Die Ohrspeicheldrüse ist maßgeblich an der Ausschüttung von Speichel in den Mundraum beteiligt. Erkrankungen wie schwere Entzündungen sowie gut- und bösartige Geschwülste können die teilweise oder komplette Entfernung einer Ohrspeicheldrüse notwendig machen. In der Folge kann es durch den reduzierten Speichelfluss im Mund zu Missempfindungen, Schmerzen und Folgeerkrankungen kommen. Der verminderte Speichelfluss kann Mundtrockenheit hervorrufen, die nicht selten als überaus unangenehm empfunden wird. Schwierigkeiten beim Kauen, Schlucken und Sprechen können die Folge sein.
Ist der Speichelfluss deutlich reduziert, können sich die Mundschleimhäute entzünden. Die geschwächten Schleimhäute bieten bakteriellen Erregern einen ausgezeichneten Nährboden, um Entzündungen in der Mundhöhle zu verursachen. Im ungünstigsten Fall gelangen die Erreger über die Speichelgänge in die Speicheldrüsen und können dort schmerzhafte eitrige Entzündungen hervorrufen. Aber auch die Schädigung unmittelbar benachbarter Strukturen kann zu vorübergehenden oder dauerhaften Beschwerden führen. An erster Stelle nach der Operation steht jedoch die Heilung der Wunde.
Die Operation an der Ohrspeicheldrüse hinterlässt wie jede andere Operation eine mehr oder weniger ausgedehnte Wunde. In den Tagen und Wochen nach der Operation ist es wichtig, dass die Wunde sauber ausheilt und eine möglichst kleine, im Idealfall kaum oder gar nicht sichtbare Narbe zurückbleibt. Ein ebenso einfaches wie wirkungsvolles Mittel, um Schmerzen nach einer Operation zu lindern, kann die Kühlung des Operationsbereichs sein. Im Handel sind Gelkissen unterschiedlicher Form und Größe erhältlich, die sich der Körperoberfläche anschmiegen. Alternativ können Kühl-Akkus verwendet werden. Die Kühlelemente sollten nicht direkt auf die Haut gelegt werden. Um Erfrierungen zu vermeiden, sollte stets ein Handtuch zwischen Kühlkissen und Haut gelegt werden.
Bei stärkeren Schmerzen kann auch ein Schmerzmittel eine sinnvolle Maßnahme sein. Wenn die Einnahme allerdings länger als einige Tage andauert, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.
Die Ohrspeicheldrüse ist zwischen dem Ohr und dem Unterkiefer gelegen. Sie mündet im Bereich der hinteren Wangen in die Mundhöhle. Ihr Aufbau ist zweigeteilt, ein tiefer Lappen wird von einem oberflächlichen überlagert. Zwischen den beiden Lappen zieht der Gesichtsnerv vom Bereich unterhalb des Ohres in das Gesicht hinein. Zwischen den beiden Drüsenlappen verzweigt sich der auch als Nervus facialis bezeichnete Gesichtsnerv, der die einzelnen Gesichtsregionen an das Nervensystem anbindet. Kommt es bei einer OP der Ohrspeicheldrüse zur Beschädigung oder auch nur zur Reizung des Nerven, drohen vorübergehende oder dauerhafte klinische Symptome.
Auch wenn der Eingriff augenscheinlich komplikationslos verläuft, kann es in der Folge der Operation zu Missempfindungen wie Taubheitsgefühl oder Lähmungserscheinungen kommen. Bei einen günstigen Verlauf klingen die Beschwerden im Verlauf von einigen Wochen bis Monaten wieder ab. Allerdings kann sich das Wiedererlangen des ursprünglichen Gefühls auch über Jahre hinziehen. Eine unterstützende Wirkung kann das Einreiben des Narbenbereichs mit einem Narben-Öl oder einer Narben-Salbe sein. Wenn der Nerv dauerhaft geschädigt ist, sind bleibende Auswirkungen leider nicht auszuschließen. Dabei kann es sich um ein Taubheitsgefühl im Operationsbereich oder einem anderen Gesichtsareal handeln. Die bleibenden Beschwerden können bis hin zu deutlichen Lähmungserscheinungen gehen.
Wird im Rahmen eines Eingriffs die Funktion des Nervus facialis eingeschränkt, ist die Liste der möglichen Symptome lang. Je nach Lokalisation der Schädigung kann die Gesichtsmuskulatur in der betroffenen Gesichtshälfte ganz oder teilweise erschlaffen. Es kommt zu einer Gesichtsasymmetrie, die mit einer erweiterten Lidspalte einhergehen kann. Das Geschmacksempfinden kann ebenso in Mitleidenschaft gezogen werden wie das Artikulationsvermögen. Insbesondere Defizite im Bereich der Lippen- und Wangenmuskulatur können diesbezüglich zu erheblichen Problemen führen. Sowohl die Speichel- als auch die Tränenausschüttung können herabgesetzt werden.
Jede Operation, bei der die Körperoberfläche eröffnet wird, birgt neben den akuten Risiken wie Entzündungen oder hohem Blutverlust längerfristige Risiken. Im Verlauf der Narbenbildung kann es zu Juckreiz und Schmerzen im Bereich der abheilenden Wunde kommen. Darüber hinaus können die durchtrennten Nervenbahnen in der Umgebung der Narbe für ein Taubheitsgefühl sorgen. Ehemalige Patienten berichten auch von sporadisch auftretenden Schmerzen, die noch nach Jahren und Jahrzehnten auftreten können.
aktualisiert am 18.02.2019