Als Drainage wird ein System bezeichnet, mit dessen Hilfe Körperflüssigkeiten wie Blut, Sekret oder Eiter beispielsweise nach Operationen aus der Wunde entfernt werden können. Es gibt viele verschiedene Arten von Drainagen. Zu diesen gehört die sogenannte Robinson-Drainage.
Der Entwickler der Robinson-Drainage ist unbekannt. Im Gegensatz zu vielen anderen Arten von Drainagen funktioniert die Robinson-Drainage ohne eine Sogwirkung. Mit Sog hingegen arbeiten beispielsweise die Redon-Drainage oder die Bülau-Drainage. Bei diesen beiden Drainagearten leitet der Kunststoffschlauch Blut, Sekret und andere Flüssigkeiten aus der Wunde in einen dafür vorgesehenen Behälter, welcher regelmäßig geleert wird. Bei der Robinson-Drainage verhält es sich ein wenig anders. Denn bei dieser Drainage ist das Wunddrainagesystem geschlossen, der dazugehörige Beutel wird nicht gewechselt. Die aufgefangene Flüssigkeit kann stattdessen über einen dafür vorgesehenen Ablaufstutzen abgelassen werden. Das Schlauch-Ende im Körper weist einige größere Löcher auf, über die das Sekret in das Drainagesystem aufgenommen wird. Die Schwerkraft sorgt dafür, dass die Flüssigkeit aus dem Körper in den Auffangbeutel gelangt.
Am häufigsten kommt die Robinson-Drainage in der Abdominalchirurgie vor, also bei Operationen des Bauches. Dort wird sie in den Bauchraum eingelegt.
Die Robinson-Drainagen werden in zwei Arten unterteilt:
Nach Operationen wird die Drainage in das Operationsgebiet eingelegt und soll dort das Blut nach außen ableiten.
Diese Drainage verwendet man, um einer undichten Stelle auf die Spur zu kommen. Ist beispielsweise eine Naht aufgegangen und ein Leck entstanden, so fließt wenigstens ein Teil des Darminhalts, der in die Bauchhöhle gelangt ist, über die Drainage nach außen. Die Ärzte können so eine undichte Stelle schnell erkennen und eine Bauchfellentzündung verhindern oder sofort behandeln. Im Fall der Insuffizienzdrainage legt man das Ende der Drainage direkt neben eine angelegte Nahtverbindung eines Organs.
Das Anlegen von solchen Drainagen in Bauch- und Beckenhöhle wird meist in folgenden Fällen empfohlen:
Wenn kein neues Sekret mehr zum Vorschein kommt, kann die Robinson-Drainage gezogen werden. Das ist oft nach ein bis zwei Wochen der Fall. Bei der Entfernung verhält es sich so wie bei anderen Drainagen auch. Der Arzt bittet den Patienten einmal tief einzuatmen und danach auch wieder tief auszuatmen. In dem Moment, in dem der Patient ausatmet, wird die Drainage mit einer schnellen Bewegung aus dem Wundgebiet herausgezogen. Dies kann mitunter Schmerzen verursachen. Daher ist es ratsam, den Arzt vor dem Ziehen der Drainage um ein leichtes Schmerzmittel zu bitten.
aktualisiert am 18.03.2019