Nicht alle Wunden müssen genäht werden. Bei einigen reicht es durchaus, sie mit Pflastern vor dem Eindringen von Fremdkörpern und Keimen zu schützen oder mit speziellen Klebestreifen zusammenzuhalten, damit sie heilen können.
Es ist bekannt, dass manche Wunden besser heilen und manche schlechter. Körperlich läuft die Heilung immer gleich ab, dennoch gibt es Unterschiede beim Tempo, was durch die Verschiedenartigkeit der Wunden begründet ist. Bei kleineren Schnittwunden, die nicht zu stark bluten, kann es durchaus ausreichen, sie nur zu verbinden oder ein Pflaster darüber zu kleben. Wichtig ist, dass die Schnittwunde nicht zu tief ist. Wenn der Schnitt nicht breiter als circa einen Zentimeter ist und die Haut nur oberflächlich verletzt, kann man die Wunde selbst versorgen.
Kleine OP-Wunden lassen sich sehr gut mit den sogenannten Steri-Strips versorgen, die wie ein Pflaster aussehen, aber deutlich mehr Eigenschaften haben. Die Steri-Strips sind viel flexibler als herkömmliche Pflaster und beschleunigen die Wundheilung. Zudem senken sie das Infektionsrisiko. Wunden, die mit Steri-Strips geschlossen werden, sind nach durchschnittlich vier Tagen für Bakterien undurchdringlich. Geeignet sind die Steri-Strips für OP-Wunden, die nicht allzu groß sind und glatte Wundränder haben. Auch zur Fixierung von Hauttransplantaten sind sie geeignet. Sie lassen sich (fast) schmerzfrei wieder entfernen. Durch das schnelle Abheilen der Wunde wird eine Narbenbildung weitgehend vermieden.
Ist die Wunde verunreinigt, sollte sie vor dem Verbinden desinfiziert werden. Das gilt vor allem für Schürfwunden, die man sich bei einem Sturz zugezogen hat oder wenn man sich an einem verschmutzten Gegenstand geschnitten hat.
Hört eine Wunde gar nicht mehr auf zu bluten, spürt man betroffene Körperteile gar nicht mehr oder nur noch eingeschränkt oder kann sie nicht mehr richtig bewegen, ist es wichtig, nach der Erstversorgung umgehend einen Arzt aufzusuchen. Es könnten größere Blutgefäße und/oder Sehnen und Nerven verletzt worden sein. Die Blutung sollte durch einen Druckverband gedrosselt werden, bis die Wunde fachgerecht versorgt werden kann. Der Arzt wird zunächst die Wunde reinigen und prüfen, was verletzt ist. Anschließend wird die Wunde mit dem passenden Verband versorgt. Das kann Gewebekleber sein, ein Pflaster, Steri-Strips oder eine Naht. Tiefere Schnittwunden im Gesicht sollte sich vor der Wundversorgung immer ein Arzt ansehen, da hier unschöne Narben zurück bleiben können und feine Strukturen verletzt sein könnten.
Wichtig ist, dass die Wundränder glatt sind, so kann die Wunde auch schnell verheilen. Positiv auf die Wundheilung wirken sich Sauerstoff, Vitamine, Wärme und Zink aus. Fachgerechte Wundversorgung ist gerade bei tiefen Schnitten sehr wichtig. Zudem sollte man auch den Tetanus-Impfschutz überprüfen, denn bei jeder Verletzung können Erreger in die Blutbahn gelangen.
aktualisiert am 22.10.2015