Sowohl bei älteren als auch bei pflegebedürftigen Menschen besteht ein erhöhtes Sturzrisiko. Da die Knochendichte im Alter abnimmt, steigt das Risiko einer Schenkelhalsfraktur gleichzeitig weiter an. Damit die Patienten sich möglichst gut von solch einem Sturz und den Folgen wie einer Oberschenkelhalsfraktur erholen, kommt es auf das Handeln der Ersthelfer entscheidend an. Für Menschen in einem vorangeschrittenen Alter stellt ein Oberschenkelhalsbruch ein erhebliches Risiko dar. Es besteht die Gefahr, dass sich die Patienten von dem Sturz womöglich nie erholen und an den Spätfolgen sogar versterben könnten.
Zunächst einmal sollten die Ersthelfer Ruhe und einen möglichst klaren Kopf bewahren. Das wirkt sich auch auf die gestürzte Person beruhigend aus. Hektische, nervöse Handlungen sind zu vermeiden. Vielmehr ist ein überlegtes Herangehen zu empfehlen.
Im ersten Schritt gilt es zu überprüfen, ob die betroffene Person ansprechbar ist. Hat sie das Bewusstsein anscheinend verloren, so gilt es die Atmung zu überprüfen. Wenn die gestürzte Person nicht bei Bewusstsein ist und auch die Atmung nicht mehr richtig stattfindet, alarmieren die Ersthelfer umgehend den zuständigen Rettungsdienst. Gegebenenfalls sind lebensrettende Maßnahmen erforderlich.
Sofern die Person bei Bewusstsein ist und es keine offenen, blutenden Wunden gibt, gilt es den Betroffenen in einer schmerzmindernden Position zu lagern. Ein Kissen unter dem Kopf und eine Decke sind zu empfehlen, damit die Person nicht auskühlt. Wenn der Verdacht auf einen Oberschenkelhalsbruch besteht, macht es keinen Sinn, die Person aufzurichten. Bei einem minder schweren Sturz wäre dies hingegen zu empfehlen. Bei einem vermuteten Schenkelhalsbruch gilt es, den Oberschenkel zu stabilisieren, damit er sich nicht zusätzlich verdrehen kann. Wenn bereits Knochen gebrochen sind, sind unnötige Bewegungen zu vermeiden, damit der Bruch sich nicht verschlimmert. Während die Ersthelfer den Betroffenen dabei unterstützen, eine weniger schmerzhafte Position einzunehmen, sollte ein übermäßiges Bewegen der gestürzten Person gemieden werden.
Falls betroffene Personen auf Nachfrage nicht genau antworten können und daher unklar ist, ob ein Bruch wahrscheinlich ist, können die Ersthelfer anhand einer unnatürlichen Körperhaltung ablesen, dass es zu einem Bruch gekommen ist. Ein Oberschenkelhalsbruch zeigt sich in einer Verkürzung des Beines, das zudem zur äußeren Seite gedreht ist. Die Schmerzen sind oft so ausgeprägt, dass Betroffene sich in dem Körperbereich nicht bewegen können. Neben einer unnormalen Lage der Gliedmaßen können blaue Flecken und Schürfwunden auf weitere Verletzungen hindeuten. Selbst bei dem geringsten Verdacht auf einen Bruch ist es am sinnvollsten, wenn die Person möglichst wenig bewegt wird und der Notarzt gerufen wird.
aktualisiert am 11.04.2018