Der Begriff „Operation" stammt vom lateinischen Wort „operatio" und bedeutet soviel wie „Verrichtung" oder etwas freier übersetzt „Tat". Eine Operation im medizinischen Sinne ist ein Eingriff am menschlichen Körper, für den Instrumente verwendet werden. In den meisten Fällen dient eine Operation dazu, eine Erkrankung zu behandeln beziehungsweise zu heilen. Seltener wird jedoch auch zu diagnostischen Zwecken operiert oder vor dem Hintergrund, lediglich eine Schmerzlinderung herbeizuführen (palliativer Eingriff).
Um dem Patienten eine Schmerzfreiheit während der Operation zu gewährleisten, wird die Operation in Anästhesie (Ausschaltung von Empfindungen) durchgeführt. Die Vollnarkose ist in der Regel eine Intubationsnarkose (Beatmung erfolgt über einen eingeführten Schlauch). Lokale Eingriffe können unter der Betäubung eines Teils des Körpers (Regionalanästhesie) durchgeführt werden, zu diesen Möglichkeiten können die Teilnarkosen am Rücken (Spinalanästhesie, Periduralanästhesie) oder die Lokalanästhesie (gewöhnliche örtliche Betäubung) gezählt werden. Für die Wahl der richtigen Schmerzbehandlung und der Betreuung während der Operation ist ein Anästhesist (Narkosearzt) zuständig.
Durchgeführt wird die Operation - mit Ausnahme kleinerer Eingriffe - in aller Regel in einem speziellen Operationssaal. Die meisten operativen Eingriffe werden von Chirurgen durchgeführt. Aber auch andere medizinische Fachgebiete stützen sich auf die Operation als Heilmethode. Dazu zählen die Frauenheilkunde (Gynäkologie), Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Augenheilkunde und Urologie.
Die weltweit häufigste Operation ist die Operation des Grauen Stars (Katarakt). Sie wird etwa 600.000 mal pro Jahr in Deutschland durchgeführt. Ein weiterer häufig durchgeführter Eingriff ist der Kaiserschnitt. Auch die Entfernung des entzündeten Blinddarm-Wurmfortsatzes (Appendektomie) zählt zu den häufigsten Eingriffen in Deutschland.
Eine Operation erfüllt nach der geltenden Rechtslage in Deutschland den Straftatbestand der Körperverletzung. Sie darf rechtmäßig nur durchgeführt werden, wenn ein Rechtfertigungsgrund vorliegt. Im Normalfall besteht ein solcher in der Einwilligung des Patienten, nachdem dieser über den geplanten Eingriff ausführlich aufgeklärt wurde. Um das Risiko einer Strafbarkeit zu vermeiden, werden die erfolgte Aufklärung und die Einwilligung des Patienten üblicherweise mit einer Einverständniserklärung dokumentiert.
Sind all diese Formalitäten geregelt, muss der Patient vor der Operation bestimmte Verhaltensregeln beachten. Welche dies im Einzelnen sind, ist teils je nach Art des Eingriffs unterschiedlich und muss mit dem behandelnden Arzt zuvor besprochen werden.
Es wird zunächst zwischen einer ambulanten und einer stationär durchgeführten Operation unterschieden.
Nach einer ambulanten Operation kann der Patient noch am Tag des Eingriffs wieder nach Hause gehen. Stationäre Operationen sind hingegen meist mit einem mehrtägigen Krankenhausaufenthalt verbunden.
Wird der Eingriff in Narkose durchgeführt, ist ein Vorbereitungsgespräch mit dem Anästhesisten erforderlich. Dieser erkundigt sich nach dem allgemeinen Gesundheitszustand sowie nach Allergien, Vorerkrankungen und Medikamenteneinnahme. Danach werden Herz und Lunge untersucht und der Blutdruck gemessen. Abhängig von der geplanten Operation müssen auch einige Blutwerte kontrolliert werden. Dazu gehören in der Regel ein Blutbild und der Gerinnungsstatus. Der Anästhesist kann mit diesen Ergebnissen ein geeignetes Narkoseverfahren wählen.
Zu den meisten Operationen muss der Patient nüchtern sein, das heißt, er darf während der letzten acht Stunden vor dem Eingriff nichts essen und trinken.
Die speziellen Risiken einer Operation sind je nach Art des Eingriffs unterschiedlich. Es gibt jedoch auch so genannte allgemeine Risiken, die für annähernd jede Operation zutreffend sind.
Zu diesen Risiken zählen vor allem:
aktualisiert am 15.12.2020