Schon nach einem leichten Sturz sind viele ältere Menschen von einem Oberschenkelhalsbruch betroffen. Sie haben häufiger mit Osteoporose oder weniger dichten Knochen zu kämpfen, was solch eine Verletzung begünstigt. Bleibt ein Oberschenkelhalsbruch unbehandelt, so kann dies gravierende Folgen haben. Es muss dafür gesorgt werden, dass die Patienten schnell wieder auf die Beine kommen, um vielen Spätfolgen Einhalt zu gebieten.
Hüftprobleme sind nur eine Form der drastischen Auswirkungen, auf die sich die Patienten sonst häufig in ihrem späteren Leben einstellen müssen. Durch chronische Schmerzen, die ebenfalls als Spätfolgen auftreten können, wird die Lebensqualität der Betroffenen stark gemindert. Gerade bei älteren Patienten mit einem Oberschenkelhalsbruch besteht auch die Gefahr, dass sie nicht wieder richtig mobil werden und daraus sogar lebensbedrohliche Komplikationen entstehen können. Daher ist es so wichtig, dass ein Oberschenkelhalsbruch nicht nur schnellstmöglich, sondern auch fachkundig behandelt wird.
Sofern mit der Therapie rechtzeitig begonnen wird und die geeigneten Therapiemöglichkeiten ausgewählt werden, sind die nachfolgenden Auswirkungen deutlich weniger wahrscheinlich:
Letztere Spätfolge bedeutet, dass der Hüftkopf nicht mehr ausreichend durchblutet wird und das Knochengewebe nach und nach abstirbt. Ein gestörter Stoffwechsel sowie eine Alkoholkrankheit können dieses Problem noch verstärken. Auch Raucher und Menschen, deren Blutfettwerte über der Norm liegen, haben höhere Wahrscheinlichkeiten, von dieser Spätfolge betroffen zu sein. Das gilt vor allem dann, wenn es in der Nähe zum Hüftkopf zu einem Oberschenkelhalsbruch gekommen ist.
Solch eine Nekrose ist nicht nur aufgrund der damit einhergehenden Schmerzen problematisch. Vielmehr können die massiven Leisten- und Hüftschmerzen später auch zusammen mit einer Arthrose der Hüfte auftreten. Es ist zudem von erheblichen Bewegungseinschränkungen auszugehen. Die Hüftarthrose kann ein so großes Ausmaß annehmen, dass den Patienten am Ende nur noch mit einer Prothese der Hüfte geholfen werden kann.
Darüber hinaus kann es selbst dann, wenn der Oberschenkelhalsbruch operativ behandelt wurde, zu einer Beinlängendifferenz kommen. Dies passiert zum Beispiel dann, wenn der Bruch nicht korrekt heilt oder die Implantate sich gelockert haben. Kommt es aufgrund der unterschiedlichen Beinlängen zu einem Beckenschiefstand, so wirkt sich dies auch auf den Rücken aus. Die daraus resultierende Haltung ist bei vielen Betroffenen äußerst schmerzhaft und belastet den Rücken sehr. Abhängig von der Größe des Beinlängenunterschieds kommen orthopädische Einlagen für die Behandlung zum Einsatz oder es muss eine Operation erfolgen, um die Differenz auszugleichen.
Die genannten Schmerzen und die herabgesetzte Beweglichkeit hinterlassen häufig auch in der Seele des Patienten ihre Spuren. Zudem kann bei älteren Menschen die Angst vor einem weiteren Sturz, der ein ähnlich verheerendes Ausmaß annehmen könnte, dazukommen. Sofern es zu einer Bewegungseinschränkung gekommen ist, hinken die Patienten oftmals deutlich sichtbar. Dies wird auch von ihrer Umwelt wahrgenommen, was neben den Schmerzen zu einer weiteren psychischen Belastung führt. Aus Angst vor möglichen weiteren Stürzen bewegen sich gerade ältere Patienten mitunter noch weniger. Dies verstärkt die Symptomatik allerdings nur, da Bewegungsübungen ein Muss sind, um einen Oberschenkelhalsbruch erfolgreich therapieren zu können.
Insbesondere Patienten im hohen Lebensalter, die sich einen Oberschenkelhalsbruch zugezogen haben, drohen weitere Gefahren. Ein Sturz mit der Folge eines Schenkelhalsbruchs führt häufig dazu, dass Betroffene bettlägerig werden. Durch längere Zeiträume, in denen die Betroffenen nicht aufstehen und nur liegen können, drohen Erkrankungen wie:
Daher erfolgt in den meisten Fällen eine operative Behandlung des Oberschenkelhalsbruchs. Die Knochenanteile werden mit Schrauben oder Platten aneinander befestigt (Osteosynthese) oder es wird eine Gelenkprothese eingesetzt (Hüft-TEP). Viele Betroffene können dann frühzeitig wieder mobilisiert werden und das Risiko solcher teils lebensgefährlicher Komplikationen sinkt deutlich.
aktualisiert am 01.11.2022