Die Ohrenspiegelung (Otoskopie) ist eine Untersuchung aus der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde (HNO), bei der der äußere Gehörgang und das Trommelfell vom Arzt angeschaut werden. Die Ohrenspiegelung erfolgt mit einem trichterförmigen Instrument, dem Otoskop. Die Betrachtung kann auch mit einem Ohrmikroskop erfolgen. Die Otoskopie dient unter anderem dazu, eine Verlegung des Gehörganges (z. B. mit Ohrenschmalz) oder eine Entzündung festzustellen.
Die Ohrenspiegelung (Otoskopie) ist eine häufig vorgenommene Untersuchung beim Hals-Nasen-Ohren-Arzt (HNO-Arzt). Sie erfolgt oft, wenn Beschwerden wie eine Hörverschlechterung oder Schmerzen am Ohr vorhanden sind.
Ein weiteres Einsatzgebiet ist die Ohrenspiegelung im Rahmen der Früherkennungsuntersuchungen (U-Untersuchungen) bei Kindern.
Bei einer Ohrenspiegelung können verschiedene Befunde im Gehörgang und am Trommelfell festgestellt werden. So kann gesehen werden, ob eine Verstopfung des Gehörgangs durch Ohrenschmalz (Cerumen) oder einen Fremdkörper vorliegt. Tumore und Knochenvorsprünge können ebenfalls entdeckt werden.
Am Trommelfell können sich in der Otoskopie z. B. Rissbildungen, Narben, Vorwölbungen oder weitere Veränderungen der Form zeigen. Des Weiteren kann über das Trommelfell auch eine mögliche Mittelohrentzündung oder lediglich eine Flüssigkeitseinlagerung gesehen werden.
Für einen tieferen Einblick in den äußeren Gehörgang müssen dafür vorgesehene Instrumente zum Einsatz kommen. Meist führt der Arzt eine Ohrenspiegelung mit einem Otoskop durch. Dies ist ein Gerät mit trichterartigem Ende, welches in den Gehörgang gesetzt werden kann. Durch den Trichter hindurch blickt der Untersucher in den Gehörgang.
Der Trichter beinhaltet auch eine kleine Lichtquelle, die den Gehörgang beleuchtet, sowie ein Vergrößerungsglas. Anstelle des Otoskops kann der Arzt auch mit einem einfachen Trichter und einer äußeren Lichtquelle (z. B. einer Lampe an seinem Kopf) Einblick in den Gehörgang gewinnen.
Eine andere Form der Ohrenspiegelung ist die Ohrmikroskopie. Hierfür wird ein Mikroskop verwendet, das das Bild bis zu 40fach vergrößern kann und somit eine wesentlich genauere Beurteilung ermöglicht. Im Rahmen der Ohrmikroskopie kann der Arzt auch eine Behandlung durchführen, beispielsweise Ohrenschmalz oder Fremdkörper entfernen oder in einem gewissen Rahmen operieren.
Um die Ohrenspiegelung durchzuführen, wird die Ohrmuschel nach hinten und oben gezogen. Dadurch wird die Biegung im Gehörgang gerade gemacht. Vorsichtig wird der Untersuchungstrichter in den Gehörgang geschoben, so dass der Untersucher in den Gehörgang und auf das Trommelfell schauen kann. Die Otoskopie kann einfach durchgeführt werden und dauert nicht lange.
Zur Ohrmikroskopie setzt sich der Patient auf einen Untersuchungsstuhl oder legt sich auf eine Liege. Der Arzt führt das Mikroskop zum Ohr und betrachtet durch das Okular das Innere des Gehörgangs. Falls notwendig, werden bestimmte Eingriffe (z. B. Fremdkörperentfernung, Ohrenschmalzentfernung) ausgeführt.
Die Video-Otoskopie erfolgt, indem das Instrument mit Kamera in das Ohr geführt wird. Der Arzt kann auf dem Monitor direkt sehen, ob sich Veränderungen im Gehörgang finden.
Mit der Ohrenspiegelung oder der Ohrmikroskopie können sichtbare Auffälligkeiten am Gehörgang und am Trommelfell ausgemacht werden. Dies ist bei vielen Krankheiten der Ohren nicht ausreichend, so dass je nach den Umständen andere Untersuchungen wie Hörtests, Tubenfunktionsprüfungen (Tests der richtigen Öffnung der Ohrtrompete zwischen Mittelohr und Rachen) sowie auch Gleichgewichtsuntersuchungen notwendig sein können.
Letzte Aktualisierung am 01.12.2020.