Im Bereich des Ohrs können sich an verschiedenen Stellen Ohrzysten und Ohrfisteln bilden. Einige Zysten und Fisteln besitzen eine Öffnung nach außen. Andere haben Verbindungsgänge in das Innere des Ohrs. Außer einer leichten Schwellung oder der minimalen Öffnung nach außen bestehen bei beiden Arten oftmals keine Beschwerden. Im Laufe der Zeit können sich Ohrzysten und Ohrfisteln entzünden.
Manche Zysten und Fisteln treten außerhalb des Ohrs auf. Sie bilden Verbindungsgänge nach außen zur Haut. Erkennbar sind sie durch eine punktförmige Öffnung neben dem oberen Ohrmuschelansatz oder hinter dem Ohr. Oft fallen sie erst viele Jahre nach der Geburt auf, wenn sie Schmerzen verursachen.
Eine präaurikuläre Ohrzyste oder Ohrfistel befindet sich vor der Ohrmuschel und tritt oft an beiden Ohren auf. Bei dieser Fehlbildung haben sich die Kiemengänge nicht geschlossen. Der Fistelgang hat meist keine Verbindung zu inneren Schleimhäuten. In seltenen Fällen verläuft er bis in das Mittelohr oder die Ohrspeicheldrüse.
Eine Ohr-Hals-Fistel ist von außen nicht sichtbar. Sie verursacht Infekte, die zu chronischen Entzündungen führen können. Diese Fistelart besitzt eine Öffnung im Gehörgang und eine weitere im Halsbereich. Die Ohrfistel kann sich in der Nähe des Gesichtsnervs befinden. Die Ohr-Hals-Fistel muss fast immer operativ entfernt werden.
Eine Ohrfistel bildet ein Gangsystem im Ohrbereich. Es gibt dabei zwei Arten von Fisteln. Bei einigen bildet sich ein Hohlraum innerhalb des Ohrs, die Gänge enden ohne Öffnung. Andere Ohrfisteln verlaufen bis zur Körperoberfläche. Dort wird der Gang als kleines, punktförmiges Loch sichtbar. Bei Entzündungen bildet sich Eiter, der durch die Fistel abgeleitet wird und durch die Öffnung austritt.
Eine einmal entzündete Ohrzyste und Ohrfistel ist anfällig dafür, dass die Entzündung chronisch wird. Je nach Lage kann die Fistel die Funktionen des Ohrs beeinträchtigen. Um das Mittelohr, die Ohrspeicheldrüse und den Gesichtsnerv zu schützen, müssen Fisteln und Zysten regelmäßig kontrolliert werden.
aktualisiert am 21.01.2016