Der Operationssaal (abgekürzt OP) ist eine abgegrenzte Räumlichkeit in einer Klinik oder spezialisierten Praxis. Operationen aller Art finden, außer in wenigen Ausnahmefällen, in einem Operationssaal statt. Dort herrschen penibel eingehaltene hygienische Bedingungen und die technischen Voraussetzungen, einen optimalen OP-Ablauf zu ermöglichen. Die Ausstattung der Operationssäle ist an die jeweilige Fachrichtung beziehungsweise Aufgabenstellung angepasst, doch viele Gerätschaften und Bedingungen sind allen OPs gemeinsam. Nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG) kommen für den Operationssaal spezielle Hygienevorschriften zur Anwendung. Der Operationssaal ist durch Personenschleusen von den übrigen Einrichtungen abgetrennt und darf nur mit spezieller Berufskleidung, Kopf- und Mundschutz betreten werden, um eine mögliche Kontamination (Verunreinigung) durch Krankheitserregern möglichst gering zu halten. Im Operationssaal darf sich während einer Operation nur ausgebildetes Fachpersonal aufhalten.
Bereiche des Operationssaals
Der Operationssaal ist unterteilt in eine Sterilzone, Springerzone und Anästhesiezone. Der mit den sterilen (keimfreien) Tüchern abgedeckte Patient, der Instrumententisch und die Umgebung der steril bekleideten Operateure und Assistenten werden als Sterilzone bezeichnet. Sie darf vom unsterilen Personal nicht betreten werden. Die Sterilzone ist von der Springerzone umgeben, benannt nach dem sogenannten Springer. Springer wird eine bereitstehende OP-Pflegekraft genannt, deren Aufgabe es ist, gegebenenfalls notwendige Geräte und Reservematerialien zu holen und auszupacken. Die Anästhesiezone befindet sich am Kopfende des Patienten und wird meist mit weiteren Tüchern getrennt. Die Zone gilt als unsteril. Hier arbeiten der Narkosearzt (Anästhesist) und seine Mitarbeiter.
Während der Operation werden die Türen immer geschlossen gehalten, weil sonst die Raumluftanlage ihre Funktion nicht erfüllen kann.
Bauliche Eigenschaften von Operationssälen
In Deutschland müssen Operationssäle folgende Eigenschaften erfüllen:
- Die Operationssäle müssen über raumlufttechnische Anlagen klimatisiert sein.
- Die Luft sollte neben einer konstanten Temperatur (22 bis 26 °C im Operationsfeld), Luftfeuchtigkeit (30 bis 65 Prozent relative Feuchte) und einem maximalen Geräuschpegel von 40 dB(A) möglichst keimfrei sein. Die Konzentration von Narkosegasen muss möglichst gering gehalten werden. Die Luft ist durch mehrere Filterstufen keimarm.
- Da im OP ein Überdruck besteht, kann Luft nicht ungeplant von außen eindringen.
- Bei so genannten septischen Operationssälen, die für Operationen in eitrigem oder infiziertem Gewebe dienen, müssen die Luftströme gelenkt werden und Abluftfilter eingesetzt werden.
- Operationssäle müssen vollklimatisiert sein. Fenster werden aufgrund der ungleichmäßigen Lichtverhältnisse und möglichen Störungen der Hygiene in der Regel nicht verwendet.
- Anschlüsse für Strom, Wasser, Gase und Netzwerk sind häufig deckenmontiert und bewegbar.
- Operationstische und weitere Einbauten sind meist austauschbar. Neuere Operationssäle sind nicht selten mit Computertomografie- oder Kernspintomographiegeräten ausgestattet, um gezielte, kontrollierte Eingriffe zu ermöglichen.
- Im Einleitungsraum (geschlossener Vorraum) kann der Anästhesist die Narkose ungestört vorbereiten.
- Des Weiteren gibt es im OP-Bereich noch Räume zur chirurgischen Händedesinfektion, zur Sterilisation und Aufbereitung von Operationsbesteck und Instrumenten sowie Personalaufenthaltsräume.
Im Operationssaal müssen folgende Funktionen jederzeit sofort und direkt wählbar, justierbar und überwachbar sein:
- Beleuchtung (Deckenleuchten und Anästhesieleuchten)
- Belüftung und Heizung (aseptisch, stark aseptisch)
- Jalousien
- Fehlerstatusmeldungen (Stromversorgung, Belüftung und medizinische Gase)