Es müssen nicht immer die ganz konkreten Verhaltensmaßregeln sein, die bei einer Osteopenie-Erkrankung helfen, Knochenbrüche zu verhindern. Eine umsichtige Lebensweise kann entscheidend dazu beitragen, dass die Krankheit weniger schnell voranschreitet und das Risiko für schwerwiegende Knochenbrüche entscheidend verringert wird.
Das A und O einer gezielten Stärkung des Skelettapparates ist die regelmäßige sportliche Betätigung. Nordic Walking, Wandern oder Joggen sind geeignete Sportarten, um eine erhöhte Knochendichte und damit ein verringertes Knochenbruch-Risiko herbeizuführen. Auch der nur moderate Konsum bzw. gänzliche Verzicht auf Nikotin und Alkohol können helfen, einen verstärkten Knochenabbau zu mildern. Wer sich diese Konsumsünden verkneifen kann, minimiert nicht nur das Risiko für Knochenbrüche. Er kann auch ganz entscheidend zu einem gesamtheitlichen Wohlbefinden des Körpers beitragen.
Ein weiterer Baustein der Fraktur-Prävention bei einer Osteopenie-Erkrankung ist die ausreichende Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen. Kalzium, Vitamin D und Vitamin K sind wichtige Komponenten, die dem Körper in ausreichender Menge zugeführt werden müssen. Das Kalzium spielt hierbei die Rolle des knochenaufbauenden Minerals. Vitamin D sorgt dafür, dass der Darm das Kalzium aufnehmen kann und das Vitamin K ist dafür zuständig, dass Kalzium auch tatsächlich in die Knochen und nicht etwa in die Gefäßwände eingebaut wird. Auch Omega-3-Fettsäuren können die Kalziumsaufnahme verbessern und eine unterstützende Wirkung bei der Knochenneubildung haben.
Bei einer Osteoporose kann es aus nichtigem Anlass zu Knochenbrüchen kommen. Bei der weniger gravierenden Osteopenie ist meist ein Sturz das auslösende Ereignis für einen Knochenbruch. Jeder Betroffene kann entscheidend dazu beitragen, dass in seinem Lebensumfeld die Gefahrenquellen für Knochenbrüche infolge von Stürzen beseitigt werden. Oberstes Gebot ist die Vermeidung von Stolperfallen. Herumliegende Kabel, verrutschende Teppiche und besonders sperrige Möbel gilt es zu vermeiden. Auch glatte und feuchte Böden können ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellen.
Ein weiterer Faktor ist eine gute Beleuchtung, die Stolperfallen zu erkennen hilft. Das Gleiche gilt für genau auf den Patienten abgestimmte Sehhilfen. Wer hier auf Produkte von der Stange setzt, ist erfahrungsgemäß klar im Nachteil. Vom Augenarzt und vom Optiker angefertigte Brillen und Kontaktlinsen bieten ein maximales Plus an Sichtverbesserung. Sehhilfen können in hohem Maß zur Vermeidung von Stürzen beitragen.
Einen weiteren Beitrag leistet gut sitzendes Schuhwerk, in dem der Tritt fest und sicher ist. Insbesondere im Herbst und Winter, wenn die Straßenverhältnisse aufgrund von Laub, Nässe oder Eis rutschig sind, ist den Witterungsverhältnissen angepasstes Schuhwerk ein Muss. Bei besonders schwierigen Bodenverhältnissen kann die Verwendung von Gehhilfen, die mit Spikes besetzt sind, in Erwägung gezogen werden. Auch rutschfeste Beläge können zur Verringerung des Sturzrisikos beitragen. Gefährliche Stellen sind die Toilette, Badewanne, Dusche oder auch Griff-Flächen oder Geländer.
Jedoch beschränkt sich das richtige Verhalten nicht alleine auf eine Vermeidungsstrategie. Sicheres Gehen kann ohne Weiteres trainiert werden. Kraft-, Geschicklichkeits- und Gleichgewichtstraining sind geeignete Trainingsformen und können die Reaktionsfähigkeit im Gefahrenfall entscheidend verbessern. Die gezielte Kräftigung der Beinmuskulatur kann zu einem sichereren Gang und einer Verringerung der Sturzgefahr führen. Neben einer geeigneten Gymnastik kann auch das Tanzen zur Verbesserung des Gleichgewichtssinns und des Koordinationsvermögens beitragen.
aktualisiert am 21.04.2023