Ohrzysten sind kleine, flüssigkeitsgefüllte Hohlräume. Ohrfisteln sind die dazugehörigen Verbindungsgänge ins Ohrinnere. Beide bilden sich nicht zurück und sollten regelmäßig kontrolliert werden. Entstehen Entzündungen oder andere Auffälligkeiten, ist eine ärztliche Behandlung notwendig. Eine Entfernung der Ohrzysten durch einen Arzt, der sich mit diesen Fällen auskennt, wird oft im Laufe der Jahre erforderlich.
Entdeckt man im Bereich des Ohrs eine Fistel oder Zyste, ist eine ärztliche Behandlung angebracht. Der Hausarzt eignet sich als erster Ansprechpartner für eine notwendige Beobachtung. Bei kleineren Kindern ist ein Besuch beim Kinderarzt passend für erste Informationen. Die Erkrankung fällt allerdings hauptsächlich in den Aufgabenbereich des Hals-Nasen-Ohren-Arztes. Insbesondere wenn sich die Ohrfistel oder Ohrzyste entzündet, ist der HNO-Arzt für die weitere Behandlung zuständig.
Eine Ohrmikroskopie ist häufig der erste Behandlungsschritt im Rahmen einer Diagnose beim HNO-Arzt. Mit einer feinen, dünnen Sonde lässt sich die Ausdehnung der Fistel feststellen. Entzünden sich Ohrfisteln oder Ohrzysten wiederholt, ist die komplette Entfernung notwendig. Die angeborenen Fisteln haben ein kompliziertes und verzweigtes Gangsystem. Mit jeder weiteren Entzündung wird es schwieriger, eine komplette Entfernung zu erreichen.
Zuständig für den operativen Eingriff ist ein erfahrener HNO-Arzt. Die Entfernung der Ohrzyste oder Ohrfistel kann in vielen Fällen ambulant und in örtlicher Betäubung durchgeführt werden. Bei komplizierteren Befunden und Krankheitsverläufen wird der Eingriff in Vollnarkose durchgeführt. Ist die Ohrfistel mit der Ohrspeicheldrüse verbunden, ist ebenfalls eine Entfernung in Vollnarkose notwendig. Während des Eingriffs hat der HNO-Arzt die Möglichkeit, das Gangsystem durch Röntgenaufnahmen zu kontrollieren. Ein blauer Farbstoff (Methylenblau) ermöglicht es, alle verbundenen Anteile der Fistel anzufärben und zu erkennen. Der notwendige Hautschnitt von bis zu 1 cm Länge ist nach der Abheilung kaum zu erkennen.
Am erfolgreichsten ist die Behandlung, wenn die Fisteln und Zysten im entzündungsfreien Zustand operiert werden. Durch die chronische Entzündung kann ein Abszess (eine abgekapselte Entzündung) am oder im Ohr entstehen. Eine Behandlung durch den HNO-Arzt vor der Operation ist notwendig.
aktualisiert am 16.11.2023