Im Alltag entstehen Wunden durch verschiedene Situationen. Stichwunden, Platzwunden, Schnittwunden und Schürfwunden fallen unterschiedlich schwer aus. Damit eine Wunde komplikationslos heilt, ist es sinnvoll, sie professionell zu versorgen. Je nach Art der Verletzung ist es notwendig, die Wunde mit einer chirurgischen Naht zu verschließen. Die Ränder der Wunde werden durch das Nähen fest verschlossen. Die Naht überbrückt den Zeitraum, bis sich neues Hautgewebe bilden kann und die Wunde sich wieder verschließt.
Tiefe oder Größe der Verletzung können entscheidende Faktoren für das Nähen einer Wunde sein. Die Lage der verletzten Stelle und die Art der Wunde sind für die Art der Versorgung ebenso entscheidend. Lässt sich eine Blutung mit Druckverband nicht stoppen, verschließt eine Naht die Wunde stabil. Verletzungen mit weit auseinander klaffenden Wundrändern werden ebenfalls genäht. Das Gewebe wird aneinander gefügt, die Narbenbildung kann geringer gehalten werden. Wird die verletzte Stelle stark belastet, ist das Nähen der Wunde sinnvoll. Verletzungen an Gelenken oder anderen beanspruchten Körperstellen, die Hautspannung verursachen, heilen ohne eine Naht nur schwer. Die permanente Bewegung beschädigt das entstandene neue Hautgewebe. Ist die Verletzung tief und eventuell sogar der Knochen sichtbar, wird die Wunde genäht.
Schuss- und Bisswunden sowie sehr verunreinigte Schnittwunden oder Wunden durch Holzsplitter besitzen ein hohes Infektionsrisiko und dürfen nicht genäht werden. Die Wunden werden regelmäßig beobachtet, um eine Infektion zu vermeiden.
Ein Arztbesuch ist sinnvoll, wenn man unsicher über die Schwere der Verletzung ist. Er prüft die Wunde und entscheidet, ob sie genäht werden muss.
Wunden sollten nur in den ersten sechs bis acht Stunden nach der Verletzung mit Gewebekleber verschlossen oder genäht werden. Bei einem längerem Zeitraum zwischen der Verletzung und dem Nähen besteht ein hohes Infektionsrisiko. Zu viele Keime gelangen in die Wunde, die durch die Naht in der Wunde eingeschlossen werden können. Die Gefahr der Entstehung einer Entzündung ist hoch. Gelegentlich werden Wunden mit hohem Infektionsrisiko auch genäht, wenn sie älter sind. In diesem Fall ist eine begleitende Antibiotikatherapie sinnvoll.
Schnittwunden mit einem sauberen Gegenstand (sauberes Küchenmesser) können auch nach 12 bis 24 Stunden genäht werden.
Ausnahmen bilden Wunden im Gesicht. Eine Gesichtswunde wird eher genäht, um die Narbenbildung zu reduzieren.
In diesen Fällen werden Wunden immer genäht:
Bei der Versorgung jeder Wunde wird der Tetanusschutz (Wundstarrkrampf) überprüft. Wenn die letzte Impfung gegen Tetanus länger als fünf Jahre zurückliegt, ist eine Auffrischung des Impfschutzes sinnvoll. Ist keine Grundimmunisierung vorhanden, ist eine komplette Tetanusimpfung empfehlenswert.
Der Arzt spritzt zu Beginn der Behandlung ein lokales Betäubungsmittel um die verletzte Stelle. Je nach Größe der Wunde näht er dann mit dem entsprechendem Faden und einer Anzahl von Stichen. Bei schweren Verletzungen kann eine Behandlung unter Vollnarkose notwendig werden. Nach etwa sieben bis zehn Tagen werden die Fäden vom Arzt gezogen.
Doccheck - Bisswunde: https://flexikon.doccheck.com/de/Bisswunde (online, letzter Abruf: 24.10.2019)
Healthlink BC - Cuts: When Stiches Are Needed: https://www.healthlinkbc.ca/health-topics/sid42906 (online, letzer Abruf: 24.10.2019)
Healthline - Do I Need Stitches? How to Tell If You Need Medical Care- https://www.healthline.com/health/when-to-get-stitches#get-help (online, letzer Abruf: 24.10.2019)
aktualisiert am 24.10.2019