Eine Ohrfistel oder Ohrzyste muss nicht immer zu Entzündungen und gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Oft entstehen durch die Fisteln über einen langen Zeitraum keinerlei Beschwerden. Entsteht eine Entzündung, verhindert die richtige Behandlung weitere gesundheitliche Folgen.
Tritt an der Ohrfistel Sekret aus, muss nicht immer eine Entzündung entstehen. Manchmal bleibt es bei Talgabsonderungen, die sich durch Herausdrücken entfernen lassen. Eine regelmäßige Kontrolle durch den HNO-Arzt ist notwendig. Veränderungen an der Ohrfistel, die entsprechend behandelt werden müssen, kann der Arzt umgehend erkennen.
Bei einer bakteriellen Entzündung an der Ohrfistel oder Ohrzyste, kann kurzfristig mit der Gabe von Antibiotika behandelt werden. Die Medikamente verhindern, dass die Entzündung chronisch wird. Schmerzmittel lindern die Beschwerden der Entzündung und wirken entzündungshemmend. Beseitigen können sie diese allerdings nicht.
Insbesondere eine chronische Entzündung der Ohrfistel oder Ohrzyste kann zu einem Abszess (einer Entzündungshöhle) führen. Ein Abszess muss umgehend behandelt werden. Je nach Lage der Fistel können auch Organe wie die Ohrspeicheldrüse oder der Gesichtsnerv von den Auswirkungen betroffen sein. Befindet sich der Abszess am Ohr, kann eine mit Antibiotika getränkte Tamponade die Heilung beschleunigen. Diese wird kurzfristig auf die entzündete Fistel oder Zyste gelegt und nach ein bis zwei Tagen wieder entfernt. In einigen Fällen muss der Abszess eröffnet werden, um den Eiter abzulassen.
Die medikamentöse Therapie kann die Entzündung zum Ausheilen bringen und dem Patienten Linderung verschaffen. Die Ohrfisteln und Ohrzysten kann sie allerdings nicht beseitigen. Einmal aufgetreten, kann die Entzündung an der Ohrzyste und Ohrfistel immer wieder auftreten.
Zysten und Fisteln im Ohrbereich bilden sich nicht von alleine zurück. Auch eine konservative Therapie beseitigt sie nicht. Immer wiederkehrende Entzündungen können zu chronischen Beschwerden und zur Bildung eines Abszesses führen. Um dauerhaft die Entzündung zu verhindern, ist ein operativer Eingriff notwendig. Die Ohrzyste oder Ohrfistel wird komplett entfernt. Je nach Ausprägung der Ohrzyste und des Fistelgangsystems kann die Operation in örtlicher Betäubung oder in Vollnarkose durchgeführt werden. Der Eingriff verläuft mit weniger Komplikationen, wenn die Entzündung der Ohrzyste oder Ohrfistel vor dem operativen Eingriff abgeheilt ist. Daher wird mit der Operation in aller Regel abgewartet, bis mit den konservativen Methoden die Entzündung beseitigt ist.
aktualisiert am 16.11.2023