Ein Großteil der Nierensteine wird mit dem Urin ausgeschieden, was sich je nach Größe des Steines als sehr schmerzhaft erweisen kann. Circa vier von fünf Steinen gelangen durch den Harnleiter in die Blase und dann nach außen, wobei die Beschwerden nachlassen, sobald der Stein ausgeschieden ist. In einigen Fällen erreichen Nierensteine aber eine beachtliche Größe, was dazu führen kann, dass sich der Stein in den Harnwegen festsetzt. Hier gibt es verschiedene medizinische Behandlungen, um den Stein zu entfernen. In einigen Fällen ist ein operativer Eingriff notwendig, um den Patienten von dem Nierenstein-Leiden zu befreien.
Nicht immer verursachen Nierensteine schwerwiegende Symptome. Oftmals bemerken die Patienten gar nicht, dass sich einer der Kristalle im Urin gebildet hat. Nierensteine entstehen durch hochkonzentrierte Stoffe im Urin, die aufgrund von Flüssigkeitsmangel oder anderen Ursachen zu kleinen Kristallen heranwachsen. Sind sie ganz klein, werden sie als Nierengrieß bestenfalls symptomlos mit dem Harn ausgeschieden. Auch kleine Steine müssen nicht zwangsläufig Schmerzen verursachen. Schmerzhaft wird es erst, wenn die Nierensteine eine bestimmte Größe erreicht haben und den Harnleiter dehnen und aufstauen. Zu den krampfartigen Schmerzen (Nierenkolik) gesellen sich folgende Symptome:
Hier ist dennoch kein operativer Eingriff notwendig, wenn die Aussicht besteht, dass der Stein schlussendlich vom Körper ausgeschieden wird. Kompliziert wird es, wenn die Steine eine Größe erreichen, mit der sie die Harnwege blockieren oder sich festsetzen. Auch unbemerkte Nierensteine, die in den Nieren verbleiben, können schwere Auswirkungen haben und eine Operation erforderlich werden lassen.
Große Nierensteine sind nicht nur schmerzhaft, sie können auch gefährlich werden. Sitzt ein Nierenstein fest und verursacht einen Harnstau, kann der Urin nicht mehr auf den üblichen Weg abfließen. Niere und Nierenbecken können geschädigt werden und wenn die Ausscheidungsfunktion auf beiden Seiten nicht mehr intakt ist, gelangen die Giftstoffe, die aus dem Blut herausgefiltert werden, wieder ins Blut zurück. Nierensteine erhöhen auch das Risiko, dass Bakterien über den Harntrakt nach oben wandern. Sie können eine Nierenbeckenentzündung oder sogar eine Urosepsis zur Folge haben. Bei letzterer gelangen die Bakterien aus dem Urin in den Blutkreislauf, was schlussendlich zur sogenannten Blutvergiftung führt.
Zunächst wird versucht, die Nierensteine mit konservativen Maßnahmen zu entfernen. Hierzu gibt es einige Medikamente, die dazu beitragen können, dass sich die Nierensteine auflösen. Auch ist eine erhöhte Flüssigkeitsaufnahme zur Spülung der Harnwege sehr wichtig. Zeigen diese Maßnahmen keine Wirkung oder sitzt der Nierenstein fest, gibt es weitere Methoden, um die unliebsamen Gesellen zu entfernen. Als effektiv hat sich dabei die Stoßwellentherapie gezeigt. Mittels Druckwellen wird der Nierenstein zertrümmert und die Bruchstücke werden mit dem Urin ausgeschieden. Zeigen diese Maßnahmen keine Wirkung, wird ein operativer Eingriff erforderlich.
Eine weitere Möglichkeit zur Entfernung des Nierensteins ist die Punktion (perkutane Nephrolitholapaxie). Mit einer Nadel wird dabei ein Kanal zur Niere geschaffen und mit dem Instrument die Steine zertrümmert.
Es ist zudem möglich, einen Nierenstein über die Harnleiter zu entfernen. Bei dieser endoskopischen Entfernung werden Geräte eingesetzt, die durch die Harnröhre, die Blase und die Harnleiter geführt werden. Mittels Sonden und Zangen kann der Nierenstein dann entfernt oder zertrümmert werden.
Seltener ist eine offene Operation notwendig. Diese kann unter anderem dann erforderlich werden, wenn der Nierenstein eine ungünstige Lage in der Niere hat oder die Hohlräume in der Niere komplett ausfüllt. Kaum noch angewendet wird mittlerweile die Schlingenextraktion. Hierzu wird über den Harnleiter eine Schlinge eingeführt, mit der der Nierenstein herausgezogen wird. Dabei besteht jedoch das Risiko, dass durch die Größe des Nierensteins weitere Teile des Harnleiters verletzt werden, weshalb zunächst die anderen Entfernungsmethoden zum Einsatz kommen.
aktualisiert am 08.07.2022