Osteopenie und Osteoporose bezeichnen ein und dieselbe Grunderkrankung, die in unterschiedlich schwerer Form vorliegt. Es handelt sich um eine Mangelerscheinung der Knochen. Sie haben einen zu geringen Mineralienanteil. Die Weltgesundheits-Organisation WHO grenzt die Osteopenie als mildere Form gegen die Osteoporose als schwere, mit Knochenbrüchen einhergehende Form anhand statistischer Werte ab. Hierbei wird als Bezugs-Wert die Knochendichte einer Altersgruppe bestimmt. Sie stellt den sogenannten T-Score dar. Eine vom T-Score unterschiedliche Knochendichte wird in Standard-Abweichungen angegeben. Dieser Wert gibt Auskunft darüber, wie stark die Knochendichte eines Patienten vom gesamten Durchschnitt abweicht. Relevant sind in diesem Fall die Abweichungen nach unten, hin zu einer geringeren Knochendichte.
Je größer die Abweichung ist, desto stärker ist die Krankheit ausgeprägt. Zwischen 1,0 und 2,5 Standardabweichungen spricht die medizinische Fachwelt von einer Osteopenie. Bei noch geringeren Werten, wenn über 2,5 Standardabweichungen vorliegen, sind die Kriterien für eine Osteoporose erfüllt. Der Patient muss dann beispielsweise mit einem erhöhten Risiko für Knochenbrüche rechnen.
Die Übergänge zwischen den beiden Erkrankungen sind fließend und von weiteren individuellen Faktoren abhängig. So zeigt ein Teil der Patienten bereits bei einer Abweichung von weniger als 2,5 bereits eine erhöhte Neigung zu Knochen-Frakturen.
Die weniger schwere Form der verminderten Knochendichte, die Osteopenie, zieht nicht zwangsläufig eine Osteoporose nach sich. Nur wenn das Krankheitsbild weiter voranschreitet, entwickelt sich mit der Zeit aus der Osteopenie eine echte Osteoporose. Von der leichteren Form sind etwas mehr als die Hälfte aller Erwachsenen zumeist in einem höheren Lebensalter betroffen. Die Fachwelt geht bei einem Anteil von 50 bis 60 Prozent aller Erwachsenen von der Verminderung der Knochendichte in einer weniger schweren Form aus.
Bei einem Teil dieser Patienten schreitet die Krankheit dann weiter voran und entwickelt sich zu einer Osteoporose. Von dieser schwereren Form des verringerten Mineralgehalts in den Knochen sind etwa 10 bis 20 Prozent der erwachsenen Menschen betroffen und müssen mit teils schwerwiegenden Symptomen rechnen.
aktualisiert am 07.10.2016