leichten Stürzen kann man einfach „Pech“ haben und sich schwere Verletzungen zuziehen. Dennoch sollte in einem solchen Fall abgeklärt werden, ob es sich um ein Osteoporose-Symptom handelt.
Rückenschmerzen gehören zu den Volkskrankheiten, die sowohl in jüngeren als auch in späteren Jahren viele Menschen plagen. Die Ursachen für Rückenschmerzen können vielfältig sein. Allerdings sollte sowohl bei akuten als auch chronischen Schmerzen an Osteoporose gedacht werden, wenn der Betroffene über 50 Jahre alt ist. Dies gilt für Frauen umso mehr, da bei ihnen die Osteoporose früher auftritt als bei Männern.
Ein akut auftretender, heftiger Schmerz im Rücken kann durch einen Wirbelbruch verursacht werden. Erst eine diagnostische Abklärung beim Facharzt bringt hier Klarheit.
Chronische Rückenschmerzen können auch ein Hinweis auf eine bereits weiter fortgeschrittene Osteoporose sein: Liegen bereits mehrere Wirbelbrüche vor, so leiden Betroffene an einem chronischen Schmerz im Bereich des Rückens. Was genau die Schmerzen verursacht, ist jedoch unterschiedlich.
Als Folge von mehreren Wirbelbrüchen verändert sich die Statik der Wirbelsäule. Muskeln und Sehnen müssen die fehlende Stützwirkung der Wirbelsäule kompensieren. Außerdem kommt es zu Verkürzungen, Verhärtungen und Verspannungen der Muskeln und Sehnen. Das kann zu dauerhaften Muskel- und Sehnenschmerzen führen. Oftmals sind es also gar nicht die Wirbel selbst, die die Schmerzen verursachen, sondern das umgebende Gewebe.
Vor allem wenn mehrere Wirbelbrüche hintereinander erfolgen, kann es zu echten Knochenschmerzen kommen. Durch die Brüche können Einblutungen entstehen, die dann auf die schmerzempfindliche Knochenhaut drücken.
Im Laufe des Lebens verringert sich die Körpergröße aus unterschiedlichen Gründen. Zu einer Verminderung der Größe aufgrund normaler Alterungsprozesse gehört, dass die Bandscheiben an Dicke verlieren. Allerdings gibt es auch noch andere Ursachen für einen Verlust an Körpergröße, zum Beispiel Wirbelbrüche. Verliert eine Person ohne weitere erkennbare Ursachen vier Zentimeter oder mehr, so handelt es sich um ein Osteoporose-Warnzeichen.
Als Folge mehrerer Wirbelbrüche kommt es zu einer Veränderung an der Form der Wirbelsäule. Diese verkrümmt sich nach vorne. Außerdem nehmen Betroffene aufgrund der Knochen-, Muskel- und Sehnenschmerzen oftmals eine Schonhaltung ein. In der Regel bedeutet diese Schonhaltung ein Nach-vorne-Beugen.
Aufgrund der Größenverringerung entsteht ein Hautüberschuss. Dieser ist vergleichbar mit dem Hautüberschuss, der bei Menschen entsteht, die größere Mengen an Gewicht verlieren. Der Hautüberschuss als Folge von Osteoporose-Wirbelbrüchen wird vorrangig am Rücken sichtbar. Es entsteht das so genannte Tannenbaumphänomen: Es entstehen Hautfalten, die von der Mitte des Rückens ausgehend zu beiden Seiten nach unten verlaufen – und so an die Zweige eines Tannenbaumes erinnern.
Osteoporose betrifft das gesamte Knochengerüst und daher auch die Kieferknochen. Dies kann dazu führen, dass Zähne, beziehungsweise die Zahnwurzeln, nicht mehr so fest im Kiefer sitzen. Daher können wackelnde Zähne ein Warnzeichen für eine Osteoporose sein.
National Osteoporosis Foundation (NOF) – What is Osteoporosis and What Causes It https://www.nof.org/patients/what-is-osteoporosis/ (online, letzter Abruf: 07.09.2020)
osteoporose.de – Osteoporose-Symptome: Knochenbrüche, Zahnausfall und Co.: https://www.osteoporose.de/symptome (online, letzter Abruf: 07.09.2020)
Dachverband deutschsprachiger Osteoporose-Selbsthilfeverbände und
patientenorientierter Osteoporose-Organisationen e. V. (DOP) – Osteoporose Symptome: https://www.osd-ev.org/osteoporose/osteoporose-symptome/ (online, letzter Abruf: 07.09.2020)
Internisten im Netz, Prof. Dr. med. Otto-Albrecht Müller – Osteoporose: Warnzeichen & Symptome: https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/osteoporose/warnzeichen-symptome.html (online, letzter Abruf: 07.09.2020)
AWMF online – Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Osteoporose: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/183-001l_S3_Osteoporose-Prophylaxe-Diagnostik-Therapie_2019-02.pdf (online, letzter Abruf: 07.09.2020)
NCBI, Amy H. Warriner; Nivedita M. Patkar; Jeffrey R. Curtis; Elizabeth Delzell; Lisa Gary; Meredith Kilgore; Kenneth G. Saag – Which Fractures Are Most Attributable to Osteoporosis: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5030717/ (online, letzter Abruf: 07.09.2020)
aktualisiert am 08.09.2020