Eine angeborene Ohrfistel bei Babys bzw. Kleinkindern ist eine Fehlbildung im Ohrbereich. Dieser genetische Defekt entsteht bereits bei der Entwicklung des Embryos im Mutterleib. Die Schlundbögen in der Ohrmuschelumgebung verschmelzen in dem Bereich nicht vollständig miteinander. Die dadurch entstandene feine Fistel kann einen bis zu mehrere Zentimeter langen Gang bilden. Dieser endet blind oder reicht bis in das Mittelohr.
Eine Ohrfistel ist ein Miniloch am Ohrbereich. Die kleine, runde Öffnung am Ohr wird bei Kindern und Babys nicht sofort bemerkt. Oft bleibt die Fistel lange unentdeckt, bis Beschwerden auftreten. Bei Babys und Kleinkindern erinnert die Fistel an einen Pickel oder kleinen Knubbel. Tritt etwas Sekret aus, lässt es sich wie bei einem kleinen Pickel ausdrücken. Bei der Ohrfistel füllt sich die Öffnung bei jeder Entzündung mit neuem Sekret. Angeborene Ohrfisteln entstehen fast immer durch eine genetische Veranlagung. Bei bekannten Fällen innerhalb der Familie ist ein Besuch beim HNO-Arzt empfehlenswert, um den Ohrbereich des Babys zu kontrollieren.
Angeborene Ohrfisteln bei Babys bzw. Kleinkindern sollten regelmäßig vom HNO-Arzt kontrolliert werden. In den ersten Lebensjahren entstehen selten Komplikationen durch eine Fistel. Manchmal kann es ausreichend sein, den Fistelgang zu entleeren, bis das Kleinkind etwas älter ist. Entstehen immer wieder Entzündungen und Schmerzen durch die Ohrfistel, muss diese medizinisch behandelt werden. Um die Fistel mit ihrem Fistelgang vollständig zu entfernen, ist eine Operation notwendig.
Die meisten Fisteln befinden sich bei Babys und Kleinkindern vor der Ohrmuschel. In diesem Bereich lässt sich ein Eingriff leichter und unproblematischer durchführen als bei einem Fistelgang bis zum Mittelohr. Durchgeführt wird die Operation stationär im Krankenhaus. Bei einem komplikationslosem Verlauf darf das Kind nach zwei bis drei Tagen wieder nach Hause.
Für eine erfolgreiche Behandlung der angeborenen Ohrfistel ist die passende Arztwahl wichtig. Ein auf Kinder spezialisierter HNO-Arzt besitzt ausreichende Erfahrungen, um den Behandlungsverlauf dem Kind anzupassen.
aktualisiert am 15.02.2016