Eine Redon-Drainage ist eine sogenannte Saugdrainage oder aber auch Hochvakuumdrainage. Sie wird nach großen operativen Eingriffen verwendet und sorgt dafür, dass Blut und Wundsekret ablaufen können. Die Anlage einer Redon-Drainage ist nach unterschiedlichen größeren Eingriffen sinnvoll. Handelt es sich jedoch um eine Operation im Bauchraum, so ist von einer Redon-Drainage abzuraten, da diese die Darmwand massiv beschädigen könnte. Hier wird auf eine andere Art von Drainage zurückgegriffen.
Eine Redon-Drainage wird direkt in das Operationsgebiet eingelegt. Genauer gesagt zieht die Drainage an den dortigen Knochen, in das Gewebe unter der Haut, unter das Fettgewebe oder in ein Gelenk.
Die Redon-Drainage besteht aus einem Auffangbehälter, also der Vakuumflasche, und dem Drainagen-Schlauch. Sie wurde nach ihrem Erfinder, dem französischen Kieferchirurgen Henry Redon benannt.
Nach ungefähr zwei bis drei Tagen wird die Drainage gezogen. Die Dauer, für wie lange die Drainage nach der OP in der Wunde verbleibt, hängt davon ab, wie groß die Wunde ist und wie viel Sekret durchlaufen muss.
Die Funktionsweise der Redon-Drainage ist denkbar einfach. Die Vakuumflasche hat einen Sog von rund 900 Millibar (mbar). Es wird ein Unterdruck innerhalb der Drainage gebildet. Dieser Unterdruck hat seine Vorteile. Je niedriger der Druck innerhalb der Drainage ist, desto besser und schneller heilt die Wunde. Dies liegt daran, dass sich durch den entstehenden Unterdruck die Wundränder zusammenziehen und die Wunde schneller geschlossen wird.
Durch den Unterdruck geschieht jedoch noch etwas anderes: Blut und Wundsekret werden aus der Wunde über den Schlauch nach draußen in die Vakuumflasche gespült. Dies gewährleistet eine ordentliche Wundheilung.
Die Voraussetzung zur Verwendung einer Redon-Drainage bei einem Patienten ist, dass die Wunde nach außen luftdicht abgeschlossen ist. Nur dann kommt der Einsatz einer Redon-Drainage in Betracht.
Die Drainagen gibt es in unterschiedlichen Größen. Es lässt sich zwischen Modellen mit kontrolliertem oder unkontrolliertem Sog in die Vakuumflasche wählen. Dies entscheiden die Ärzte normalerweise individuell unter Berücksichtigung, welche Art von Operation vorliegt und um welchen Patienten es sich handelt. Hier unterscheidet man ebenso, ob der Patient schon älter ist und nicht mehr so lange ruhig liegen kann, ob es sich um ein Kind handelt, welches ebenfalls nicht unbedingt immer ruhig liegt, oder ob ein erwachsener, gesunder Mensch der Patient ist.
Immer vorausgesetzt, es liegt eine korrekte Anwendung der Drainage vor, dann handelt es sich bei der Redon-Drainage um ein geschlossenes System. Wie erwähnt, besteht die Drainage aus zwei Teilen: der Vakuumflasche und dem Drainagen-Schlauch. Dieser Schlauch ist mehrfach perforiert. Darunter ist in diesem Fall zu verstehen, dass mehrere kleine Öffnungen am Schlauchende vorhanden sind. Diese Öffnungen sind deshalb angelegt, damit mit dieser Technik mehr Wundsekret abgesaugt werden kann.
Der Kunststoffschlauch wird am Übergang vom internen Bereich zum externen Bereich mit einer kleinen Naht am Gewebe befestigt. So soll gewährleistet werden, dass die Drainage nicht verrutscht oder einfach abgehen kann. Am anderen Ende des Schlauchs wird dann die Vakuumflasche angebracht. Dies geschieht durch einen Bajonettverschluss. Damit ein ständiger, gleichmäßiger Unterdruck gewährleistet werden kann, muss die Vakuumflasche regelmäßig kontrolliert und ausgetauscht werden. So kann immer genug Blut und Wundsekret nach außen abfließen und die Wundheilung wird beschleunigt.
Wurden bei einem Patienten mehrere Drainagen gelegt, ist es ratsam, diese zu beschriften, zu dokumentieren und ebenfalls regelmäßig zu kontrollieren. Ist die Vakuumflasche voll oder besteht kein Unterdruck mehr, muss die Flasche ausgetauscht werden.
Beim Tausch der Vakuumflaschen und beim Entfernen des Drainageschlauches sind einige Dinge zu beachten, um die Genesung des Patienten nicht zu gefährden:
Obwohl die Vorteile einer Redon-Drainage überwiegen und für den Patienten und den Heilungsprozess von großer Bedeutung sind, muss auf die Gefahren einer solchen Drainage hingewiesen werden. Denn auch bei der Redon-Drainage handelt es sich um einen medizinischen Eingriff und dieser stellt ein gewisses Risiko dar:
aktualisiert am 31.07.2020