Chirurgisches Nahtmaterial wird aus modernen Materialien hergestellt. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen reagieren manche Menschen auf bestimmte Materialien mit einer Unverträglichkeit. Selbst ein bestens erforschtes Material ist für den menschlichen Körper ein Fremdkörper und kann eine Gewebereaktion auslösen. Dies ist unter anderem davon abhängig, in welcher Menge das fremde Material in den Körper gelangt.
Auch wenn es sich nur um ein oder zwei kleine Fäden handelt, kann das zu einer Allergie oder einer Unverträglichkeitsreaktion führen. Wenn der Mensch auf bestimmte Bestandteile oder Reste von Chemikalien empfindlich reagiert, reichen kleinste Mengen. In den meisten Fällen äußert sich eine Unverträglichkeit gegenüber Nahtmaterial durch eine Wundheilungsstörung. Entweder schließt sich die Wunde trotz einer sorgfältigen Naht nicht komplett, oder das umliegende Gewebe wird durch die Unverträglichkeit geschädigt. Eine Kontaktallergie äußert sich an der Haut als Erscheinungen wie Rötung, Juckreiz und Ausschlag.
Chirurgische Fäden sind mit einem Farbstoff gefärbt, um sie besser sichtbar zu machen und zu unterscheiden. Manche Menschen reagieren auf Farbstoffe allergisch. Liegen weitere Allergien vor, bereiten diese den Weg für eine Kontaktallergie zu Nahtmaterial. Es spielt grundsätzlich keine Rolle, ob es sich um resorbierbare (selbstauflösende) oder nicht resorbierbare Fäden handelt. Die resorbierbaren Fäden werden gemäß ihrer Bestimmung unter der Haut oder im Inneren des Körpers eingesetzt. Aus diesem Grund ist eine eventuelle Allergie dann nicht leicht zuzuordnen.
Dem heutigen Nahtmaterial wird allerdings eine sehr gute Verträglichkeit zugesprochen. Hierbei handelt es sich nicht um einfache „Fäden“, sondern um ein Produkt, das dem Arzneimittelrecht unterliegt. Bevor es zum Einsatz kommen kann, muss jedes Material umfangreiche Tests absolvieren. Dazu gehört in jedem Fall die Verträglichkeit.
Häufige haben Patienten Angst vor dem Fädenziehen. Sie wünschen sich, dass die Wunde mit resorbierbaren Fäden genäht wird. Diese sind aber nicht zum Vernähen von Wunden an der Oberfläche des Körpers hergestellt worden. Es kann zu „Unverträglichkeiten“ kommen, weil das Fadenmaterial nicht dazu gedacht ist, Kontakt mit Luft, Wasser oder Salben zu kommen. Manche Hersteller rüsten das Nahtmaterial gleich mit einer antibiotischen Beschichtung aus. Sie kann ihrerseits bei einigen Patienten für eine Unverträglichkeit sorgen.
aktualisiert am 09.03.2022